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Herzogtum

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Herzogtum ist der stammesbezogene bzw. territoriale Amts- bzw. Herrschaftsbereich eines Herzogs.

Im Frühmittelalter entstanden im germanischen Siedlungsraum teils erbliche Stammesherzogtümer. Bis ins 11. Jahrhundert wurden die Stammesherzogtümer mehr oder weniger abhängig von der königlichen Zentralgewalt geführt und dienten den konkurrierenden Fürsten als Machtbasis im Kampf um das Königtum.

Stammesherzogtümer im Ostfrankenreich

Unter den Karolingern wurden die Stammesherzogtümer im Frankenreich für historisch kurze Zeit aufgehoben und durch vom König bzw. Kaiser abhängige Amtsherzogtümer ersetzt. Kaiser Otto der Große unternahm im 10. Jahrhundert den Versuch die deutschen Stammesherzogtümer in abhängige Verwaltungsbereiche seines Reiches umzuwandeln und die Amtsherzogtümer der Karolingerzeit wieder zu erneuern. Er hatte damit letztlich keinen Erfolg.

Im 12. Jahrhundert begann Friedrich Barbarossa mit der Errichtung neuer, teils räumlich zerrissener Territorialherzogtümer. Dabei griff er auch auf Einfluss- und Hoheitsgebiete alter Stammesherzogtümer zurück und beschleunigte den Erosionsprozess der Stammesbezogenheit. Dieser Prozess führte im 13. Jahrhundert unter Kaiser Friedrich II. zur völligen Territorialisierung des Heiligen Römischen Reichs. An die Stelle der Stammesherzogtümer waren waren mehr oder weniger bedeutende Territorialherzogtümer und Titularherzogtümer getreten.

Territorial- und Titular- Herzogtümer des Heiligen Römischen Reichs