Fahne und Wappen des Kantons Basel-Landschaft

Das Wappen des Halbkantons Basel-Landschaft ist ein nach rechts (heraldisch: links) gerichteter roter Krummstab auf weissem (heraldisch: silbernem) Feld, Baselstab genannt. Drei Querbalken unterbrechen diesen Stab, der oben sieben sog. Krabben (Punkte) enthält, nach unten breiter wird und in drei Zacken ausläuft. Das Sinnbild des Baselstabs ist der gekrümmte Hirtenstab der Bischöfe. Schildhalter sind Löwen, wilde Männer, Engel und seit dem 15. Jahrhundert auch Basilisken – das sind Drachen mit Hahnenkopf und Schlangenschwanz.
Die älteste bekannte Darstellung eines Bischofsstabes findet sich auf Münzen, die im 11. Jahrhundert geprägt wurden, die heutige Form des Stabs wird seit dem 13. Jahrhundert verwendet. Das Wappen enthält Elemente des bürgerlichen Wappens der Stadt Liestal sowie des Fürstbistums Basel, existiert in der heutigen Form seit 1834 und ist seit 1947 offiziell. Die Livreefarben sind Weiss und Rot.
Blasonierung
Die offizielle Blasonierung des Wappens des Kantons Basel-Landschaft lautet:
In Silber ein linksgewendeter roter Bischofsstab (Baselstab) mit sieben roten Krabben (gotischen Verzierungen) am Knauf. [1]
Geschichte



Ursprünge
Zwischen 1072 und 1133 tauchte das Wappen zum ersten Mal auf, damals noch in der Form eines Holzstabs, welcher oben golden auslief. Im 12. Jahrhundert erschien dann der Stab in seiner heutigen Form, das Symbol wurde rasch der Diözese Basel und der Stadt als staatliches Gebilde, welche damals das Zentrum des Bistums war, zugeordnet.
Von 1384 stammt die erste Erwähnung des Wappen der Bischöfe von Basel, damals noch mit zwei Wappen links und rechts des Bischofsstabs. Auch in Siegeln dieser Zeit ist der Bischofsstab ersichtlich. [2]
Bei der Seperation des Kantons Basel-Landschaft von der Stadt im Jahr 1832 musste man sich über ein neues Wappen Gedanken machen. Von 1834 stammt der Vorschlag, das Wappen der Stadt Liestal als Grundlage zu nehmen. Um die Gemeinsamkeit mit der Stadt Basel aber nicht ganz untergehen zu lassen und gleichzeitig den Unterschied zu Liestal hervorzuheben, wurde das im Schildfuss erkennbare rote Band entfernt und der Stab durfte ebenso wie der schwarze Stab im Wappen der Stadt Basel in drei Zacken auslaufen. Seit dieser Zeit wurde das Wappen nicht mehr abgeändert und wurde im Jahr 1947 offiziell anerkannt. [3]
Unterschiede zum Wappen des Kantons Basel-Stadt
siehe auch: Wappen des Kantons Basel-Stadt
Im frühen 14. Jahrhundert wurde im Gegensatz zum Wappen des Fürstbistums Basel, das den Bischofsstab in rot auf silbernem Grund zeigte, das Wappen der Stadt Basel geschaffen. Im Jahr 1385 wurde das Wappen des heutigen Halbkantons Basel-Stadt dann offiziell zum Wappen der Stadt Basel. Nach der Reformation trennte sich die Stadt und das Bistum endgültig. Die von der Stadt beherrschten Gebiete wurden reformiert. Nachdem das Fürstbistum 1792 untergegangen war, wurde das bischöfliche Wappen nicht mehr verwendet. Bei der Trennung der beiden Basler Kantone 1832 diente das Wappen des Fürstbistums nebst dem Wappen der Stadt Liestal als Vorbild für das Wappen des Kantons Basel-Landschaft, wobei der Bischofsstab nach rechts ausgerichtet wurde und zusätzlich runde Ausbuchtungen am oberen Teil hinzugefügt wurden.
Die verschiedenen Schildhalter
Die Schildhalter stammen ebenfalls aus dem frühen 14. Jahrhundert, erst waren Engel als Figuren beliebt, dann, zum Ende des 15. Jahrhunderts, wurden sie erst durch Löwen, dann durch Basilisken abgelöst. Erst im 19. Jahrhundert verschwand der Basilisk als Schildhalter wieder. Später wurde zum Teil der Wilde Mann als Schildhalter verwendet.
Ein gemeinsames Wappen?
In jüngster Zeit wurden Anstrengungen unternommen, die beiden Basel wiederzuvereinigen. Die scheiterte jedoch am Willen des Volkes. In diesem Zusammenhang wurde allerdings auch ein neues Wappen vorgestellt, in welchem beide Bischofsstäbe Platz finden würden. Da der Zusammenschluss jedoch bis heute scheiterte, fand auch das Wappen nie Verwendung und blieb inoffiziell.