PhysX
PhysX bezeichnet einen speziellen Prozessor (Physikbeschleuniger auch PPU) sowie die zugehörige Physik-Engine des Halbleiterherstellers Ageia. Aufgabe dieses Chips ist die Berechnung vorrangig physikalisch bedingter Effekte. In Computerspielen oder Simulationssoftware wird so der Hauptprozessor entlastet.
Funktion
Angelehnt an die Funktionsweise von CPUs oder GPUs besteht die Aufgabe des PhysX Chips ausschließlich in der Berechnung des realistischen Verhaltens physischer Objekte.
Bisher wurden solche Berechnungen im Zusammenspiel von CPU und GPU ausgeführt, was eine maximale Anzahl von 10 bis 200 festen Objekten pro Spielszene ermöglichte – jedoch mit hohem Rechenaufwand verbunden war. Dank des Zusammenwirkens von CPU, GPU und der PPU (Physics Processing Unit) soll eine gleichzeitige Berechnung von bis zu 32.000 Festkörpern mit möglichst geringer Belastung von Prozessor und Grafikkarte gewährleistet werden.
Um die Funktionalität von PhysX nutzen zu können, bedarf es der Unterstützung der zugehörigen Physik-Engine früher NovodeX, jetzt ebenfalls PhysX genannt. Diese bildet die Schnittstelle zwischen Anwendung (z. B. Computerspiel) und dem Physikbeschleuniger.
Neben PCs wird PhysX in Zukunft auch in Spielkonsolen Anwendung finden. So haben Sony (für die Playstation 3) und Microsoft (für die Xbox 360) Vereinbarungen mit Ageia getroffen.
Anwendungsgebiete
Rechenintensive Vorgänge wie die Physik starrer Körper, die Simulation von Flüssigkeiten wie Wasser oder Lava sowie das realistische Verhalten von Seilen, Haaren oder Kleidung stellen das Haupteinsatzgebiet des PhysX Chips dar. Damit sind auch die folgenden Effekte realisierbar.
- Explosionen mit Rauch und Trümmern
- komplexe Figuren mit realistischen Bewegungen und Interaktionen
- durch Wind bewegtes Laub
- dichter, bewegte Objekte einhüllender Nebel
Für die Computerspieleentwicklung biete das Vorhandensein einer PPU neue Möglichkeiten. Bisher wurde der massive Einsatz komplexer Designelemente gemieden, da diese den Spielablauf verlangsamen und somit die Framerate während des Spiels senken.
PhysX Referenzdesign
- 130 nm Herstellungsprozess TSMC
- 125 Millionen Transistoren
- Leistungsaufnahme von 25 Watt
- 128 MB GDDR3 Speicher
- PCI- oder PCI-Express-Schnittstelle
Erste PCI-Erweiterungskarten sind seit Mai 2006 von BFG und ASUS erhältlich. Letztgenannte sollte ursprünglich, abweichend vom Referenzdesign, über 256 MB Speicher verfügen, wird aber nun im Referenzdesign geliefert. Anbieter von Komplettsystemen wie Alienware oder Dell bieten bereits Produkte mit Erweiterungskarten an.
Liste PhysX unterstützter Computerspiele
bereits bzw. bald verfügbare Titel
- Auto Assault
- Bet on Soldier: Blackout Saigon, Blood of Sahara und Blood Sport
- CellFactor: Combat Training und Revolution
- City of Villains (durch Patch)
- Dark Physics
- Gears Of War
- Gothic 3
- Infernal
- Joint Task Force (durch Patch)
- Mobile Suit Gundam: Crossfire
- RoboBlitz
- Red Steel
- Rise of Nations: Rise of Legends (durch Patch)
- Silverfall
- Stoked Rider: Alaska Alien
- Tom Clancy's Ghost Recon Advanced Warfighter 1 & 2
- Tom Clancy's Rainbow Six Vegas
- Tom Clancy's Splinter Cell: Double Agent
- Warmonger Operation: Downtown Destruction (PhysX-Karte zwingend notwendig)
zukünftige Titel
- Crazy Machines II
- The Desert Diner
- Dragon Age
- Fallen Earth
- Heavy Rain
- Loki
- Monster Madness - Battle for Suburbia
- Entropia Universe
- Rail Simulator
- Sacred II
- Switchball
- Unreal Tournament 3
- Vanguard: Saga of Heroes
- Warhammer Online: Age Of Reckoning