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Diskussion:John Rawls

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Mai 2007 um 18:37 Uhr durch Hao Xi (Diskussion | Beiträge) (Rawls frühe Kindheit). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Rawls frühe Kindheit

Der Artikel lehnt sich ziemlich stark an den englischsprachigen an. Allerdings taucht dort nichts von seinen frühen Krankheiten auf, wodurch zwei seiner Geschwister starben. Nach kurzer Recherche konnte ich auch nichts ähnlich lautendes finden. Aus welcher Quelle stammen diese Informationen???

--Hao Xi 18:37, 16. Mai 2007 (CEST)


Das ist eine umfassende Zusammenfassung von "A Theory of Justice", aber kein passender Eintrag zum Stichwort John Rawls. Wie retten? -- Joerch 13:54, 8. Dez 2003 (CET)

die Theory of Justice in einen eigenen Artikel auslagern und hier in der Werkbeschreibung nur eine Kurzfassung davon bringen, würde ich vorschlagen. Magst du das übernehmen? Die länglichen Zitate habe ich jetzt erstmal ausgelagert, die gehören nämlich in keinen der beiden Artikeln, sind zur Information aber ganz nützlich. --elian 22:38, 8. Dez 2003 (CET)
Klingt vernünftig, zumal das Werk auch in der englischen Wikipedia einen eigenen Artikel bekommen hat. Allerdings trau ich mich da mangels Fachwissen nicht ran, ich hab den Schinken noch nicht mal selbst gelesen! Ich platzier es mal bei Artikel, die Überarbeitung brauchen ... --Joerch 08:54, 9. Dez 2003 (CET)

aus dem Artikel ausgelagert.

Zitate

Rawls: "Die Gerechtigkeit eines Gesellschaftsmodells hängt wesentlich davon ab, wie die Grundrechte und -pflichten und die wirtschaftlichen Möglichkeiten und sozialen Verhältnisse in den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft bestimmt werden.

Wir wollen uns also vorstellen, dass diejenigen, die sich zu gesellschaftlicher Zusammenarbeit vereinigen wollen, in einem gemeinsamen Akt die Grundsätze wählen, nach denen Grundrechte und -pflichten und die Verteilung der gesellschaftlichen Güter bestimmt werden. Die Menschen sollen im Voraus entscheiden, wie sie Ihre Ansprüche gegeneinander regeln wollen und wie die Gründungsurkunde ihrer Gesellschaft aussehen soll. Ganz wie jeder Mensch durch vernünftige Überlegung entscheiden muss, was für ihn das Gute ist, d. h. das System der Ziele, die zu verfolgen für ihn vernünftig ist, so muss eine Gruppe von Menschen ein für allemal entscheiden, was ihnen als gerecht und ungerecht gelten soll. Die Entscheidung, die vernünftige Menschen in dieser theoretischen Situation der Freiheit und Gleichheit treffen würden, bestimmt die Grundsätze der Gerechtigkeit. (Wir nehmen für den Augenblick an, dass dieses Entscheidungsproblem eine Lösung hat.)

In der Theorie der Gerechtigkeit als Fairness spielt die ursprüngliche Situation der Gleichheit dieselbe Rolle wie der Naturzustand in der herkömmlichen Theorie des Gesellschaftsvertrags. Dieser Urzustand wird natürlich nicht als ein wirklicher geschichtlicher Zustand vorgestellt, noch weniger als primitives Stadium der Kultur. Er wird als rein theoretische Situation aufgefasst, die so beschaffen ist, dass sie zu einer bestimmten Gerechtigkeitsvorstellung führt.

Zu den wesentlichen Eigenschaften dieser Situation gehört, dass niemand seine Stellung in der Gesellschaft kennt, seine Klasse oder seinen Status, ebenso wenig sein Los bei der Verteilung natürlicher Gaben wie Intelligenz oder Körperkraft. Ich nehme sogar an, dass die Beteiligten ihre Vorstellung vom Guten und ihre besonderen psychologischen Neigungen nicht kennen. Die Grundsätze der Gerechtigkeit werden hinter einem Schleier des Nichtwissens festgelegt. Dies gewährleistet, dass dabei niemand durch die Zufälligkeiten der Natur oder der gesellschaftlichen Umstände bevorzugt oder benachteiligt wird. Da sich alle in der gleichen Lage befinden und niemand Grundsätze ausdenken kann, die ihn aufgrund seiner besonderen Verhältnisse bevorzugen, sind die Grundsätze der Gerechtigkeit das Ergebnis einer fairen Übereinkunft oder Verhandlung. Denn in Anbetracht der Symmetrie aller zwischenmenschlichen Beziehungen ist dieser Urzustand fair gegenüber den moralischen Subjekten, d. h. den vernünftigen Wesen mit eigenen Zielen und - das nehme ich an - der Fähigkeit zu einem Gerechtigkeitsgefühl. Den Urzustand könnte man den angemessenen Ausgangszustand nennen, und damit sind die in ihm getroffenen Grundvereinbarungen fair. Das rechtfertigt die Bezeichnung „Gerechtigkeit als Fairness“: Sie drückt den Gedanken aus, dass die Grundsätze der Gerechtigkeit in einer fairen Ausgangssituation festgelegt werden. Sie will nicht besagen, die Begriffe der Gerechtigkeit und der Fairness seien ein und dasselbe, ebenso wenig wie der Ausdruck „Dichtung als Metapher“ sagen will, Dichtung und Metapher seien dasselbe.

Ich behaupte, dass die Menschen im Urzustand zwei (...) Grundsätze wählen würden: einmal die Gleichheit der Grundrechte und -pflichten; zum anderen den Grundsatz, dass soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten, etwa verschiedener Reichtum oder verschiedene Macht, nur dann gerecht sind, wenn sich aus ihnen Vorteile für jedermann ergeben, insbesondere für die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft. Nach diesen Grundsätzen kann man Institutionen nicht damit rechtfertigen, dass den Unbilden einiger ein größerer Gesamtnutzen gegenüberstehe. Es ist vielleicht zweckmäßig, aber nicht gerecht, dass einige weniger haben, damit es anderen besser geht. Es ist aber nichts Ungerechtes an den größeren Vorteilen weniger, falls es dadurch auch den nicht so Begünstigten besser geht. Die intuitive Vorstellung ist die, dass jedermanns Wohlergehen von der Zusammenarbeit abhängt, ohne die niemand ein befriedigendes Leben hätte, und dass daher die Verteilung der Güter jeden, auch den weniger Begünstigten, geneigt machen sollte bereitwillig mitzuarbeiten. Die beiden soeben erwähnten Grundsätze dürften eine faire Grundlage dafür sein, dass die Begabteren oder sozial besser Gestellten - was beiden nicht als Verdienst angesehen werden kann - auf die bereitwillige Mitarbeit anderer rechnen können, sofern eine funktionierende Regelung eine notwendige Bedingung für das Wohlergehen aller ist. Sobald man sich für eine Gerechtigkeitsvorstellung entschieden hat, die die Zufälligkeiten der natürlichen Begabung und der gesellschaftlichen Verhältnisse nicht zu politischen und wirtschaftlichen Vorteilen führen lässt, gelangt man zu diesen Grundsätzen. Sie lassen jene Seiten der sozialen Welt aus dem Spiel, die als moralisch willkürlich erscheinen."


Biographie

Ich habe bei Suhrkamp gelesen, dass er 1950 promovierte: "1950: Doktor für Philosophie in Princeton". Sollte man dann das "kurz danach" nicht vielleicht streichen und durch "1950" ersetzen? Hier der Link http://www.suhrkamp.de/autoren/rawls/rawlsbio.htm --Dirk 11:44, 24. Jan 2005 (CET)

Kritik

Sollte zu so einer Diskussion der Theory of Justice nicht auch wenigstens ein paar kritische Stimmen zu wort kommen oder zumindest ein verweis auf einen ARtikel mit Kritik. Falls ihr solche Quellen im Internet habt oder in digitaler form, fänd ich es gut wenn ich sie mir mal ansehen könnte.

Grüße Lisa

LiMaZi@web.de


Ich äußere hier einfach mal Kritik. Der Utilitarismus wird im Artikel ja deutlich kritisiert: "[Die Rawls'sche Philosophie] fördert die Selbstachtung, da jeder Mensch als Selbstzweck, und nicht als Mittel gesehen wird (im Gegensatz zum Utilitarismus)"

Der Utilitarismus sieht den Menschen sowohl als Zweck wie auch als Mittel! Warum ist es wohl schlecht, wenn Menschen die Selbstachtung genommen wird? Es ist schlecht weil sie dadurch unglücklich werden. Ziel des Utilitarismus ist es aber möglichst alle Menschen glücklich zu machen (das größtmögliche Glück für die Größtmögliche Zahl). Also kann es nicht Ziel des Utilitarismus sein, dass Menschen ihre Selbstachtung verlieren (es sei denn dies bewirkt größeren Nutzen (in Form von Glück für die Menschheit), als es Unglück bringt - das aber ist schwer vorstellbar). Diese Kritik am Utilitarismus verwendet eigentlich ein utilitaristisches Argument, und glaubt damit gegen den Utilitarismus argumentieren zu können. Übrigens: Wenn wir mal zur Vereinfachung die materielle Ebene betrachten, und annehmen, dass der Grenznutzen für zusätzliche materielle Güter fast unendlich stark abnimmt, würden Utilitarismus und die Rawls'sche Philosophie zum gleichen Ergebnis kommen. --Koma Kulshan 23:00, 18. Aug 2006 (CEST)

Kritik an Rawls Theory of Justice

Einige der interessantesten und grundlegendsten Kritikpunkte sind bei Kymlicka, Will (1997): Politische Philosophie heute. Eine Einführung, Campus Verlag, Frankfurt a.M / New York in komprimierter Form nachzulesen. Gruß, Nuka

oder bei Norman Daniels: Reading Rawls. --134.102.119.15 19:21, 18. Jul 2006 (CEST)