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Michail Iwanowitsch Glinka

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Michail Iwanowitsch Glinka (* 20. Mai 1804, † 15. Februar 1857) war ein bedeutender russischer Komponist. Er gilt als Schöpfer der klassischen Musik Russlands.

Leben

Michail Glinka wurde in dem Dorf Nowospasskoje bei Smolensk als Sohn eines Adligen geboren. Seine ersten musikalischen Eindrücke erhielt durch den Vogelgesang im Garten seiner Familie, sowie durch die Lieder seines Kindermädchens.

Im Alter von 14 Jahren begann er am Adelsinstitut von Petersburg zu studieren. Sein Erzieher war der bekannte Dichter und Literat Wilgelm Karlowitsch Kjuchelbeker, der nach dem Aufstand der Dekabristen am 14. Dezember 1825 nach Sibirien verbannt wurde. Er war es auch, der Glinka mit dem russischen Dichter A. S. Puschkin bekannt machte. Glinkas Verbindungen zu den bekannten Poeten und die politischen Wirren der Zeit, beeinflussten das Denken und Handeln des späteren Komponisten.

Während seiner Studienzeit lernte Glinka, zeitweise sogar unter der Obhut des irischen Komponisten John Field, das Spiel mit der Violine und mit dem Klavier. Im Alter von 18 Jahren wurde er Beamter. Ab 1830 ging er auf eine Reise nach Italien, um seine Kenntnisse über die Oper zu erweitern. Während dieser Zeit machte er Bekanntschaft mit Mendelssohn-Bartholdy. 1833 führte er in Deutschland weitere Musikstudien durch.

1836 wurde im Petersburger Großen Theater seine Oper Ein Leben für den Zaren uraufgeführt. Sie war die erste klassische Oper Russlands. Die Geschichte erzählt über die Heldentaten des Bauern Iwan Sussanin, der im 17. Jahrhundert gelebt haben soll. Sussanin hatte polnische Besatzer in unwegsame Wälder geführt, aus denen sie nicht mehr zurückfanden. Kurz darauf wurde er erschlagen.
In Glinkas Nationaloper spielten einfache Menschen und Bauern die Hauptrolle, was natürlich dem Adel missfiel. Nur um den Zaren nicht vor den Kopf zu stoßen, nannte er sein Werk nicht Iwan Sussanin, sondern Ein Leben für den Zaren. Die Oper wurde ein großer Erfolg, und Glinka berief man zum Kapellmeister der Petersburger Kapelle.

1842 folgte seine zweite Oper Ruslan und Ludmilla, die nach einem Gedicht Puschkins entstand und sehr volkstümlich gehalten war. Ab 1844 begab er sich wieder auf Reisen, diesmal nach Frankreich und Spanien. Während dieser Zeit konnte er sich für die traditionelle Musik Spaniens begeistern, was sich auch in einigen seiner Werke wiederspiegelt (z.B. Ouvertüre Jota aragonesa).

Nach dem er noch weitere Reisen durch Europa unternahm, verstarb er am 15. Februar 1857 in Berlin, als er gerade weitere Studien durchführen wollte.