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Memmingen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Memmingen ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Sie dient als zentral gelegenes Oberzentrum der umliegenden Region Unterallgäu / württembergisches Illertal als Schul-, Verwaltungs- und Handelszentrum. Das Stadtgebiet grenzt im Westen an die Iller, den Grenzfluss zu Baden-Württemberg und ist nach Norden, Osten und Süden umgeben vom Landkreis Unterallgäu.

Geographie

Memmingen liegt nahe der bayerischen Westgrenze (das Stadtgebiet grenzt an Baden-Württemberg), der Iller, etwa 50 km südlich von Ulm und 100 km süd-westlich von München. Die Frage, ob Memmingen noch "im Allgäu" liegt, wird von offizieller Seite (Bürgermeister) und von der Memminger Bevölkerung meist bejaht. Unbestritten ist, dass südlich von Memmingen, etwa bei Bad Grönenbach, die typische Allgäuer Hügellandschaft beginnt, weshalb Memmingen auch als "Tor zum Allgäu" bezeichnet wird. Somit müsste das Memminger Tal, in dem die Stadt liegt, Mittelschwaben zugerechnet werden. Die für den Tourismus und die Vermarktung regionaler Produkte positive Assoziation mit dem Begriff "Allgäu" führt freilich dazu, dass die Inanspruchnahme dieses Landschaftsnamens tendentiell nach Norden hinausgeschoben wird.

Ausdehnung des Stadtgebietes

Das Stadtgebiet besteht aus den Gemarkungen Memmingen, Amendingen, Buxach, Dickenreishausen, Eisenburg, Ferthofen, Steinheim, Volkratshofen sowie einem Teil der Gemarkung Buxheim (der andere Teil der Gemarkung bildet die Gemeinde Buxheim).

Zur Stadt Memmingen gehören unter anderem die Ortsteile Memmingen, Amendingen, Bleiche, Brunnen, Buxach, Buxachermühle, Dickenreishausen, ein Teil des Ortes Egelsee, Eisenburg, Ferthofen, Grünenfurt, Hart, Hitzenhofen, Illerfeld, Priemen, Schnaid, Steinheim, Unterhart und Volkratshofen.

Geschichte

Vermutlich befand sich hier schon in der Römerzeit ein kleiner Wacht- und Siedlungsposten (Cassiliacum) (Reste davon finden sich unter der St. Martinskirche), etwa im 5. Jahrhundert entstand eine alemannische Siedlung (gegründet durch den Allemannen Mammo), im 7. Jahrhundert ein fränkischer Königshof. Der Name Memmingens ist vermutlich auf einen Königshof bei der Siedlung des Mammo zurückzuführen. Im Laufe der Zeit verschwand dann nach und nach die Siedlung und nur der Name blieb bestehen. Man geht davon aus, dass sich die Siedlung des Mammo am heutigen Autobahnkreuz befunden hat, der Königshof entstandt vermutlich im direkten heutigen Stadtkern.

Durch die Salzstraße aus Böhmen, Österreich und München nach Lindau und die Italienstraße aus Norddeutschland in die Schweiz und nach Italien erlangte der Handelsposten zunehmende Bedeutung. Erstmalig erwähnt wird der Ort Mammingin im Jahre 1128, wo ein Gerichtsfall von 1099 erwähnt wird. Diese Urkunde wurde im Kloster Ochsenhausen verfasst. Um das Jahr 1158 wurde Memmingen durch Herzog Welf VI. zur Stadt Memmingen, die ersten Befestigungsanlagen wurden jedoch schon um das Jahr 1000 erbaut. 1286 wurde die Stadt durch Rudolf I. von Habsburg freie Reichsstadt und damit direkt dem Kaiser unterstellt.

Bereits 1214 wurde von Welf VI. das Antoniterkloster (in Memmingen Antonier) gegründet. Dies war eines der ersten Klöster des Ordens auf deutschem Boden.

In der Zeit vom 14. bis ins 16. Jahrhundert war die Blütezeit der freien Reichsstadt.

Im 15. Jahrhundert unternahm die Handelsfamilie Vöhlin zusammen mit ihren Augsburger Familienangehörigen Welser die erste Handelsfahrt nach Venezuela. Auch nach Indien gingen die Handelsfahrten der Memminger Kaufleute. Durch die vermögenden Kaufleute konnte die Kunst gefördert werden und so entstanden viele Meisterwerke deutscher Maler- und Schnitzerkunst.

1519 wurde erstmals weltweit das Wort "America", als Bezeichnung des neuen Kontinents in Memmingen gedruckt (1519 bei Albrecht Kunne (Jacob Stoppls "Repertorium in formam alphabeticam...").

Im Bauernkrieg 1525 proklamierten die aufständischen Bauern in Memmingen ihre 12 Artikel, die erste Erklärung der Menschenrechte weltweit.

Die Stadt gehörte im Jahr 1529 zu den Vertretern der protestantischen Minderheit (Protestation) am Reichstag zu Speyer. Ihre Bürgerschaft forderte die ungehinderte Ausbreitung des evangelischen Glaubens.

Memmingen um 1650, Kupferstich von Merian

1630 rückte die Stadt wieder in den Blickpunkt der europ. Politik, als der Generalissimus Wallenstein im 30jährigen Krieg in die Stadt einzog und dort für ein paar Wochen Ruhe in den Wirren der Zeit durchsetzte. In der Stadtchronik heißt es auch: „Es hat Glück und Heyl gewest!“. Hier wurde er als Oberbefehlshaber der Kaiserlichen abgesetzt.

1632 weilte der Schwedenkönig Gustav Adolf in der Reichsstadt.

1702 wurde Memmingen erstmals Bayerisch.

1802 wurde im Rahmen der Mediatisierung nach dem Reichsdeputationshauptschluss die Stadt dem Kurfürstentum Bayern zugeschlagen. Auch die Bitten des Reichkanzleidirektors bei Napoleon konnten daran nichts ändern. Napoleon befahl die kompletten Verteidigungsanlagen der Stadt zu schleifen. Auf Bitten der Bürgerschaft verschonte er jedoch den Großteil der Anlagen. Nur die fünf größten und wichtigsten Türme der Stadtmauer fielen Napoleon zum Opfer (Luginsland, Hafendeckelturm und drei Türme an der Ost- Südseite der Stadtmauer zwischen dem Kempter- und Lindauertor, der am besten befestigten Stelle der Stadt). Auch zu dieser Zeit war Memmingen bekannt für sein Kunsthandwerk, so ließ sich beispielsweise der letzte Zar von Russland in Memmingen das noch heute existente schmiedeeiserne Eingangstor für seine Residenz in St. Petersburg fertigen.

Im 19. Jahrhundert folgte ein langsamer wirtschaftlicher Niedergang, der sich erst 1862 mit dem Bau der von der Stadt finanzierten Illertal-Bahnstrecke verlangsamte, und zu einer neuen wirtschaftlichen Blüte führte. Hierbei wurde auch fast der komplette Ostteil der Stadtmauer samt Toren und Türmen geopfert, nur der Pulverturm hat in verbauter Weise überlebt.

Seit dem Zweiten Weltkrieg ist Memmingen eine prosperierende Stadt, deren Wirtschaftswachstum über dem bayerischen Durchschnitt liegt.

In den 1990er Jahren rückte Memmingen durch den bundesweit größten Abtreibungsprozess gegen einen örtlichen Arzt noch einmal in den Blickpunkt der Öffentlichkeit (auch bekannt als der Kreuzzug von Memmingen). Ausgangspunkt dieser Prozesse war die Durchführung von Abtreibungen ohne die gesetzliche notwendige Beratung der Frauen. Der Arzt ignorierte dieses Gesetz und Frauen glaubten, dass seine Beratung ausreiche. Unkenntnis und blindes Vertrauen führten so zu ungezählten Verurteilungen in den sogenannten Memminger Prozessen.

1993 wird die Stadt zum Oberzentrum aufgestuft.

Im Jahr 2000 besuchte der damalige Budespräsident Johannes Rau die Stadt anläßlich der Feier zu 475 Jahre seit der Verkündigung der 12 Bauernartikel, wobei ein Festgottesdienst in St. Martin und eine Nachspielung der Verkündigung der Artikel auf dem Markplatz das Festprogramm abrudeten. Hier wurde auch beschlossen den Memminger Freiheitspreis von 1525 einzuführen.

2004 erhielt die Stadt den bayerischen Qualitätspreis als wirtschaftsfreundlichste Gemeinde Bayerns.

Im Jahr 2005 verlieh die Stadt erstmals den Memminger Freiheitspreis von 1525. Überreicht hat diesen der damalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse an Gyula Horn. Dieser Preis soll unregelmäßig in Zukunft an bedeutende Personen, welche für Freiheit stehen, verliehen werden.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform wurden 1972 die Stadtrandgemeinden Amendingen (3.623 Einwohner), Buxach mit Hart (657 Einwohner) und Eisenburg (1.427 Einwohner) eingemeindet. 1976 folgten dann Dickenreishausen (830 Einwohner) und Steinheim (2.828 Einwohner). Zuletzt wurde 1978 Volkratshofen mit Ferthofen (1.261 Einwohner) nach Memmingen eingegliedert.

Politik

Stadtrat

(Wahl im Mai 2002) CSU (38,8%), SPD (25,2%), CRB (Christlicher Rathausblock) (13,0%), FW (10,7%), GRÜNE (6,5%) und ödp (5,9%).
Sitzverteilung:

CSU SPD CRB FW GRÜNE ödp Gesamt
2002 16 10 5 4 3 2 40

Oberbürgermeister

Städtepartnerschaften

Im Laufe der Jahre haben sich viele Städtepartnerschaften entwickelt, die sehr aktiv sind und gepflegt werden. Partnerschaften bestehen mit:

  • Partnerschaft mit der Stadt Glendale in Arizona/USA seit 1976
  • Partnerschaft mit der Provinz Provinz Teramo/Abruzzen, Italien seit 1981
  • Partnerschaft mit der Stadt Teramo/Abruzzen, Italien seit 1986
  • Partnerschaft mit der Stadt Auch/Dept. Gers, Frankreich seit 1990
  • Partnerschaft mit der Stadt Lutherstadt Eisleben in Sachsen-Anhalt seit 1990

Darüber hinaus gibt es Freundschaften mit:

Patenschaft

1956 wurde die Patenschaft für die aufgrund der Beneš-Dekrete vertriebenen Sudetendeutschen aus der Stadt und dem Kreis Freudenthal / Altvater übernommen.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Touristisch hat die Stadt viel zu bieten: Ein sehr großer Teil der mittelalterlichen Altstadt hat den Krieg und die Nachkriegsjahre überstanden und wird heute stolz gehegt und gepflegt. Darunter sind auch noch acht Tore und Türme (Kempter-, Ulmer-, Wester- und Lindauer Tor; Hexen-, Bettel-, Soldaten- und Schwalbenschwanzturm) sowie ca. 2 Km Stadtmauer erhalten, die in Teilen aus dem 11-12. Jahrhundert stammt. Betrafen die Kriegsverluste vor allem das Bahnhofsviertel, also den östlichen Teil der Altstadt, so kam es seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts zu großen Verlusten an historischer Bausubstanz. An ganzen Straßenzügen wurden - wie z.B in der Kreuzstraße und in der südlichen Altstadt - die mittelaltlerlichen und frühneuzeitlichen Bürgerhäuser abgerissen und historisierende meist wesentlich größere Giebelhäuschen aus Beton ersetzt.

Neben vielen Bürgerhäusern (darunter auch mehrere barocke Palazzi) zählen dazu die vielen pittoresken Straßenzüge, durch die der Stadtbach fließt. Vor allem der mittelalterliche Marktplatz mit dem Steuerhaus und dem Renaissance-Rathaus trägt zum Stadtbild bei. Berühmt ist auch die gotische Martinskirche mit ihrem Chorgestühl und die im Jahr 1996 restaurierte Anlage des ursprünglich französischen Antoniter-Klosters. Diese ist die am besten erhaltene und größte Anlage weltweit. Die vermutlich älteste Memminger Kirche "Unserer Frauen" oder auch "Frauenkirche" genannt wartet dagegen mit bedeutenden Fresken des 15 + 16 Jahrhunderts auf. Auch das Siebendächerhaus, die Kreuzherrenkirche, das renovierte Hurenhaus der Stadt, der Salzstadel, die Großzunft, die Kramerzunft (auch 12-Artikelhaus genannt) stellen eine Attraktion dar. Weniger bekannt ist der Bismarckturm auf dem Hühnerberg, welcher aber nicht von innen besichtigt werden kann.

Auch die sieben Memminger Wahrzeichen zählen zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt (darunter die „Blaue Saul“, „Der Gaul in der Wiege“, „Die Heilige Hildegard“, „Der Basilisk“, etc.). Diese Wahrzeichen musste jeder Geselle, welcher in Memmingen einen Beruf erlernte, wissen. Sie dienten als Nachweis über den Lehrort.

Veranstaltungen

Datei:Memmingen stadtbach.jpg
Der Stadtbach
  • Beim Fischertag strömen alljährlich tausende Touristen in die Stadt und feiern eine Tradition aus dem Mittelalter: An einem Samstag Ende Juli wird innerhalb der Altstadt der Stadtbach leergefischt. Etwa 1500 Fischer (nur männliche) „jucken“ (= springen) dabei in den Bach.
  • Am vorhergehenden Donnerstag feiern ca. 2000 Jungen und Mädchen das alljährliche Kinderfest. Hier wird am Vormittag auf dem Marktplatz gesungen und getanzt. Am Nachmittag findet der traditionelle Umzug mitten durch die Stadt zum Stadiongelände statt.
  • Alle vier Jahre finden die Wallenstein-Spiele statt, bei denen knapp 4.000 Bürger in historischen Kostümen eine Woche lang die Begebenheiten nachspielen, als Wallenstein 1630 für einige Wochen in der Stadt lagerte und hier von seiner Absetzung als Feldherr auf Betreiben von Maximilian I. durch Kaiser Ferdinand II. erfuhr.
  • Etwa alle zwei Jahre finden die Memminger Kabarett-Tage statt.
  • Jedes Jahr finden in Memmingen die Kulturtage, die sog. Memminger Meile statt.
  • Auf dem Fest der Kulturen stehen jedes Jahr Lieder und Tänze der verschiedenen in Memmingen beheimateten Nationalitäten im Mittelpunkt
  • Mehrmals im Jahr findet in Memmingen eine Blindenstattführung statt. Hierbei können die Besucher die verschiedenen wichtigen Memminger Gebäude (wie z. B. das Rathaus, Siebendächerhaus, etc.) in Miniaturform mit den Händen "erfühlen" und erfahren so, wie sie aussehen.
  • Jedes Jahr im Herbst findet der Memminger Jahrmarkt mit Fahr- und Schaugeschäften, Schießhallen und anderen Angeboten statt. Dazu gehört auch der Krämermarkt mit über 250 Verkaufsständen.
  • Beim Nightgroove, der Memminger Musiknacht im April, wird in zahlreichen Kneipen, Bars und Cafés der Memminger Innenstadt ein Live-Musik-Programm geboten.
  • Es finden außerdem jedes Jahr der Chriskindlesmarkt, sowie ein Stadtfest statt.
  • Alle zwei Jahre wird auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau die Allgäu-Messe Memmingen veranstaltet. Themen der Ausstellung sind Industrie, Handel, Handwerk, Gewerbe und Landwirtschaft mit Baumarkt und Touristik. Die Messe findet in diesem Jahr vom 28. April bis 6. Mai statt.
  • Im Rahmen der Memminger Meisterkonzerte finden regelmäßig Konzerte klassischer Musik statt.
  • Jeden Samstag um 12:00 Uhr findet ein Rundgang durch die Stadtkirche St.Martin mit Orgelmusik statt.

Museen

  • Das Stadtmuseum befindet sich im Hermannsbau. Im Stadtmuseum gibt es eine jüdische Abteilung, in der die bedrückende Geschichte der Memminger Juden in der NS-Zeit dargestellt wird. Auch ein Thoravorhang, der in der zerstörten Synagoge von Memmingen hing, kann besichtigt werden.
  • Das Heimatmuseum Freudenthal / Altvater ist dem Stadtmuseum angegliedert.
  • Antonier- und Strigelmuseum im Antonierkloster (seit 1996)
  • MEWO-Kunsthalle (seit Dezember 2005)

Theater

  • Landestheater Schwaben, bestehend aus
    • Stadttheater und
    • Theater am Schweizerberg
  • Kleinkunstbühne Künershaus

Kirchen

Der Turm der St. Martinskirche
  • St. Martin
  • Versöhnungskirche
  • Unser Frauen
  • Christuskirche
  • Dreieinigkeitskirche Buxach
Diese Kirche wurde von 1708 - 1710 von dem Memminger Baumeister Wilhelm Knoll neu erbaut. Die aus dem 13. Jhd. dort stehende Michaelskirche wurde hierfür abgerissen. Sie stellt den ersten Kirchenneubau im reformierten reichsstädtischen Memminger Gebiet dar. Die heutige Kirchengemeinde setzt sich aus der Gemeinde Buxach und der politisch selbständigen Unterallgäuer Gemeinde Buxheim zusammen. Die Gottesdienste in Buxheim finden in dem röm. katholischen ehemaligen Kartäuserkloster Kartause Buxheim (heute Marianum statt. Diese Ökomäne funktioniert bis dato einwandfrei.
  • St. Josef
  • St. Johann
  • Christi Auferstehung
  • Mariä Himmelfahrt
  • St. Ulrich
Die ehemals zu Buxheim gehörende Kirchengemeinde Amendingen wurde nach der Säkularisation zur selbständigen Gemeinde erhoben. Heute gehören die Pfarreien Eisenburg und Trunkelsberg ebenfalls zum Aufgabengebiet des Pfarrers aus Amendingen.

Friedhöfe

  • Alter Friedhof
Alter Friedhof
Im Jahre 1167 hat Herzog Welf VI., der Gründer der Stadt Memmingen, das Schottenkloster zu St. Nikolaus gestiftet, das zu Beginn des 16. Jahrhunderts abgebrochen wurde. Der Reichsstädtische Friedhof bestand seit 1529 und wurde 1930 aufgelassen. Noch heute stehen dort momumentale Grabdenkmäler, wodurch auch eine Sanierung des Friedhofs durchgeführt wurde. Die dortstehende Leichenhalle wurde aber bis weit in die 50er Jahre des 20. Jhd. genutzt. Heute dient sie der Stadt- und Jugendkappelle als Probenraum. Der Friedhof selbst wird von den Kapellen oft zur "Marschprobe" benutzt.
  • Waldfriedhof
  • Friedhof Steinheim
  • Friedhof Buxach
Während im Mittelalter und am Anfang der Neuzeit nur die Dorfbürger der Gemeinde Buxach-Hart um die Kirche herum beerdigt wurden, gab es im 20. Jhd. eine Erweiterung. Während der alte Friedhof weiterhin der Gemeinde gehört, gehört der neue Teil des Friedhofes der Stadt Memmingen. Hier ist auch bereits für Erweiterung gesorgt. Ein angrenzendes Grundstück konnte die Stadt erwerben. Urnenbestattungen in Urnengräbern ist bisher im Memminger Stadtgebiet nur im Waldfriedhof möglich. Urnenerdbestattungen haben aber bereits in existierenden Familiengräbern in Buxach stattgefunden.
  • Friedhof Amendingen

Vereine

  • Stadtkapelle Memmingen, Jugendkapelle Memmingen
  • BSC Memmingen (Ballsportverein)
  • FC Memmingen
  • ECDC Memmingen (Eishockey)
  • DJK Memmingen (Leichtathletik)
  • TGS Memmingen, gegründet 1972 (türkischer Fußballverein)
  • Der Fischertagsverein mit über 4000 Mitgliedern veranstaltet den Fischertag und die Wallenstein Festspiele
  • Der Alpenverein - Sektion Memmingen, welcher die Memminger Hütte in den lechtaler Alpen betreibt
  • TC Memmingen (größster und moderster
Tennisclub)

Stücke über Memmingen

Uraufführungen in Memmingen

Bildung und Wissenschaft

Allgemeinbildende Schulen

In Memmingen befinden sich sieben Volksschulen, eine Realschule (städt. Sebastian Lotzer Realschule), eine staatliche Wirtschaftsschule, zwei Gymnasien (Bernhard-Strigel-Gymnasium und Vöhlin-Gymnasium), eine Volkshochschule und jeweils eine Berufsoberschule und eine Fachoberschule. Des Weiteren wird im Schuljahr 2007/2008 eine staatliche Realschule ihren Dienst in den Räumen des Vöhlin-Gymnasiums aufnehmen.

Berufsbildende Schulen

Falscher Name der Vorlage:Nur Liste.
Um Suchvorgänge und automatische Auswertung zu gewährleisten, ist in Artikeln ausschließlich die Bezeichnung Nur Liste zulässig.
  • Fach- und Berufsoberschule Memmingen
  • Berufsfachschule für Krankenpflege und Kinderkrankenpflege der Stadt Memmingen
  • Fachschule für Datenverarbeitung
  • Johann-Bierwirth-Schule
  • Landwirtschaftsschule Memmingen
  • Staatlich Kaufmännisches Berufsbildungszentrum Jakob Küner
  • Staatliche Berufsschule Mindelheim - Außenstelle Memmingen
  • Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gemeinnützige GmbH bfz Memmingen
  • Berufsbildungs- und Technologie-Zentrum der Handwerkskammer für Schwaben

Hochschulen

  • Steinbeis Hochschule Memmingen

Sonstiges

  • Institut für angewandte Forschung Memmingen e.V.

Wirtschaft und Infrastruktur

Seit 1993 ist die Stadt Oberzentrum mit einem Einzugsgebiet von ca. 270.000 - 390.000 Menschen. Zusammen mit den direkt an die Stadtgrenze angrenzenden Gemeinden hat der Bereich Memmingen ca. 60.000 Bewohner. Über 14.000 Menschen pendeln täglich zur Arbeit in die Stadt, darunter über 3.000 aus dem benachbarten Baden-Württemberg (Zahlen Stand Mitte 2005). In Memmingen sind 24.468 Sozialversicherungspflichtige beschäftigt (Stand Dezember 2006).

Im produzierenden Gewerbe finden über 10.000 Menschen Arbeit, größtenteils im verarbeitenden Gewerbe (7.500 Beschäftigte in 44 Betrieben). Memmingen ist damit die industrielle Hochburg des Allgäus und Mittelschwabens. Knapp ein Drittel des Gesamtumsatzes von 1,13 Milliarden Euro machten das verarbeitende Gewerbe in 2005 im Ausland (Quelle: Statistisches Landesamt). Im Baugewerbe arbeiteten in Memmingen im Juni 2005 über 1.200 Beschäftigte.

Im Handel, Gastgewerbe und Verkehr finden weitere 5.500 Beschäftigten Arbeit, bei den sonstigen Dienstleistungen über 8.500. Dies unterstreicht auch die Bedeutung Memmingens als Handelszentrum. Der innerstädtische Handel erfährt derzeit eine deutliche Belebung durch die Aufwertung großer Innenstadtareale. So konnten dort neue Kaufhäuser und Geschäfte angesiedelt werden. Die Bedeutung des Fremdenverkehrs für Memmingen ist folglich den obigen Ausführugen eher gering. Aufgrund der räumlichen Nähe zu großen Tourismusregioen (Allgäu, Bodensee, Kneipptourismus im Unterallgäu) verzeichnet Memmingen jedoch viele Tagesbesucher. Die Gästeübernachtungen nahmen 2006 auf 86.000 zu.

Die Arbeitslosenquote des Wirtschaftsraumes Memmingen lag im April 2007 mit 3,7 % deutlich unter dem Landesdurchschnitt.

Verkehr

Straßenverkehr

Die Stadt liegt verkehrsgünstig an den Autobahnen A 7 Ulm - Füssen - Österreich und A 96 München - Lindau - Schweiz (südlichstes Autobahnkreuz Deutschlands), sowie an den Bundesstraßen Augsburg-Memmingen (B 300) sowie Memmingen - Reutlingen (B 312).

Schienenverkehr

Im Bahnhof Memmingen kreuzen sich die Bahnlinien München - Lindau und Ulm - Oberstdorf. Der Regionalverkehr ist gut eingebunden in den Allgäu-Schwaben-Takt mit Halten in Memmingen jeweils zur halben Stunde. Im Fernverkehr liegt Memmingen an der IC-Strecke Dortmund-Oberstdorf und EC-Strecke München-Zürich. Memmingen ist auch der Endpunkt, der von Aulendorf kommenden Württembergischen Allgäubahn.

Luftverkehr

Der bisher nur für Geschäftsflieger zugängliche Allgäu Airport in Memmingerberg wird momentan zu einem Flughafen ausgebaut. Charter- und Linienflugverkehr sind ab 28. Juni 2007 geplant.

Ortsansässige Unternehmen

Einige in ihren Bereichen auf dem Weltmarkt führende Unternehmen haben ihren Sitz bzw. eine Niederlassung/ ein Werk in Memmingen, was die wirtschaftliche Stärke Memmingens mitbegründet.

In Memmingen ist der bundesweit tätige Reformhandelsversand Gefro ansässig.

Rohde & Schwarz (Messgerätebau) betreibt in Memmingen ein Werk und ein Auslieferungslager.

Die Novoflex Präzisionstechnik GmbH ist als Hersteller von Zubehör für Spezialgebiete der Fotografie bekannt und ist beziehungsweise war in diversen Marktsegmenten Alleinanbieter.

Die Metzeler Schaum GmbH, welche ihren Sitz in Memmingen hat, ist weltweit die erste Firma, welche Schaumstoff aus Pflanzenöl herstellen kann.

Der weltweit tätige Industriemagnete herstellende Magnet Schulz hat ebenfalls seinen Sitz und das Stammwerk in Memmingen.

Dachser betreibt das Logistikzentrum Allgäu im Gewerbegebiet Nord, wobei dieser schon als Stadt in der Stadt anzusehen ist. Er beschäftigt hier mehr Angestellte als in jeder anderen Niederlassung oder in der Hauptzentrale.

Die Gebrüder Weiss-Spedition betreibt in Memmingen einen Umschlagplatz, welcher im Jahr 2005 eröffnet wurde und bereits im Jahr 2007 erweitert werden musste. So arbeiten hier heute ca. 80 der Weltweit 4.050 Mitarbeiter des österreichischen Konzerns.

Die Spezialstahlseilfabrik Pfeifer Seil- & Hebetechnik hat ihren Sitz und ihr Werk in Memmignen (z. B. lieferte diese die Seile für das Olympiastadion München, die Eissporthalle Memmingen, etc.)

Relius Coatings, eine 100%ige Tochter der Degussa steht im Ortsteil Steinheim.

Die Memminger Brauerei GmbH hat ihren Hauptsitz in Memmingen und ist für viele Vereine der Hauptsponsor (z.B. für den Eishockey-Verein Memminger Indians).

Die europaweit tätige Baufirma Josef Hebel hat ihren Sitz in Memmingen. Diese erwirtschaftete im Jahr 2006 einen Umsatz von mehr als 80.000.000 EUR mit über 400 Mitarbeitern.

Der Spezialfahrzeugbauer Goldhofer, bekannt für Flugzeugschlepper, hat seinen Stammsitz und sein Werk in Memmingen.

GameStop Deutschland GmbH, der deutsche Ableger der weltweit führenden Einzelhandelskette für Computer- und Videospiele, betreibt unter den Marken EB Games und GameStop ca. 100 Filialen in Deutschland.

Mammut Sports Group AG hat in Memmingen sein zentrales Auslieferungslager für Europa.

Der europaweit tätige Tierfuttermittelkonzern GELITA betreibt eines seiner zwei Werke im Industriegebiet Ost. Es wurde im Jahr 1996 eröffnet und bereits im Jahr 2003 mit neuer Technik ausgestattet.

Das Memminger Medienzentrum, eine der modernsten Druckereien in Süddeutschland hat ebenfalls seinen Sitz in Memmingen.

Der weltweit Tätige Papier- und Wellpappehersteller Hans Kolb Wellpappe hat in Memmingen seinen Sitz und betreibt hier sein Stammwerk.

Buzil, ein weltweit tätiges Reinigungs- und Putzmittelherstellerunternehmen hat seinen Sitz und sein Stammwerk im Memminger Norden.

Azett, ein über 150 Jahre alter Seifenhersteller hat seinen Sitz und sein Werk in der Memminger Innenstadt.

Besondere Einrichtungen

Memmingen ist Sitz des Amtsgerichts Memmingen, des Landgerichts Memmingen und der Justizvollzugsanstalt Memmingen. Ebenso hat das evangelisch-lutherische Dekanat Memmingen seinen Sitz in Memmingen. Des Weiteren sind zahlreiche weitere Bundes-, Landes-, sowie Kommunalbehörden in der Stadt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten mit Bezug zu Memmingen

Literatur

  • "Die Geschichte der Stadt Memmingen - Von den Anfängen bis zum Ende der Reichsstadt", Theiss-Verlag 1997, MZ-Verlagsdruckerei GmbH Memmingen, ISBN 3-8062-1315-1
  • "Die Geschichte der Stadt Memmingen - Vom Neubeginn im Königreich Bayern bis 1945", Theiss-Verlag 2001, Memminger MedienZentrum AG, ISBN 3-8062-1316-X
  • "Eine Stunde Zeit für Memmingen - vom Umland ganz zu schweigen", Uli und Walter Braun (div. Auflagen)
  • "Memmingen - Alte Ansichten aus Stadt und Land", Verlag Memminger Zeitung 1990, ISBN 3-9800649-9-9