Heiliger Gral
Der heilige Gral ist der Überlieferung nach ein wundertätiges Gefäß, eine Schale oder ein Kelch.
Er soll derjenige Kelch sein, mit dem Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl gefeiert hat. Ebenso soll er derjenige Kelch sein, in welchem Joseph von Arimathäa das Blut Christi am Kreuz aufgefangen hat.
Der Gral taucht in der europäischen Dichtung um 1200 n.Chr. urplötzlich auf. Die älteste bekannte Quelle dafür ist Perceval von Chretien de Troyes um 1180. In die deutschsprachige Literatur kommt dieses Thema durch Wolfram von Eschenbachs Parzifal. Wolfram nennt allerdings einen provenzalischer Dichter namens Kyot als seine Hauptquelle.
Das Gralsmotiv sowie Parzifal tauchen seitdem in der europäischen Literatur in vielerlei Variationen auf. Eine der bekanntesten ist die Oper Parsifal von Richard Wagner.
Eine andere Interpretation deutet das französiche "San Greal" als bewusst verschlüsseltes "Sang real" also als "königliches Blut" und soll einen Hinweis geben auf die angebliche Blutslinie von Jesus. Laut dieser Theorie soll Maria Magdalena die Frau von Jesus gewesen sein und Nachkommen zur Welt gebracht haben. Da Maria Magdalena ihren Lebensabend in Südfrankreich verbracht hat, wird versucht, eine Verbindung des merowingischen Königshauses mit dem Haus David bzw. Jesus zu beweisen.
Ebenso werden die Templer in Verbindung mit dem Heiligen Gral genannt. Sie sollen zumindest eine Zeit lang im Besitz desselben gewesen sein.
Literatur
- Der Heilige Gral und seine Erben, Henry Lincoln, Michael Baigent, Richard Leight, Orbis Verlag 2002, ISBN 3572013143
- Kreuzzug gegen den Gral, Otto Rahn, ISBN 3927940712