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Österreichischer Pennäler Ring

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Der Österreichische Pennäler Ring (ÖPR) umfasst ca. 190 Schülerverbindungen in ganz Österreich, von denen derzeit rund 60 aktiv sind. Innerhalb des Verbandes hat aber jede Mitgliedsverbindung entsprechend eine hohe Eigenständigkeit. Dies ermöglicht starke, individuelle Zielsetzungen der einzelnen Verbindungen, die man meist aus ihrer Verbindungsart ableiten kann.

Grundsätze

Die Gemeinsamkeit der Verbindungen des ÖPR besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen:

Bekenntnis zu den studentischen Traditionen (siehe Geschichte der Studentenverbindungen, Prinzipien von Studentenverbindungen, Ehre, Freiheit, Vaterland)
  • Erscheinungsbild
Alle Verbindungen haben ähnliche Abzeichen (Couleur, Zirkel) und Organisationsformen (zB.: Burschenschaft, Corps, Landsmannschaft)
  • Pennales Fechten
Alle Verbindungen pflegen die Mensur (Pflichtmensur) und sehen diese als Erweiterung des geistigen und körperlichen Horizonts an.[1]

Kritik

Der ÖPR wurde von 2000 bis 2004 durch das damals vom FPÖ-Politiker Herbert Haupt geführte Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz mit insgesamt 131.686 Euro gefördert. Diese vergleichsweise hohe Förderung wurde sowohl von der damaligen Oppositionspartei SPÖ sowie einigen Zeitungen kritisiert, da auch Inserate des BMSG in offen demokratiefeindlichen Publikationen des ÖPR geschalten wurden. So veröffentlichte die ÖPR-Zeitschrift "Junges Leben" 2005 ein Plädoyer gegen die Demokratie, das mit den abschließenden Worten des Verfassers "Aus all den genannten Kritikpunkten bin ich ein erklärter Gegner der Demokratie." endet. Neben Begrüßungen wie "Heil Jul" und "Verehrte Waffenbrüder" werden die Anschläge von "Neu York" relativiert ("Amerika erntet, was es gesät hat"). Auch Verse wie "dass deutsch verbleibe diese Erde,/auf der einst unsre Wiege stand." sind neben Fotos von Herbert Haupt, Ewald Stadler und Andreas Mölzer zu finden.[2]

Die Verbindungen des ÖPR sind dem DÖW zufolge politisch dem äußeren rechten Rand zuzuordnen. Einige Verbindungen sympathisieren demnach mit dem Nationalsozialismus[3]. Darauf verweisen Aussagen wie die, "dass Österreich, genauso wie auch Südtirol und der größte Teil der Schweiz, immer ein Teil der deutschen Volks- und Kulturgemeinschaft war und auch weiterhin ist" aus dem ÖPR-Schülerkalender sowie einer Verlinkung des neonazistischen Nationalen Info Telefon auf einer Hompage einer ÖPR-Verbindung. Ausserdem pflege der ÖPR Kontakte zur Österreichischen Landsmannschaft.[4]

Vorsitzender des ÖPR

  • 1952 Gustav Mitterdorfer, DSV Libertas Wien
  • 19?? Gustav Axmann, Alemannia-Marburg und Arminia Klagenfurt
  • 1960 Viktor Biefel, Heimdall Linz
  • 19?? Hermann Löser, JKM Rugia, Krems, erster gemeinsamer Vors. von ÖPR und BDC
  • 1982 Peter Mussi, Tauriska Klagenfurt
  • 1987 Peter Frank, Tauriska Klagenfurt
  • 1988 Karl Götschober, Franko Cherusker, Hans Steinacher, Völkermarkt
  • 1998 Walter Zell, Ghibellinia zu Wien
  • 2002 Udo Guggenbichler, TV! Hollenburg zu Ferlach, SV Gothia Meran

Quellen

  1. Erfolgsfaktor Studentenverbindung, Offizieller Internetauftritt des ÖPR.
  2. Erklärter Gegner der Demokratie, Salzburger Nachrichten/Andreas Koller vom 26. März 2005
  3. Bericht des DÖW von 2002 Neues von ganz rechts - März 2002
  4. Österreichische Landsmannschaft (ÖLM)