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Schlachter-Bibel

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Die Schlachter-Bibel ist eine Bibelübersetzung in die deutsche Sprache. Sie wurde von Franz Eugen Schlachter zwischen dem 28. Juli 1859 und dem 12. Januar 1911 angefertigt.

Ausgaben der Bibel

Die erste Ausgabe erschien 1905 in der Schweiz in der Übersetzung von Franz Eugen Schlachter als sogenannte Miniaturbibel beim Verlag der Miniaturbibel in Biel (Schweiz) bzw. in Deutschland beim Verlag Johannes Schergens in Bonn a. Rh. Das Besondere an dieser Ausgabe war, dass sie nur 1 cm dick und ein Format von 11,7 cm x 17,7 cm aufwies und so in jede Jackentasche passte. Sie hatte einen fortlaufend gesetzten Text, der nur unterbrochen wurde, wenn ein neuer Sinnabschnitt begann. Die kleine Schrift war gestochen scharf und gut lesbar. Nach Schlachters Tod erfolgte seit 1911 durch die schweizer Pfarrer Linder aus Oberhelfenswil (St. Gallen) und Kappeler aus Zollikon (Zürich) eine erste Überarbeitung, die von der Privilegierten Württembergischen Bibelanstalt herausgegeben wurde. Ab 1916 wurde diese revidierte Bibel bei der Privilegierten Württembergischen Bibelanstalt in Stuttgart gedruck. Die zweite Revision entstand 1951 durch die Genfer Bibelgesellschaft und stellt keine erneute Revision, sondern eine Neubearbeitung der Übersetzung von 1905 dar. Bekannt war die Schlachter-Bibel vor allem für ihre volkstümliche und wortgewaltige, manchmal derbe, Sprache, bei gleichzeitiger sinngemäßer Urtextgenauigkeit. Einmalig ist die Passage in Hiob 8,11-19, die in Gedichtform dargeboten wird. Auch findet sich in der Schlachter-Bibel eine Wortwahl die einzigartig ist: z.B. "Disputiergeist dieser Welt", "Kapital" usw.

Eine erneute Revision der 1951-er Schlachter-Bibel wurde 1995 begonnen und wurde als "Schlachter 2000" heraugegeben. Im Jahre 2003 wurde die Revision nach 7 Jahren Bearbeitungszeit abgeschlossen. Es handelt sich um ein Projekt der Genfer Bibelgesellschaft. Die neue revidierte Schlachterbibel benutzt den reformatorischen Grundtext als Textgrundlage.

Übersetzungsmethode

Die Übersetzung ist sinngemäß urtextgenau, öfters sogar konkordant, aber an vielen Stellen auch dynamisch gleichwertig, so dass eine gut verständliche, sprachlich schöne und doch urtextgenaue Übersetzung entstanden ist. Im November 2003 soll eine Studienausgabe mit ca. 100.000 Parallelstellen und einem reichhaltigen Fußnotenapparat herauskommen.