Zum Inhalt springen

Liste der Staatsoberhäupter nach Amtszeiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Mai 2007 um 20:21 Uhr durch 82.83.210.144 (Diskussion) (Sonderfälle). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Liste nennt - chronologisch nach ihrem Amtsantritt - alle Staatsoberhäupter der souveränen Staaten der Welt, die seit mehr als 10 Jahren im Amt sind. Einige der Herrscher (z.B. in Brunei) waren schon vor dem genannten Amtsantritt im Amt. In diesem Fall bezieht sich das Datum des Amtsantritts auf das Datum der Unabhängigkeit des Staates.

Rama IX. (Bhumibol Adulyadej)
Elizabeth II.
Fidel Castro
Name Staat im Amt seit
Rama IX. (Bhumibol Adulyadej) Thailand 9. Juni 1946
Elizabeth II. ¹ Vereinigtes Königreich 6. Februar 1952
Omar Albert Bernard Bongo Gabun 28. November 1967
Qabus bin Said bin Taimur Al Said Oman 23. Juli 1970
Margrethe II. Dänemark 14. Januar 1972
Carl XVI. Gustaf Schweden 15. September 1973
Juan Carlos I. Spanien 22. November 1975
Fidel Castro Kuba 3. Dezember 1976
Maumoon Abdul Gayoom Malediven 11. November 1978
Ali Abdullah Saleh ² Jemen 18. Juli 1978
Teodoro Obiang Nguema Mbasogo Äquatorialguinea 3. August 1979
José Eduardo dos Santos Angola 10. September 1979
Beatrix Niederlande 30. April 1980
Mohamed Hosni Mubarak Ägypten 14. Oktober 1981
Paul Biya Kamerun 6. November 1982
Haji Hassan al-Bolkiah Brunei 1. Januar 1984
Lansana Conté Guinea 3. April 1984
Yoweri Kaguta Museveni Uganda 26. Januar 1986
Mswati III. Swasiland 25. April 1986
Blaise Compaoré Burkina Faso 15. Oktober 1987
Zine el-Abidine Ben Ali Tunesien 7. November 1987
Robert Gabriel Mugabe Simbabwe 31. Dezember 1987
Omar Hassan Ahmad al-Bashir Sudan 30. Juni 1989
Hans Adam II. Liechtenstein 13. November 1989
Idriss Déby Tschad 2. Dezember 1990
Harald V. Norwegen 17. Januar 1991
Islom Karimov Usbekistan 1. September 1991
Nursultan A. Nasarbajew Kasachstan 16. Dezember 1991
Than Shwe Myanmar 23. April 1992
Emomalii Rahmon Tadschikistan 20. November 1992
Isayas Afewerki Eritrea 24. Mai 1993
Albert II. Belgien 9. August 1993
Aljaksandr Lukaschenka Weißrussland 20. Juli 1994
Yahya Jammeh Gambia 22. Juli 1994
Jacques Chirac ³ Frankreich 17. Mai 1995
Hamad bin Khalifa Al-Thani Katar 27. Juni 1995
Letsie III. Lesotho 7. Februar 1996
Ólafur Ragnar Grímsson Island 1. August 1996

¹ Elizabeth II. ist ferner Staatsoberhaupt der nachfolgenden Staaten:

Antigua und Barbuda (1981), Australien, Bahamas (1973), Barbados (1966), Belize (1981), Grenada (1974), Jamaika (1962), Kanada, Neuseeland, Papua-Neuguinea (1975), Salomonen (1978), St. Kitts und Nevis (1983), St. Lucia (1979), St. Vincent und die Grenadinen (1979), Tuvalu (1978)

Die Jahreszahlen geben das Jahr der Unabhängigkeit wider. Australien, Kanada und Neuseeland waren vor 1952 schon unabhängig.

² Ali Abdullah Saleh war ab 1972 Präsident der Jemenitischen Arabischen Republik (Nordjemen) und wurde nach der Vereinigung mit der Volksdemokratischen Republik Jemen (Südjemen) im Jahr 1990 Staatsoberhaupt des geeinten Jemen.

³ Jacques Chirac ist in seiner Funktion als Präsident von Frankreich gleichzeitig Co-Fürst von Andorra. Er bildet zusammen mit dem Bischof von Urgell, derzeit Joan Enric Vives i Sicília (seit 2003), das kollektive Staatsoberhaupt Andorras.

Sonderfälle

Diese Liste führt die Staatsoberhäupter auf welche derzeit dieses Amt bekleiden, dies aber in einer Sonderform geschieht. Deshalb können sie nicht ohne Weiteres in die Liste der Staatsoberhäupter nach Amtszeiten aufgenommen werden.

  • Personen, die schon tot sind, de jure aber noch das Amt inne haben.
  • Personen die lediglich de facto das Amt eines Staatsoberhaupts bekleiden.
  • Staatsoberhaupt eines nicht voll souveränen Staates sind.

de facto-Staatsoberhäupter

de jure im Amt seit de facto im Amt seit Staat Bemerkung
Zantani Muhammad az-Zantani 18. November 1992 Muammar al-Gaddafi 8. September 1969 Libyen Zantani Muhammad az-Zantani ist als Generalsekretär des Allgemeinen Volkskongresses de jure Staatsoberhaupt. Muammar al-Gaddafi übernahm nach einem Putsch 1969 die Macht in Libyen und blieb de facto Staatsoberhaupt.
keines Akihito 7. Januar 1989 Japan Nach der Japanischen Verfassung ist der Kaiser lediglich das „Symbol des Staates und der Einheit des Volkes“.

Verstorbene als Staatsoberhäupter

de jure im Amt seit de facto im Amt seit Staat Bemerkung
Kim Il-sung 28. Dezember 1972 Kim Yong-nam 5. September 1998 Nordkorea Kim Il-sung (gestorben 1994) ist laut Verfassung ewiger Präsident und somit weiterhin Staatsoberhaupt. Der Vorsitzende der Obersten Volksversammlung Nordkoreas übt de facto die Rolle aus.
Muhammad al-Mahdi 1. April 1979 Ajatollah Seyyed Alī Chāmene'ī 4. Juni 1989 Iran Laut der Verfassung ist Muhammad al-Mahdi (Figur der schiitischen Mythologie) de jure Staatsoberhaupt. De facto übt diese Rolle der Oberste Rechtsgelehrte aus.

Staatsoberhäupter nicht souveräner Staaten

Staatsoberhaupt im Amt seit Staat Bemerkung
Mohamed Abdelaziz 30. August 1976 Demokratische Arabische Republik Sahara (Westsahara) 1976 rief die POLISARIO nach dem Abzug Spaniens die Demokratische Arabische Republik Sahara aus. Im selben Jahr annektierten Marokko und Mauretanien das Territorium, welches seit 1979 vollständig unter marokkanischer Verwaltung ist. Der Staat wird derzeit von 44 Staaten anerkannt, jedoch nicht von den UN. Das Staatsoberhaupt (Exilregierung hat ihren Sitz in Algerien) des Landes ist somit keines eines souveränen Staates.
Chen Shui-bian 20. Mai 2000 Republik China (Taiwan) Die Republik China ist neben der Volksrepublik China einer der beiden chinesischen Staaten. Beide erheben den Anspruch, China rechtmäßig zu vertreten. Seit 1971 gilt die Volksrepublik bei den UN als legitimer Vertreter Chinas (siehe hier). Die Republik unterhält derzeit nur zu 25 Staaten offizielle diplomatische Beziehungen. Die Republik erklärte sich bisher de jure nicht für unabhängig, ist allerdings de facto völlig unabhängig von der Volksrepublik. Aus diesen Gründen kann der Staat nicht als souverän angesehen werden und sein Staatsoberhaupt nicht der eines souveränen Staates.
Mahmud Abbas 15. Januar 2005 Palästinensische Autonomiebehörde Die Palästinensische Autonomiebehörde ist eine quasistaatliche Einrichtung, die nominell Regierungsfunktionen in den Palästinensischen Autonomiegebieten im Westjordanland und dem Gaza-Streifen ausübt. Sie wird von den meisten arabischen Staaten und einer Mehrheit der Regierungen der Staaten der Welt anerkannt. Da es sich bei den Autonomiegebieten um keinen souveränen Staat handelt, ist auch deren Staatsoberhaupt keines eines solchen Staates.

Staatsoberhäupter mit der längsten Amtszeit im 20. Jahrhundert

Diese Liste nennt die Staatsoberhäupter souveräner Staaten des 20. Jahrhunderts mit Amtszeiten von mehr als 25 Jahren. Aufgeführt sind alle Staatsoberhäupter, deren Amtsantritt frühestens 1901 und spätestens 2000 stattfand. Wie bei den derzeit amtierenden Staatsoberhäuptern wird auch hier nur die Amtszeit ab der Unabhängigkeit eines Staates angegeben. Unterbrochene Amtszeiten sind in der Gesamtsumme an Jahren und Tagen angegeben.

Berechnung der Amtsdauer in dieser Liste: Miteingerechnet ist der Tag des Amtsantritts und der Tag des Endes der Amtszeit (z. B. Todestag eines Staatsoberhaupts). Die Jahre zwischen dem Jahr des Amtsantritts und dem Jahr des Endes der Amtszeit werden zu einer Gesamtsumme addiert. Die Tage der Jahre von Amtsantritt und Amtsende werden inklusive dem Tag des Amtsantritts und Amtsendes ebenfalls addiert. Sollten diese Tage eine Summe von 365 ergeben wird ein volles Jahr dazugerechnet.

  • Beispiel Hirohito: Die vollen Jahre 1927 bis 1988 ergeben zusammen 62 Jahre. Die Tage des Jahres des Amtsantritts (25. Dezember 1926) ergeben inklusive des Tages des Amtsantritts sieben Tage. Die Tage des Jahres des Amtsendes (7. Januar 1989) ergeben inklusive des Tages des Amtsendes sieben Tage. Die gesamte Amtszeit beträgt also 62 Jahre und 14 Tage.
  • Beispiel Baudouin I.: Die vollen Jahre 1952 bis 1992 ergeben zusammen 41 Jahre. Die Tage des Jahres des Amtsantritts (17. Juli 1951) ergeben inklusive des Tages des Amtsantritts 168 Tage. Die Tage des Jahres des Amtsendes (31. Juli 1993) ergeben inklusive des Tages des Amtsendes 212 Tage. Die gesamte Amtszeit beträgt also 41 Jahre und 380 Tage bzw. 42 Jahre und 15 Tage.
Datei:Hirohito-1926.jpg
Hirohito
Haakon VII.
Mohammad Reza Pahlavi
Mobutu Sese Seko
Johannes Paul II.
Name Staat Amtszeit Jahre / Tage
Hirohito ¹ Japan 1926-1989 62 / 14
Rainer III. Monaco 1949-2005 55 / 333
Haakon VII. Norwegen 1905-1957 51 / 277
Franz Josef II. Liechtenstein 1938-1989 51 / 112
Hussein I. Jordanien 1952-1999 46 / 181
Charlotte Luxemburg 1919-1964 45 / 303
Tanumafili II. ² Westsamoa, Samoa 1962-2007 45 / 131
Gustav V. Schweden 1907-1950 42 / 326
Baudouin I. Belgien 1951-1993 42 / 15
Mohammed Sahir Schah Afghanistan 1933-1973 39 / 221
Haile Selassi Äthiopien 1930-1936, 1941-1974 39 / 162
Hassan II. Marokko 1961-1999 38 / 143
Gnassingbé Eyadéma Togo 1967-2005 37 / 298
Mohammad Reza Pahlavi Iran 1941-1979 37 / 149
Francisco Franco Spanien 1939-1975 36 / 233
Taufa'ahau Tupou IV. Tonga 1970-2006 36 / 99
Jean Luxemburg 1964-2000 35 / 331
Christian X. Dänemark 1912-1947 34 / 342
Alfredo Stroessner Paraguay 1954-1989 34 / 173
Jigme Singye Wangchuk Bhutan 1972-2006 34 / 147
Olav V. Norwegen 1957-1991 33 / 119
Félix Houphouët-Boigny Elfenbeinküste 1960-1993 33 / 35
Zayid bin Sultan Al Nahyan Vereinigte Arabische Emirate 1971-2004 32 / 337
Joan Martí Alanís ³ Andorra 1971-2003 32 / 103
Juliana Niederlande 1948-1980 31 / 238
Mobutu Sese Seko Dem. Rep. Kongo, Zaire 1965-1997 31 / 175
Suharto Indonesien 1967-1998 31 / 71
Tribhuvan Nepal 1923-1950, 1951-1955 31 / 23
Birendra Nepal 1972-2001 29 / 123
Yahya Muhammad Hamid ed-Din Jemen 1918-1948 29 / 111
Hafiz al-Assad Syrien 1971-2000 29 / 100
Haxhi Lleshi Albanien 1953-1982 29 / 14
Mathieu Kérékou Benin 1972-1991, 1996-2006 28 / 163
Hastings Kamuzu Banda Malawi 1966-1994 27 / 320
Isa ibn Salman Al Chalifa Bahrain 1971-1999 27 / 204
William S. Tubman Liberia 1944-1971 27 / 203
Josip Broz Tito Jugoslawien 1953-1980 27 / 112
Kenneth Kaunda Sambia 1964-1991 27 / 10
Michail Iwanowitsch Kalinin Russische SFSR, UdSSR 1919-1946 26 / 355
Ludwig II. Monaco 1922-1949 26 / 317
France-Albert René Seychellen 1977-2004 26 / 295
Johannes Paul II. Vatikanstadt 1978-2005 26 / 169
Ramon Iglésias Navarri ³ Andorra 1943-1969 26 / 21
Urho Kekkonen Finnland 1956-1982 25 / 333
Chiang Kai-shek Republik China 1948-1949, 1950-1975 25 / 283

¹ Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs trat in Japan 1947 eine neue Verfassung in Kraft. Nach dieser Verfassung ist der Tennō im rechtlichen Sinne kein Staatsoberhaupt, er stellt das Symbol des Volkes dar.

² Bis zum 5. April 1963 war Malietoa Tanumafili II. zusammen mit Tupua Tamasese Mea'ole Staatsoberhaupt Westsamoas.

³ Joan Martí Alanís und Ramon Iglésias Navarri waren als Bischöfe von Urgell gleichzeitig Co-Fürsten von Andorra und somit, mit dem Präsident von Frankreich zusammen, kollektives Staatsoberhaupt.

⁴ Ab 1971 war die Republik China nicht mehr der legitime Vertreter von Gesamt-China bei den Vereinten Nationen. Dieser Status ging an die Volksrepublik über, weswegen Chiang Kai-shek genau genommen ab 1971 nicht mehr als Staatsoberhaupt eines souveränen Staates angesehen werden könnte. Erklärung siehe auch bei Sonderfälle.