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Hans Pernat

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Hans Pernat, eigentlich Johann Pernat (* 16. Februar 1867 in München; † 23. April 1919) war ein deutscher Verleger für Ansichtskarten, dessen Verlag vor allem Karten für den bayerischen und süddeutschen Raum herausbrachte. Heute sind seine Ansichtskarten, hauptsächlich seine gezeicheten bzw. gemalten Ansichtskarten, wegen der hohen künstlerischen Qualität und Schönheit bei Sammlern sehr beliebt.

Die jungen Jahre

Hans Pernat kam, in der Münchner Maxvorstadt, zur Welt und wuchs, zusammen mit seinem ältern Bruder Karl, im Rückgebaude der Gabelsbergerstraße 59 auf. Seine Eltern waren Karl Pernat (Vergolder) und Anna Beckert, eine Kutscherstochter. Nach seiner Schulausbildung begann Hans Pernat eine Metzgerlehre. Später ging er zur Marine nach Wilhelmhaven. Mit 21 Jahren war der wieder in München.

Unternehmensgeschichte

Ab 1891 hatte er mit seinem Partner Dietrich Micherl kurzzeitg ein Fotografiegeschäft und ab 1895 hatte er ein Fotoatelier.

Nach derzeitigen Erkenntissen publizierte er, durch seine Fotografentätigkeit in Schwabing, die ersten Ansichtskarten ab 1899, danach auch für sein Fotografisches Atelier in der Kasernstraße (die mittlerweile Leonrodstaße heißt).

Ab 1901 hat Pernat offiziell ein Ansichtskartenverlag in der Kaiserstraße in Schwabing (Postamt: München 23) eröffnet. 1904 verlegt er erstmals gezeichnete bzw. gemalte Ansichtskarte, für die er heute so bekannt ist. Er stellt jetzt auch Ansichtskarten für außerhalb Bayerns her. Ab 1905 verkauft er fast nur noch gemalte topografische Ansichtskarten, hauptsächlich in schwarz-weiß aber auch koloriert. Nun beginnt er seine Ansichtskarten zu nummerieren.

  • 1906 kommt die Kolorieranstalt in sein Wohnhaus in Milbershofen (Postamt: München 46)
  • 1907 wird seine Frau Inhaberin der Firma.
  • 1909 Kolorieranstalt und Verlag werden zusammengelegt
  • ab 1910 wird für Karten auch das Offset-Litho-Verfahren (Offsetdruck) verwendet
  • 1915 sein ehemaliger Geschäftspartner Julius Thauer hilft dem bereits kranken Pernat
  • ab 1919-1922 nachdem Hans Pernat starb, führt Thauer das Geschäft in München-Pasing weiter
  • 1925-1932: Kunst- und Verlagsanstalt Pernat Wwe., München 46; Therese Pernat übernimmt mehr Verantwortung in Verlag
  • 1933 Frau Pernat zieht nach München 13, Korbinianstr. 8 um
  • 1944-1955 Wilhelm de Biasio übernimmt die Geschäfte

Im Verlauf der Verlagsgeschichte entstanden ca. 15.000 unterschiedliche Ansichtskarten.

Privatleben

1897 ging er eine Ehe mit einer aus Augsburg stammenden Kunststickerin (Therese Gleich) ein. Es gab keine Nachkommen.

Quellen

AK Express: Nr. 122, 123, 124 von 2007, Autor: Gerhard Stumpp