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Ban Ki-moon

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Ban Ki-moon


Koreanische Schreibweise
Hangeul 반기문
Hanja 潘基文
Revidierte
Romanisierung
Ban Gi-mun
McCune-
Reischauer
Pan Kimun
Dies ist ein koreanischer Name; der Nachname ist Ban.

Ban Ki-moon (kor.: 반기문; * 13. Juni 1944 in Eumseong, Südkorea) ist ein südkoreanischer Diplomat und Politiker. Er war von 2004 bis 2006 Außenminister Südkoreas und ist seit dem 1. Januar 2007 Generalsekretär der Vereinten Nationen.

Biografie

Nach Bans eigener Aussage fiel die Entscheidung, Diplomat zu werden, bereits 1962, als er auf der High School bei einem Englisch-Wettbewerb eine Reise nach Washington, D. C. samt einem Treffen mit John F. Kennedy gewann.[1].

Ban studierte an der Seoul National University und erhielt 1970 den Bachelor-Grad für International Relations. Seine diplomatische Karriere begann er im Dienste der Militärdiktatur Park Chung-hees (bis 1979) und setzte sie unter Präsident Chun Doo-hwan (1980–1988) fort, der wie Park durch einen Militärputsch an die Macht kam.

Ab 1972 bekleidete Ban Posten im Ausland, zunächst in Neu-Delhi. Nachdem er bei der United Nations Division war, diente er Südkorea, das erst 1991 UNO-Mitglied wurde, als 1. Sekretär bei der ständigen Beobachtungsmission des Staates bei den UN in New York. Im November 1980 erhielt er den Posten des Direktors der United Nations Division. Sein Master-Degree erhielt er im Jahr 1985 in Public Administration von der John F. Kennedy School of Government der Harvard University. 1987 und erneut 1992 übernahm er Posten in der Botschaft in Washington D.C.; dazwischen war er unter anderem Generaldirektor des südkoreanischen Büros für Amerikaangelegenheiten. 1995 wurde er zweimal als stellvertretender Minister für Policy Planning and International Organizations vorgeschlagen. 1996 wurde er Sekretär des südkoreanischen Präsidenten für Äußeres und Staatssicherheit, 2000 Vizeaußenminister. Ab Februar 2003 war er als außenpolitischer Berater des Präsidenten Roh Moo-hyun tätig und löste Yoon Young-kwan als Handels- und Außenminister ab.

Ban war aktiv an der südkoreanischen Nordpolitik beteiligt: Im Jahre 1992 diente er als Vizevorsitzender der South-North Joint Nuclear Control Commission. Während er 1999 Botschafter in Österreich war, wurde er zum Vorsitzenden der Preparatory Commission for the Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty Organization (CTBTO PrepCom) gewählt.

Ban mit Condoleezza Rice

Im Januar 2004 wurde Ban Auslandsminister Südkoreas. Im September 2005 spielte er eine wichtige Rolle in den so genannten Sechs-Parteien-Gesprächen in Peking zur nuklearen Krise in Nordkorea. Nachdem ihn seine Regierung im Januar 2006 als Kandidat für die Wahl zum neuen Generalsekretär der Vereinten Nationen nominierte, trat er am 1. November 2006 vom Ministeramt zurück. Ban wurde schließlich am 13. Oktober 2006 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen gewählt und am 14. Dezember 2006 als deren neuer Generalsekretär vereidigt. Von Kofi Annan übernahm er am 1. Januar 2007 offiziell das Amt.

Kurz nach Dienstantritt erklärte Ban in einer Stellungnahme zur Hinrichtung Saddam Husseins, es stehe einem Land frei, über Exekutionen zu entscheiden. Damit tangierte er die bereits 1948 von seiner Organisation verabschiedete Deklaration der Menschenrechte, welche das Recht jedes Menschen auf Leben verbrieft. Ban wurde daraufhin kritisiert. Bei ihrer ersten Pressekonferenz erklärte seine Sprecherin jedoch, dass die Todesstrafe von den Vereinten Nationen weiterhin abgelehnt würde.[2] Bans Heimat Südkorea zählt zu den Mitgliedern der Vereinten Nationen, in denen auch heute noch Todesurteile ausgesprochen werden, jedoch gilt seit 1998 ein Hinrichtungsmoratorium, d. h. es werden seitdem keine Todesurteile mehr vollstreckt.[3]

Am 22. März 2007 entkam Ban Ki-moon nur knapp einem Terroranschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad. Nur 50 m neben dem Gebäude, in dem der UNO-Generalsekretär eine Rede hielt, schlug eine Rakete ein und hinterließ einen 1 m großen Krater. Seine Ankunft unterlag dort strenger Geheimhaltung, daher wird davon ausgegangen, dass die Terroristen über Insiderinformationen verfügten. Bisher hat sich noch keine Organisation zu dem Anschlag bekannt.[4]

Auszeichnungen

Ban erhielt 1975 und 1986 den Verdienstorden der südkoreanischen Regierung. Als Botschafter in Österreich erhielt er das Große Ehrenzeichen des Landes im Jahre 2001. Im Jahr darauf erhielt er dann in Brasilien das Große Kreuz des Rio Blanco. Im September 2005 erhielt er die Van Fleet Auszeichnung der koreanischen Gesellschaft in New York für seine Beiträge zur amerikanisch-koreanischen Freundschaft. 2006 verlieh ihm die peruanische Regierung das Große Kreuz der Sonne (Gran Cruz del Sol), Perus höchster diplomatischer Verdienstorden. Ban erhielt den Nationalen Verdienstorden der algerischen Regierung, sowie die Gedenkmedaille des Freiheitshelden der Republik Ungarn. Kurz darauf bekam er einen weiteren Nationalen Verdienstorden, die Große Silberkreuz Medaille des José Matias Delgado, von der Regierung El Salvadors verliehen.[5]

Persönliches

Ban ist seit 40 Jahren mit seiner früheren Mitschülerin Yoo Soon-taek, die er 1962 auf dem Gymnasium kennenlernte, verheiratet und hat einen Sohn und zwei Töchter. Er spricht koreanisch, englisch und französisch.

Commons: Ban Ki-moon – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Digital Chosunilbo: Ban Ki-moon: a Life in Diplomacy, 10. Oktober 2006 (englisch)
  2. spiegel.de: Neuer Uno-Chef wegen Äußerungen zur Todesstrafe in der Kritik. 3. Januar 2007. Zuletzt abgerufen am 27. Feb. 2007
  3. ai Deutschland: Südkorea Jahresbericht 2005. Zuletzt abgerufen am 27. Feb. 2007
  4. Tagesschau (SF): Rakete auf Ban Ki Moon abgefeuert. 22. März 2007. Zuletzt abgerufen am 22. März 2007
  5. UN Chronicle Online Edition: A Top Administrator and Disarmament Expert Takes the Helm, 30. December 2006 (englisch)