Zum Inhalt springen

Elementarteilchen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Oktober 2002 um 22:07 Uhr durch Ce (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Elementarteilchen sind die kleinsten bekannten Bausteine der Materie. Ihre Eigenschaften lassen sich nicht anschaulich beschreiben, da sie aufgrund ihrer Kleinheit quantenmechanischen Gesetzmäßigkeiten gehorchen.

Nachdem die Atomtheorie des Demokrit sich durch die Entwicklung der Chemie im 18 Jahrhundert bestätigte, waren die Atome 'elementare' Teilchen.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dann entdeckt, dass Atome aus einem Atomkern (bestehend aus Protonen und Neutronen) und einer Hülle (bestehend aus Elektronen) aufgebaut sind. Das Neutron ist kein Elementarteilchen im eigentlichen Sinne, da es außerhalb des Atomkerns radioaktiv zerfällt. Protonen und Elektronen gelten als stabil.

Nach der Entdeckung der das Atom aufbauenden Elementarteilchen wurde eine Vielzahl von instabilen Teilchen entdeckt, die in Baryonen, Mesonen und Leptonen unterteilt wurden. In die gleiche Zeit fällt die Entdeckung der Antiteilchen.

Mit der Entwicklung der Quantenchromodynamik gelang eine einheitliche Beschreibung der Baryonen und Mesonen durch elementare Quarks, die durch Gluonen zusammengehalten werden. Baryonen sind aus jeweils drei Quarks zusammengesetzt. Protonen und Neutronen sind Baryonen. Mesonen sind aus einem Quark und einem Antiquark (Antiteilchen eines Quarks) aufgebaut. Das Pion ist ein Meson.

Die Theorie der Elektroschwachen Wechselwirkung behandelt die Leptonen als elementare Teilchen. Das Elektron, das Myon und das Neutrino sind Leptonen.

Quantenfeldtheorien beschreiben die Wechselwirkung der 'elementarsten' bekannten Elementarteilchen (Quarks, Leptonen) durch Austauschteilchen (Photon, Gluon, Z-Boson, W-Boson). Innerhalb der Quantenfeldtheorien können sich Elementarteilchen nach bestimmten Regeln (Erhaltung von Energie, Ladung, Spin) ineinander umwandeln.

In den Quantenfeldtheorien werden Elementarteilchen in zwei Gruppen unterteilt:

  • Fermionen, Elementarteilchen mit halbzahligem Spin, die Bausteine der Materie sind, und
  • Bosonen, Elementarteilchen mit ganzzahligem Spin, die Wechselwirkungen zwischen Fermionen vermitteln.

Die heute bekannten Elementarteilchen (Massen größtenteils aus [1]):

Fermionen:

Familie Teilchen Masse·c2 el. Ladung/e Baryonenzahl Wechselwirkungen
1. Familie Elektron (e) 511 keV -1 0 elektromagnetisch, schwach
Elektron-Neutrino (νe) <2 eV 0 0 schwach
Up-Quark (u) 4 MeV 2/3 1/3 elektromagnetisch, stark, schwach
Down-Quark (d) 7 MeV -1/3 1/3 elektromagnetisch, stark, schwach
2. Familie Myon (μ) 0,1 GeV -1 0 elektromagnetisch, schwach
Myon-Neutrino (νμ) <0,2 MeV 0 0 schwach
Charme-Quark (c) 1,5 GeV 2/3 1/3 eletromagnetisch, stark, schwach
Strange-Quark (s) 0,15 GeV -1/3 1/3 elektromagnetisch, stark, schwach
3. Familie Tau (τ) 1,8 GeV -1 0 elektromagnetisch, schwach
Tau-Neutrino (μτ) <0,02 GeV 0 0 schwach
Top-Quark (t) 174,0 GeV 2/3 1/3 elektromagnetisch, stark, schwach
Bottom-Quark (b) 4,7 GeV -1/3 1/3 elektromagnetisch, stark, schwach

Bosonen (in Klammern: Teilchen vermutet, noch nicht gefunden):

Teilchen Masse·c2 Spin/(h/2π); el. Ladung/e vermittelte Wechselwirkung
Photon 0 1 0 elektromagnetische Kraft
Z0 ca. 91 GeV 1 0 schwache Kraft
W+ ca. 80 GeV 1 1
W- ca. 80 GeV 1 -1
Gluon 0 1 0 starke Kraft (Farbkraft)
(Graviton) 0 2 0 Gravitation
(Higgs) zwischen ca. 60 GeV und ca. 540GeV 0 0 -----