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Hans-Peter Schwintowski

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Hans-Peter Schwintowski (* 23. September 1947 in Bad Harzburg) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Vita

Schwintowski promovierte 1982 und habilitierte sich 1986 bei Ulrich Immenga in Göttingen. Seit 1993 hat er einen Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handelsrecht, Wirtschaftsrecht sowie Europarecht an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 1996 ist er Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats beim Bund der Versicherten. Im Jahr 2000 ist er zum geschäftsführenden Direktor des Instituts für Energie- und Wettbewerbsrecht in der Kommunalen Wirtschaft e.V. an der Humboldt-Universität zu Berlin ernannt worden. Schwintowski gehört dem „Wissenschaftlichen Arbeitskreis zur Bankgesellschaft Berlin“ an, einem Teil der Initiative „Bürger gegen den Bankenskandal“.

Arbeitsschwerpunkte

Schwintowskis Arbeitsschwerpunkte sind Energierecht, Privatversicherungsrecht, Bank- und Kapitalmarktrecht, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Europäisches Wirtschaftsrecht, Gesellschafts- und Konzernrecht, Handelsrecht sowie Rechtstheorie und Rechtsvergleichung.

Plagiatsvorwürfe

In einer in der Fachzeitschrift Kritische Justiz veröffentlichten Besprechung des 2005 erschienenen Lehrbuchs zur juristischen Methodenlehre von Schwintowski wurde bekannt gemacht, dass Schwintowski in diesem Werk bei anderen Autoren abgeschrieben hatte, ohne die Zitate als solche zu kennzeichnern.[1] Nach Untersuchung des Plagiatsvorwurfs durch die Kommission zur Überprüfung wissenschaftlichen Fehlverhaltens der Humboldt-Universität hat der HU-Präsident, Christoph Markschies, Schwintowski für sein wissenschaftliches Fehlverhalten öffentlich getadelt.[2] Laut der Erklärung des Präsidenten liegen gravierende Verstöße gegen wissenschaftliche Zitierregeln vor. Trotz des in dieser Erklärung festgestellten wissenschaftlichen Fehlverhaltens Schwintowskis erklärte der Präsident zunächst, dass gegen Schwintowski keine disziplinarrechtlichen oder sonstigen Sanktionen verhängt werden. Inzwischen hat der Präsident erklärt, dass nun doch die Verhängung von Sanktionen geprüft werde.[3] Der Wissenschaftler hat angekündigt, die Werke in einer neuen Ausgabe seiner Methodenlehre korrekt zu zitieren. Der Verlag erklärte jedoch, er werde das Buch endgültig vom Markt nehmen.

Werke (Auswahl)

Belegstellen

  1. Benjamin Lahusen: Goldene Zeiten. Anmerkungen zu Hans-Peter Schwintowski, Juristische Methodenlehre. UTB basics Recht und Wirtschaft 2005; in: Kritische Justiz 2006, S. 398-417; siehe dazu die Artikel von Hermann Horstkotte im Tagesspiegel Plagiatsvorwurf an der Humboldt-Uni vom 8. Februar 2007, bei Referendare.net Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski von der HU Berlin unter Plagiatsverdacht vom 13. Februar und in der FAZ: Jürgen Kaube: Noch 'n Plagiat: Die hohe Kunst des Abschreibens nach dem jüngsten Stand der juristischen Methodenlehre. vom 8. Februar 2007, S. 40[1]
  2. Erklärung von HU-Präsident Christoph Markschies zu wissenschaftlichem Fehlverhalten, 2. Mai 2007
  3. Hermann Horstkotte: Plagiat-Professoren: Der Kavalier liest und schweigt, SPIEGEL online, 12. Mai 2007