National Security Agency
Die National Security Agency (kurz NSA) wurde von US-Präsident Harry Truman in den späten 1940ern als Unterabteilung des Department of Defense der USA geschaffen, um ausländische Nachrichtenverbindungen abzuhören. Die Existenz der NSA wurde erst viele Jahre geheimgehalten und auch heute ist über die Tätigkeit des größten Geheimdienstes der Erde nur wenig bekannt. Das Kürzel NSA wurde daher auch spöttisch zu No Such Agency (keine solche Behörde (bekannt)) umgedeutet.
In die Schlagzeilen gelangte die NSA im Zusammenhang mit neueren Entwicklungen in der Kryptographie, insbesondere der asymmetrischen Verschlüsselungsalgorithmen. Eine allgegenwärtige Verschlüsselung, so die Sorge, würde das Abhören erschweren oder unmöglich machen. Gesetzesinitiativen in den USA, die den Gebrauch von Verschlüsselungsmethoden einschränken oder staatlichen Stellen eine Entschlüsselungsgarantie geben sollten, waren jedoch erfolglos.
Da die NSA sehr an Datensicherheit interessiert ist, hat sie Linux mit einigen Sicherheitserweiterungen ausgestattet und veröffentlicht. URL: http://www.nsa.gov/selinux/
Die NSA wird von Datenschützern oft kritisiert, da sie - u.a. mittels des weltweiten Abhörsystems Echelon - einen Großteil des ausländischen - und wohl auch inländischen - Kommunikationsverkehr, was u.a. E-Mails, Faxe und Telefongespräche einschließt, abhört und mittels neuester Technologien auf bestimmte Schlüsselworte überprüft (Project Carnivore).
Viele, die über Wirtschaftsspionage und politischen Missbrauch der Behörde im Innern (indem z.B. Senatoren abgehört wurden und die Ergebnisse Mitgliedern der Regierung zugänglich gemacht wurden) berichteten, fielen kurz darauf „merkwürdigen Unfällen“ zum Opfer (Quelle u.a.: ZDF-Sendung „Freund hört mit“).
Das Hauptquartier der NSA ist Fort George G. Meade in Maryland, ca. 16 km nordwestlich von Washington, DC. Die NSA hat eine eigene Ausfahrt auf der Autobahn Baltimore - Washington, gekennzeichnet mit "NSA Employees Only" (nur NSA-Angestellte).
Das Budget für Elektrizität im Hauptquartier in Maryland beträgt ca. 21 Millionen US$. Mittels konservativer Berechnungen hat die NSA somit genug Elektrizität, um 4 NEC Earth Simulator (der schnellste bekannte Supercomputer der Welt) zu betreiben. Das entspräche einer Rechenkraft von ca. 160000 GFLOPS also Fließkommazahlen Operationen pro Sekunde.
Direktoren
- 1952-1956 Lt. Gen. Ralph J. Canine, USA
- 1956-1960 Lt. Gen. John A. Samford, USAF
- 1960-1962 Vice Adm. Laurence H. Frost, USN
- 1962-1965 Lt. Gen. Gordon A. Blake, USAF
- 1965-1969 Lt. Gen. Marshall S. Carter, USA
- 1969-1972 Vice Adm. Noel A. M. Gaylor, USN
- 1972-1973 Lt. Gen. Samuel C. Phillips, USAF
- 1973-1977 Lt. Gen. Lew Allen, Jr., USAF
- 1977-1981 Vice Adm. Bobby Ray Inman, USN
- 1981-1985 Lt. Gen. Lincoln D. Faurer, USAF
- 1985-1988 Lt. Gen. William E. Odom, USA
- 1988-1992 Vice Adm. William O. Studeman, USN
- 1992-1996 Vice Adm. John M. McConnell, USN
- 1996-1999 Lt. Gen. Kenneth A. Minihan, USAF
- 1999-present Lt. Gen. Michael V. Hayden, USAF
Stellvertretende Direktoren
- Dez 1952 - Nov 1953 Rear Admiral Joseph Wenger, USN
- Nov 1953 - Jun 1956 Brigadier General John Ackerman, USAF
- Jun 1956 - Aug 1956 Major General John A. Samford, USAF
- Aug 1956 - Sep 1957 Mr. Joseph H. Ream
- Okt 1957 - Jul 1958 Dr. H. T. Engstrom
- Aug 1958 - Apr 1974 Dr. Louis W. Tordella, USN
- Apr 1974 - Mai 1978 Mr. Benson K. Buffham
- Mai 1978 - Apr 1980 Mr. Robert E. Drake
- Apr 1980 - Jul 1982 Ms. Ann Z. Caracristi
- Jul 1982 - Jun 1985 Mr. Robert E. Rich
- Jun 1985 - Mär 1988 Mr. Charles R. Lord
- Mär 1988 - Jul 1990 Mr. Gerald R. Young
- Jul 1990 - Feb 1994 Mr. Robert L. Prestel
- Feb 1994 - Okt 1997 Mr. William P. Crowell
- Okt 1997 - Jun 2000 Ms. Barbara A. McNamara
- Juni 2000 - Heute Mr. William B. Black, Jr.
USA, USAF, und USN stehen für United States Army, United States Air Force, und United States Navy, ehemalig
Siehe auch: Wirtschaftskrieg
Anmerkung mit Bezug auf die deutsche Geschichte: Als NSA wurde in der ehemaligen DDR auch das "Nicht sozialistische Ausland" bezeichnet.
Literatur
- James Bamford: NSA. Die Anatomie des mächtigsten Geheimdienstes der Welt., ISBN 3-442-15151-1