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Grassode

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Rollrasen

Eine Grassode ist ein viereckiges Stück einer auf Maß geschälten Grasnarbe. Beträgt die Länge ein vielfaches der Breite spricht man auch von Rollrasen, wie er beispielsweise für Fußballfelder genutzt wird. Hergestellt wird die Grassode, indem das Gras einige Zentimeter unter der Oberfläche vom Unterboden abgetrennt wird.

Historisch wurde die Grassode auch als Abdeckungsmaterial oder Baumaterial für vorzeitliche Grabhügel verwendet. In Island wurden Grassoden als Baustoff für so genannte Grassodenhäuser verwendet.

Verlegen und Pflege

Im Allgemeinen hat eine Rolle 1 m². Die Rollen sind meistens 2,00 m lang und 0,50 m breit, sehr häufig findet man auch Rollen von 2,50m x 0,40m. Diese Rollen sind mit 15 bis 18kg noch gut von Hand verarbeitbar. Für große Flächen werden auch sogenannte Big Rolls als "Mittelrolle" mit ca 16m x 0,6m und "Großrolle" mit z.T. über 2m Breite und einer Länge von ca. 30m hergestellt. Diese Rollen müssen allein wegen Ihres Gewichtes mit besonderen Maschinen verlegt werden. Fertig- bzw. Rollrasen ist eine Alternative zur normalen Raseneinsaat, da man das Ergebnis, sprich die Begrünung, sofort sehen kann. Außerdem ist sie ebenfalls schneller begehbar. Das Ansaatrisiko wird auf den Rollrasen-Produzenten verlagert.

Vor dem Verlegen des Rollrasens sollte geplant werden, wo eventuell Dränagerohre für die Bodenentwässerung, Bewässerungssysteme, Wasseranschlüsse und Stromleitungen bzw. Steckdosen für Gartenleuchten verlegt werden müssen. Falls nötig sollten noch Begrenzungssteine bzw. Kantensteine gesetzt werden, um die Rasenfläche von ihrem Umfeld abzugrenzen.

Nun muss die benötigte Menge an Rollrasen berechnet werden. Dafür wird die Fläche vermessen und die Quadratmeter (Länge mal Breite der Fläche) errechnet. Man kann mit einem qm pro Rolle (40 x 250 cm) rechnen zuzüglich ca. 5 % Verschnitt. Die Rollen werden dann in der Regel auf Paletten angeliefert, sodass man schon vorher einen günstigen Platz zur Zwischenlagerung freihalten sollte.

Jetzt wird erstmal der alte Rasen entfernt, indem man die Fläche fräst, ausdorren lässt und letztendlich den Grünabfall sowie Steine abrecht. Bei Flächen ab 30m² empfiehlt sich der Einsatz einer Schälmaschine, wie sie von manchen Verleihfirmen ausgeliehen werden kann. Wenn vorher keine Rasenfläche vorhanden war, muss nur noch der Boden mittels einer Fräse aufgelockert werden, was bis zu einer Tiefe von ca. 20-30 cm geschieht. Anschließend sollte die Qualität des Bodens verbessert werden. Die Empfehlung lautet, eine Schicht von 15cm sandigen Mutterboden (Oberboden nach DIN 18300) als Tragschicht für das Wurzelwerk herzustellen. Der Oberboden sollte nicht zu reich an organischen Bestandteilen sein. Ob der Boden durch Einbringen von gewaschenem Flusssand abgemagert werden sollte, richtet sich nach der Beschaffenheit. Grundsätzlich liebt Rasen leichte, also magere Böden.

Nun kann man das Grobplanum erstellen, indem man die Fläche mittels eines Rechens grob glatt zieht. Um ein Absacken des Bodens zu verhindern wird die gesamte Fläche abgewalzt. Da sich der Boden in der Regel nicht gleichmäßig setzen wird, wird empohlen, die Fläche wenigstens vierzehn Tage unter gelegentlicher Bewässerung ruhen zu lassen. Die durch Baumaschinen entstandenen Verdichtungen sollten aufgelockert werden, bevor mit dem Feinplanum begonnen wird. Sämtliche Senken oder Vertiefungen müssen mit Erde aufgeschüttet werden. Man kann auch nur die Erde von eventuell vorhandenen Hügeln in die Senken ziehen und somit die Unebenheiten beseitigen. An Wegen empfiehlt es sich ca. 2 cm unter der Oberkante zu bleiben, da die Wurzel-Erdschicht i.d.R. eine Stärke oder Dicke von ca. 2 cm hat (bezogen auf. Normal-Rollen). Dadurch ist ein gelungener Abschluss möglich. Das Feinplanum sollte nun mittels einer Walze trittfest gemacht werden, jedoch vor dem Verlegen noch mit dem Rechen leicht aufgeraut werden, sodass ein besserer Kontakt zwischen Rasensode und Boden möglich ist. Hierdurch wird ein rasches Anwachsen ermöglicht.

Direkt vor dem Verlegen wird Rasen-Starterdünger ausgebracht und leicht eingeharkt. Durch das Einharken werden die frisch angeschnittenen Graswurzeln gegen Verbrennen geschützt.

Jetzt kann man mit dem Verlegen beginnen. Es ist darauf zu achten, dass man keine tiefen Trittspuren beim Arbeiten erzeugt, indem man entweder auf Schalbrettern läuft oder eben vorsichtig auftritt und die Trittspuren immer wieder mit dem Rechen glatt zieht. Als Werkzeuge sind bereitzuhalten eine Schubkarre, Walze, Schneidemesser oder Spaten sowie ein Rechen. Man beginnt in der Regel an den gerade verlaufenden Partien und legt dann immer dicht auf Stoß ohne Zwischenräume zu erzeugen. Für eine bessere Stabilität sollten Kreuzfugen vermieden werden. Dies bewirkt man, in dem man mit einer ganzen Rolle anfängt und bei der zweiten Bahn zuerst eine Halbe benutzt. Das abgeschnittene Ende kann an anderer Stelle wieder verwendet werden.

Für das Beschneiden von Rollrasen hat sich die Verwendung eines handelsüblichen Küchenmessers (Brotmesser mit Wellenschliff) als besonders vorteilhaft erwiesen. Nachdem die gesamte Fläche gelegt ist, wird wieder abgewalzt, wobei man unter Umständen noch die Fugen mit Sand ausfüllen sollte. Der hiermit erreichte bessere Bodenkontakt bewirkt ein schnelleres Anwachsen der Wurzeln.

Sehr wichtig ist, dass der Rasen nun gründlich gewässert wird. Eine Faustformel besagt, dass anfänglich rund 20 l/qm jeden Tag nötig sind. Zur Kontrolle kann ein Kochtopf mit zylindrischer Form dienen, der auf der zu beregnenden Fläche aufgestellt wird. 20l/m² entsprechen 2cm Wasserstand im Topf.

Man kann immer wieder mal kontrollieren, ob der Rasen schon angewachsen ist, indem man an der einen oder anderen Stelle die Bahn ein wenig hochhebt. Im günstigsten Falle müsste bereits nach vier Tagen ein leichter Widerstand zu spüren sein oder man sieht viele kleine weiße Wurzelhaare (Haarwurzeln). Zudem kann man überprüfen, ob der Boden gut durchfeuchtet ist, indem man ihn anfasst. Die Fläche danach wieder gut andrücken.

Nach etwa sieben Tagen sollte die Grassode so gut angewurzelt sein, dass sie nicht mehr leichthin abgehoben werden kann. Der erste Schnitt sollte erfolgen, sobald die Halme eine Länge von 5cm erreicht haben. Der Rasen mäher ist dafür auf die höchste Stufe einzustellen, da ein zu tiefer Schnitt die Rasensode anheben könnte. Auch wenn Rollrasen sofort betreten werden kann, erreicht er seine endgültige Belastbarkeit erst nach vier bis sechs Wochen.