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Roggendorf/Thenhoven

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Wappen von Köln
Wappen von Köln
Roggendorf/Thenhoven
Stadtteil 611 von Köln
Fläche 13,8 km²
Einwohner 4058 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte 294 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Apr. 1922
Postleitzahl 50769
Vorwahl 0221
Stadtbezirk Chorweiler (6)
Verkehrsanbindung
Autobahn A57
Eisenbahnanschluss [[Liste Kölner Bahnhöfe#S-Bahnhöfe|Vorlage:Bahn-Linie]]
Buslinie 120 885 980
Quelle: Einwohner 2021. (PDF) Kölner Stadtteilinformationen

Roggendorf/Thenhoven ist ein nördlicher, linksrheinisch gelegener Stadtteil Kölns. Er ist flächenmäßig, nach Eil, der zweitgrößte Stadtteil. Gemessen an der Einwohnerzahl gehört das Doppeldorf zu den kleineren Stadtteilen der Domstadt.


Lage

Der größte Teil des Gebiets besteht aus Feldern und dem Waldgebiet des Chorbusch, der nach Norden in den Knechtstedener Wald übergeht. Durch den Ort fließt der bei Worringen in den Rhein mündende Pletschbach. Bis heute hat der Ort mit seinen vielen, teilweise umgebauten, teilweise immer noch landwirtschaftlich genutzten Höfen seinen ländlichen Charme überwiegend behalten können. Im Norden grenzt der Stadtteil an Dormagen - Hackenbroich und im Nordosten an Worringen. Südlich von Roggendorf/Thenhoven befindet sich Esch/Auweiler. Zudem grenzt östlich das Naturschutzgebiet Worringer Bruch an den Ort.

Geschichte

Haus Furth

Thenhoven wurde erstmal 948 als Thiedinhove erwähnt. Im Jahre 1288 fand in der Nähe von Thenhoven auf dem Blumenberg - auch Blutberg genannt - die Schlacht von Worringen statt. Im Jahre 1298 wurde ein Gobelin von Tiedenhoven erwähnt, der ein Grundstück in Tiedenhoven an das Kölner Domstift verkaufte. Ein Jakob von Thedinhoven wurde in einer mittelalterlichen Urkunde vom 21. Juni 1306 erwähnt. Politisch gehörten Thenhoven und Roggendorf bis 1794 zur Herrlichkeit Worringen im Kurfürstentum Köln. 1794 begann die französische Herrschaft des Doppeldorfes. Verwaltungstechnisch wurden Roggendorf und Thenhoven dem Département de la Roer, Arrondissement Köln, Kanton Dormagen, Mairie Worringen zugeteilt. Nach dem Wiener Kongress im Jahre 1815 kamen die beiden Dörfer an das Königreich Preußen und an die Bürgermeisterei Worringen im Landkreis Köln. Die beiden schon im 19. Jahrhundert zusammengewachsenen Straßendörfer Roggendorf (Sinnersdorfer Straße) und Thenhoven (Berrischstraße) gehörten bis zum Jahr 1922 zur Bürgermeisterei Worringen. Die Quettinghofstraße bildet die Grenze zwischen Thenhoven (ungerade Hausnummern) und Roggendorf (gerade Nummern). Am 1. April 1922 wurde das Doppeldorf in die Stadt Köln eingemeindet. Durch die Gebietsreform am 1. Januar 1975 wurde aus den beiden Dörfern ein Stadtteil.

Religiöses Leben

Katholische Pfarrkirche Köln-Thenhoven

Die überwiegend katholische Bevölkerung bewirkte 1866 den Bau eines eigenen Gotteshauses nördlich der Baptiststraße. Dort wurde 1867 der erste Gottesdienst gehalten. Seit 1887 besitzt Roggendorf/Thenhoven auch einen Friedhof, dessen älterer Teil zwischen der Baptiststraße und der Heinrich-Latz-Straße liegt. Seine Erweiterung südlich der Baptiststraße wurde Allerheiligen 1987 gesegnet. Der Friedhof ist im Besitz der katholischen Pfarrgemeinde „St. Johann Baptist“. Es handelte sich zunächst um eine Rektoratsgemeinde, die 1888 zur selbständigen katholischen Gemeinde erklärt wurde. Sie ist seit einigen Jahren dem Pfarrverband „Am Worringer Bruch“ angeschlossen, dem auch die katholischen Pfarrgemeinden St. Pankratius Worringen, St. Katharina von Siena Blumenberg, St. Marien Fühlingen und St. Amandus Rheinkassel/Langel angehören.

Sehenswürdigkeiten und kulturelle Veranstaltungen

  • Sehenswert ist das am Südostrand des Chorbuschs gelegene Schloss Arff.
  • Ebenfalls sehenswert ist die katholische Pfarrkirche St. Johann Baptist aus dem 19. Jahrhundert. In ihr befindet sich eine Orgel der dänischen Firma Marcussen aus dem Jahr 1991, deren Orgelprospekt im Jahr 1710 erbaut wurde.
  • Kulturelle Ereignisse: Neujahrsempfang im Januar des Bürgervereins in Kooperation mit der Schützenbruderschaft, Osterschießen am Ostermontag, Tanz in den Mai, Fest der Dorfpokal-Kegler im Mai, im zweijährigen Turnus Schulfest der Katholischen Grundschule, Jugendturniere und Dorfturnier im Fußball im Mai und Juni, Pfarrfest während der Sommermonate, Schützen- und Bürgerfest um den ersten Sonntag im August, Kevelaer-Wallfahrt im Oktober, Sankt Martinszug im November, Aufstellen des Weihnachtsbaumes am Pfarrheim am Samstag vor dem 1. Advent und noch einiges mehr ...

Institutionen, Vereine und Gruppierungen

  • Altenkreis
  • Bürgerverein Roggendorf/Thenhoven e.V.
  • Dorfpokal-Kegler Roggendorf/Thenhoven e.V.
  • Freiwillige Feuerwehr Köln, Löschgruppe Roggendorf/Thenhoven
  • Hennes & Friends 1. FC Köln Fanclub
  • Katholische Frauengemeinschaft
  • Katholische Grundschule Gutnickstraße
  • Katholische Öffentliche Bücherei
  • Kindertagesstätte der Stadt Köln Gutnickstraße
  • Kirchenchor Cäcilia
  • Kölner Pferdesportverein e.V. Köln - Nord
  • Öffentliche Kölner Golfsportanlage
  • Pfarrverband „Am Worringer Bruch“
  • Schützenbruderschaft „St. Johann-Baptist“ 1992 e.V. Köln - Roggendorf/Thenhoven (mit zwölf Schützenzügen und einem Spielmannszug)
  • SSV Roggendorf/Thenhoven 1919 e.V.
  • Westernclub Carson City Company e.V.
  • Günther & Friends (Borussia M`gladbach fan CluB) Baptiststraße 28 Roland Schiecke
Roggendorf, Stadtgrenze, Randkanal

Verkehr

Hervorzuheben ist die günstige Verkehrsanbindung. An der Grenze zum nördlich gelegenen Stadtteil Worringen befindet sich der Bahnhof Köln - Worringen, an dem die Züge der Linie S 11 (von Wuppertal - Vohwinkel über Düsseldorf, Neuss und Köln nach Bergisch-Gladbach) verkehren, mit welchen man sehr zügig diese Orte erreichen kann. Werktags fahren die Züge im 20-Minuten-Takt, abends, am Wochenende und an Feiertagen im 30-Minuten-Takt. Am südlichen Ortsrand liegt die Anschlussstelle Köln - Worringen der A 57. Außerdem wird der Ort durch die Buslinie 120 mit den Ortschaften Worringen, Fühlingen, Chorweiler, Seeberg und Weidenpesch verbunden. Zudem besteht durch die Buslinie 980 eine Verbindung zum Nachbarort Pulheim - Sinnersdorf, zu den Städten Pulheim und Frechen und durch die Linie 885 zur nahgelegenden Stadt Dormagen, zu deren Kreiskrankenhaus, sowie zum Schulzentrum Dormagen - Hackenbroich.

Seit Oktober 2006 ist ein Traum Wirklichkeit. Der Bürgerverein setzte sich über 30 Jahre für eine Umgehungsstraße ein, die nun tatsächlich von der A 57 Abfahrt Worringen/Sinnersdorf westlich an Roggendorf vorbei führt, um die Sinnersdorfer Straße stark zu entlasten und den Verkehr nach Hackenbroich/Hackhausen, zum Bayerwerk Dormagen und nach Worringen auf anderem Wege zu leiten. Auf der im südlichen Bereich recht engen Straße wurden bis zu 13.000 Kraftfahrzeuge, darunter viele LKW, gezählt (nun sind es keine 3000 mehr), die hier werktags zumeist von der oder zur A 57 fuhren. Dies ist über diesen Weg nun nicht mehr möglich, da am südlichen Ende der Sinnersdorfer Straße ein Wendehammer gebaut wurde. Wenige Meter weiter westlich rollt nun der Verkehr. Nach Roggendorf gelangt man nun von der Autobahn über einen Kreisverkehr, der auf dem Straberger Weg direkt am Golfplatz positioniert wurde. Sowieso verläuft ein großer Teil der Umgehungsstraße direkt östlich des Golfplatzes.

Literatur

Toni Jägers: Köln - Worringen in Geschichte und Geschichten, Dormagen, 1985

Vorlage:Koordinate Artikel Pfarrverband Am Worringer Bruch - Offizielle Website