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St. Nicolai (Hamburg-Altengamme)

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St. Nicolai von Süden

St. Nicolai zu Hamburg-Altengamme gehört zu den acht Hamburger Landkirchen und gilt als älteste der Dorfkirchen auf dem Gebiet der Vier- und Marschlande. Sie ist dem Heiligen Nikolaus von Myra, dem Schutzheiligen der Kinder, Fischer, Seefahrer und Händler, geweiht. Seit der Reformation, die in Altengamme um 1535 wirksam wurde, ist sie der Mittelpunkt einer evangelisch-lutherischen Gemeinde.

Auch wenn die erste urkundliche Erwähnung der Kirche erst 1247 erfolgte wurden ihre - heute noch erhaltenen - Fundamente offenbar bereits mehr als 100 Jahre zuvor, während der ersten Besiedlungszeit der Vierlande in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, gelegt. Auf ihnen ruhte ein Wehrbau aus Feldsteinmauern, der zwischen Altarraum und dem heutigen Frauenbrauthaus noch erkennbar ist. Um 1605 wurde zusätzlich der hölzerne Turm neben der Kirche errichtet; damals hatte er, wie in der Gegend üblich, noch keine direkte Verbindung zum Haupthaus.

Nachdem die Kirche 1747 bei einem Unwetter eingestürzt war wurde sie wieder aufgebaut und erweitert. Aus dieser Zeit stammt die heutige barocke Einrichtung der Kirche, für die sie in der Umgebung weit bekannt ist.

Besonderen Augenmerk verdienen der auch heute noch genutzte bronzene Taufkessel von 1380 mit seinem absenkbaren Taufdeckel von 1610, die 59 Hutständer, die an den Männerbänken montiert sind und ursprünglich wohl als Kerzenständer dienten, sowie die reichen Intarsienarbeiten des Gestühls, die von ortsansässigen Handwerkern angefertigt worden waren. Selbst heute noch wird die Kirche von der Gemeinde weiter geschmückt: so sind die wertvoll gestickten Sitzkissen auf den Kirchenbänken Handarbeiten des 'Häkelbüdelklub', die von den Frauen 1975 geschaffen wurden, und eine große Schmuckbibel, die von der Gemeinde gemeinsam geschaffen wurde, gehört seit dem Jahr 2000 zur Kirchenausstattung.

Das Geläut der Kirche besteht aus drei Glocken, von denen die Größte die einzig erhaltene Glocke des Hamburger Mariendoms ist: die Celsa, die 1487 von Geert van Wou am Hamburger Glockengießerwall gegossen worden ist. Die beiden kleineren Glocken stammen von 1691 und 1822. Gemeinsam bilden sie ein harmonisches Geläut.

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