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Provinz Zeeland

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Flagge der Provinz
Flagge der Provinz Zeeland
Basisdaten
Hauptstadt: Middelburg
Größte Stadt: Terneuzen
ISO 3166-2: NL-ZE
Website: www.zeeland.nl
Hymne: Zeeuws volkslied
Karte: Zeeland in den Niederlanden
Datei:NetherlandsSeeland.png  
Politik
Königlicher Kommissar Wim van Gelder
Regierende Parteien
Bevölkerung
Einwohner: 378.348 (01.01.2003)
- Rang: 11. von 12
- in % der Niederlande: 2,3 %
Bevölkerungsdichte: 212 Einwohner/km²
Geografie
Fläche: 2.519,27 km²
- davon Land: xxx km² (xx %)
- davon Wasser: xxx km² (xx %)
- Rang: 9. von 12
- in % der Niederlande: 6,1 %
Geografische Lage: xx° xx' xx° xx' n. Br.


xx° xx' - xx° xx' ö. L.

Ausdehnung: Nord-Süd: xx km


West-Ost: xx km

Höchster Punkt: xxxx m
Tiefster Punkt: xxx m
Verwaltungsgliederung
Gemeinden: 17
- davon Städte: xx
Karte: Zeeland und Gemeinden

Zeeland (deutsch "Seeland") ist eine Provinz in den südwestlichen Niederlanden. Die Provinz besteht aus einer Reihe von (Halb)Inseln und einem Stück Festland an der Grenze zu Belgien. Der Name 'Zeeland' ist hiervon abgeleitet.

Die (Halb)Inseln sind:

Der restliche Teil, der weder Insel noch Halbinsel ist, dessen einziger Landzugang über Belgien besteht, heißt Zeeuws Vlaanderen

Die Hauptstadt ist Middelburg. Vlissingen ist ein wichtiger Seehafen, ebenso Terneuzen. Andere große Städte sind Hulst, Goes und Zierikzee. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 380.000.

Jede Insel hat ihren eigenen Dialekt. Auch die Ortsnamen sind unterschiedlicher Herkunft. Dies kommt u.a. durch die Landung der Normannen (Westkapelle), durch die Portugiesen (Arnemuiden) und dadurch, dass sich von diesen Völkern jeweils in jedem Dorf Menschen angesiedelt haben.

Früher wurde Zeeland von Römern bewohnt. Aus dieser Zeit stammen einige Bauwerke wie die Göttin Nehelenia, die von Fischern gefunden wurde.

Eine architektonische Meisterleistung ist das Brückenbauwerk Zeelandbrug, das Schouwen-Duiveland mit Noord-Beveland verbindet. Eine Zeit lang war dies die längste Brücke der Welt.

Durch das Oosterschelde-Sturmflutwehr, welches Teil der Deltawerke ist, wird die Provinz vor Hochwasser und Sturmfluten geschützt.

Geschichte

Vorgeschichte

Erste Siedlungsspuren auf Zeeland weisen in die keltische und römische Antike. Im Jahr 52 v. Chr. unterwarf Julius Caesar die Menapier, die auf dem Gebiet des heutigen Zeeland gesiedelt haben dürften. Die Gallia Belgica lag auf der Handelsroute von der Germania Inferior (vor allem: Köln) zur Britannia und war schon aus diesem Grund von einem gewissen Interesse. Ob die erste Niederlassung, von der aus dann die weitere Besiedelung Zeelands ausging, das Zeeuwssche Kastell Aardenburg war, ist allerdings unklar.

Der Nehalennia-Tempel, den man bei Colijnsplaat ausmacht, dürfte auf einen Kult hinweisen, der keltischen Ursprunges war und in der vorgefundenen Form des 2. oder 3. Jahrhunderts bereits eine Adaption darstellte. Nehalennia selbst war eine regionale Gottheit, die vor allem in frugalen und maritimen Zuammenhängen erschien und kein römisches Pendant hatte. Aus Dank für geglückte See-Handelsreisen dürften auch die gefundenen Nehalennia-Steine, von denen einige im Gravensteen in Zierikzee zu sehen sind, aufgestellt worden sein.

Mit dem 4. Jahrhundert ging dann nicht nur das Imperium Romanum, sondern auch Zeeland im wörtlichen Sinne zunehmend unter. Das Versinken des zur Nordsee offenen Landes dürfte sich bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts hingezogen haben. Mit dem Ende des 6. Jahrhunderts wird dann schon wieder eine kleinere Handelsniederlassung auf Walcheren vermutet. Es spricht einiges dafür, dass es sch bei den neuen Siedlern nun um Friesen gehandelt hat.

Fränkische Zeit

Zwischen 688 und 695 wurden dann die niederländischen Küstengebiete von Pippin II. erobert, womit die fränkische Zeit begann. In diese Zeit fiel auch die Christianisierung Zeelands. 690 ging bei Zouteland der irische Mönch Willibrord (658-739) an Land. Der heute noch an vielen Orten gewürdigte Mönch war berüchtigt für sein hartes Vorgehen gegen die sogenannten Heiden: Teile eines von Willibrord selbst zerschlagenen paganen Heiligtums sollen noch heute im Sockel des Altares der Kirche zu Westkapelle enthalten sein. 695 wurde Willibrord dann Bischof von Utrecht. Der früh heilig gesprochene und von Alcuin in der Vita Sancta Willibrordi um 786 und dann von Theofried um 1104 beschriebene Kleriker verstarb 739 in dem von ihm in Echternach (Luxemburg) gegründeten Kloster.

Nachdem schon unter Karl dem Großen (768-814) und Ludwig dem Frommen (814-840) vermehrt Einfälle der Normannen entlang der großen Flüsse, vor allem aber des Rheins verzeichnet werden konnten, kam es mit dem beginnenden 9. Jahrhundert dann auch vermehrt zu Einfällen in Zeeland. Über den Eindruck, den die nach sagenhaften Meeresungeheuern und Drachen geschnitzten Bugpartien der Wikingerboote auf die einfache Bevölkerung machte, sind für Zeeland und auch anderen Orts eindrucksvoll überliefert.

841 belehnte der amtsfrische Lothar sogar den Wikinger Heriold mit Walcheren – vielleicht in der Hoffnung, auf diese Weise weiteren Angriffe mit der Verlagerung zu einem innernormannischen Problem ausweichen zu können. Die Belehnung, die darauf hinweist, dass sich zu jener Zeit bereits Normannen auf Zeeland angesiedelt hatten, scheint aber in keiner Hinsicht den gewünschten Erfolg erbracht zu haben. Auf der einen Seite dürfte die Herrschaft der Normannen innerhalb der autochthonen Bevölkerung keine Akzeptanz gefunden, auf der anderen Seite ließen sich wohl auch die Einfälle anderer Normannen auf diese Weise nicht verhindern – denn von zirka 880 bis 890 entstanden über Zeeland verteilt gegen derartige Überfälle überall Fluchtburgen: Oostburg, Oost-Souburg, Middelburg, Domburg und Burgh sind aus derartigen Befestigungen gervorgegangen. Middelburg zeigt bis heute in seinem Grundriss die sternförmige Wehranlage. In Domburg lässt sich die rekonstruierte Burg besichtigen. Dass diese Ringwall-Burgen, die vorerst nur als Rückzugsmöglichkeit bei Angriffen genutzt, nicht aber bewohnt wurden, die Wikinger beeindruckt haben dürfte, mag Trelleborg auf Sjaelland in Dänemark illustrieren, in dem sich eine normnnische Kopie dieses Burgstyps findet. Die Überfälle auf Zeeland endeten aber erst einhundert Jahre später, um 1000.