Schwarze Schar
Die Schwarze Schar (auch Schwarze Legion) war eine Truppenkorps, das Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Oels im Jahr 1809 aufgestellt hat.
Die Vorgeschichte
Bei der Schlacht bei Jena und Auerstedt war Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig tödlich verwundet worden. Auf dem Sterbebett eklährte er seinen Sohn Friedrich Wilhelm zu seinem Nachfolger. Obwohl das Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel im Konflikt gegen Napoleon neutral geblieben war (der Herzog nahm in der Funktion als Oberbefehlshaber der preußischen Truppen an der Schlacht teil), erklärte 1807 der französische Kaiser, das Haus Braunschweig habe aufgehört zu regieren, löste das Herzogtum auf und machte es zu einem Teil (das "Okerdepartement") des Königreichs Westfalen. Friedrich Wilhelm, der das nicht ohne Gegenwehr hinnehmen wollte, bot Kaiser Franz I. von Österreich seine Dienste an und sicherte ihm in der [[Konvention von Wien] am 25. Februar 1809 ein Kontingent von 2000 Mann zu, das er auf eigene Kosten ausrüstete. Wegen ihrer schwarzen Uniformen nannte man diese Truppe auch die Schwarze Schar.
Uniform
Die Uniform der "Schwarze Schar" war nach Artikel V. der Konvention von Wien schwarz mit lichtblauen Aufschlägen. Als Zeichen trugen sie einen silbernen Totenkopf und einen schwarzen Rosshaarbusch am Tschako. Die Infanterie trug den Polrock. Für die schwarze Uniformfarbe gibt es, genauso wie für den Totenkopf, verschiedene Erklärungen. Zum einen war schwarzer Stoff am schnellsten zu besorgen und erbeutete Uniformen ließen sich so schnell einfärben, andererseits steht das Schwarz zusammen mit dem Totenkopf und der Parole "Sieg oder Tod" für den starken Willen des Herzogs, Napoleon zu besiegen. Der Totenkopf wiederum, ist wohl dem Ritterorden vom Totenkopf des Fürstentums Oels entnommen.
Einsatz
Die Schwarze Schar sammelte sich im März 1809 in Nachod und brach am 12. Mai auf. Bei Zittau erlebte die Schwarze Schar am 30. Mai ihre Feuertaufe. Die Stadt musste nach großen Verlusten aufgegeben werden, konnte aber wieder eingenommen werden. Es folgten Gefechte in Rumburg und Peterswalde. Im Juni kämpfe die Schwarze Schar an der Seite der Österreicher in Sachsen und Franken. Nach der Niederlage der Österreicher bei Wagram kämpfte sich Friedrich Wilhelm, auch der Schwarze Herzog genannt, auf eigene Faust durch Norddeutschland an die Küste. Dabei kam es zu Gefechten in Halberstadt und [Gefecht bei Ölper|Ölper]. Schließlich konnte die Schwarze Schar nach England eingeschifft werden.
Weitere Entwicklung
Ab 1810 kämpfte sie als Braunschweig-Lüneburgsche Jäger (auch Brunswick-Oels Jäger) unter dem Oberbefehl Wellingtons in Portugal und Spanien. Nach der Niederlage Napoleons kehrten die Truppen aus Spanien nach Braunschweig zurück, wo sie den Kern des neuen Leibbataillons bildeten, das 1815 bei Quatre-Bras und bei Waterloo kämpfte.
Literatur
Detlef Wenzlik: Unter der Fahne des Schwarzen Herzogs 1809, Hamburg 2002
Otto von Pivka: The Black Brunswickers (Osprey Men-at-Arms), Oxford 1973
Gustav von Kortzfleisch: Geschichte des Herzoglich Braunschweigischen Infanterie-Regimentes und seiner Stammtruppen 1809-1902. 3 Bände. Braunschweig 1896-1903.
Gustav von Kortzfleisch: Des Herzogs von Braunschweig Zug durch Norddeutschland im Jahre 1809, Berlin 1894