Geschichte der römisch-katholischen Kirche
Die Römisch-Katholische Kirche sieht sich als Kirche in direkter Nachfolge der Gründungsfiguren Jesus Christus und Petrus, dem Apostel, und sieht ihre Gründung im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung.
Bis zum Jahr 1054 bestand eine, zumindest formale, Einigkeit mit den orthodoxen Kirchen, die mit der Exkommunizierung des Patriachen von Konstantinopel endete. Seitdem war Europa in zwei große religiöse Einflußbereiche unterteilt: Westeuropa wurde 'katholisch', Osteuropa 'orthodox'.
Im Mittelalter war die römisch-katholische Kirche in verschiedenster Weise machtpolitisch aktiv. Ihre politische Macht erlangte sie vor allem unter der Schutzherrschaft der Franken unter Pippin II., dann Karl der Große. Zum einen gab es den Kirchenstaat, der lange Zeit den größten Teil Italiens umfasste, zum anderen beeinflusste die Kirche die weltlichen Herrscher und war treibende Kraft hinter den Kreuzzügen und der Inquisition. Auch die katholischen Herrscher Spaniens beriefen sich auf ihren Glauben, als sie in der Reconquista die Mauren vertrieben, ebenso wie die Spanisch Habsburg Kaiser, welche die Gegenreformation einleiteten.
Die Abspaltung der Anglikanischen Kirche war die erste große religiöse Niederlage; sie wurde von der Reformation gefolgt, nach der die römisch-katholische Kirche einen Großteil ihres Einflusses in Europa einbüßte.
Gleichzeitig gewann die römisch-katholische Kirche jedoch bedeutenden Einfluß in Lateinamerika und Teilen von Afrika.
Mit dem Ersten Vatikanischen Konzil, das 1870 die Unfehlbarkeit des Papstes formulierte, spaltete sich die Altkatholische Kirche ab.