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Marienhagen (Wiehl)

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Marienhagen ist eine Ortschaft der Stadt Wiehl im Oberbergischen Kreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen, rd. 4 km nordöstlich vom Stadtzentrum Wiehl entfernt.

Geschichte

Mittelakterliche Kirche in Marienhagen, eine Bunten Kirche
Datei:Marienhagen-Fresken.JPG
Innenansicht der Bunten Kirche

Die Ortsgeschichte ist eng verbunden mit dem 1131 gegründeten geistlichen Johanniterorden, der im Reichshof Eckenhagen ein Kloster besaß. Mit Zustimmung und Förderung der weltlichen Herren liessen sich Mönche bald auch in Marienhagen nieder. Von ihren Kenntnissen und Fertigkeiten in der Bodenbewirtschaftung versprach man sich eine wirtschaftliche und kulturelle Belebung dieser damals noch recht öden und unwirtlichen Gegend. Die Ordensbrüder widmeten sich weiterhin der Fischzucht, so etwa im benachbarten Alpetal bei Koppelweide.

1330 wurde der Ville Marienhagen Marktrecht verliehen, ein Beweis für die regionale Bedeutung. Bis ins 16. Jahrhundert reichte die Blütezeit des Ordenshauses, dessen Einfluss sich ins Aggertal und weit in den Bereich der heutigen Gemeinde Reichshof erstreckte. 1569 wurde die Niederlassung Marienhagen aufgegeben.

1580 werden im Futterhaferzettel der Herrschaft Homburg für den Ort Mergenhaenn als Abgabepflichtige 13 Bergische Untertanen sowie der Commenthur Her Heinrich benannt.

Die (ev.) Kirche in der Ortsmitte zählt trotz ihrer schlichten Gestaltung zu den interessantesten mittelalterlichen Bauwerken hier zu Lande; der massive Westturm stammt aus dem 13. Jahrh. Sie wird mundartlich, wenn auch zu den "Bunten Kerken" zählend, nicht "Kerke" sondern "Bunte Kirche" genannt. Innen wurden mittelalterliche Fresken in der calvinistischen Reformationsperiode im 17. Jahrhundert übertüncht und erst 1907 bei Bauarbeiten wiederentdeckt.

Daten

  • Geographische Lage: 7° 33' O | 50° 59' N
  • Höhe über NN: 300 m
  • Einwohner: 1.080 (508m, 572w) Stand 29.09.04
  • Postleitzahl: 51674 Wiehl
  • Vorwahl: 02261

Besonderheiten

  • Im bundesweit ausgetragenen Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" wurde Marienhagen 1971 Bundessieger (Golddorf).
  • Ortsnahes Gewerbegebiet mit zahlreichen Arbeitsplätzen.

Vereine und Einrichtungen

  • Feuerwehr Marienhagen
  • Gemeinnütziger Verein
  • Fußballverein (VfR) und Tennisclub

Literatur

Futterhaferzettel in Heft 3 Materialien und Quellen zur oberbergischen Regionalgeschichte, Bearbeiter: H.J. Söhn u.Lothar Wirths, Hrsg. Bergischer Geschichtsverein Oberbergische Abtlg. 2003


Förderverein 675 Jahre Marktrechte Marienhagen e.V.


Siehe auch: WikiProjekt Oberbergisches Land