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Werner Speckmann

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Dr. Werner Speckmann (* 21. August 1913 in Dortmund; † 23. Februar 2001) war ein deutscher Schachkomponist und Richter in Zivilsachen.

Schachkomposition

Werner Speckmann erlernte das Schachspiel im Alter von 12 Jahren und geriet über die Wiener Zeitschrift „Das Rätsel“ Ende der 1920er zum Kunstschach. Sein erstes Schachproblem erschien kurz vor seinem 16. Geburtstag am 13. August 1929. Im Jahr 1959 wurde er zum „Internationalen Schiedsrichter der Schachkomposition“ und 1967 zum „Internationalen Meister der Schachkomposition“ ernannt. Speckmann war auch Mitglied der British Chess Problemist Society.

Werner Speckmann war von 1953 bis 1962 als Schriftleiter und von 1969 bis 1982 als 1. Vorsitzender der Schwalbe tätig. Wegen Auseinandersetzungen über die Vertretung des Märchenschachs bei der PCCC während und nach der Tagung in Bad Gandersheim 1981 trat er zurück, blieb jedoch Ehrenvorsitzender. Er erreichte auf Initiative von Gerhard Wolfgang Jensch 1972 die Aufnahme der Schwalbe in den Deutschen Schachbund. Dieser verlieh Speckmann 1993 bei seinem 80. Geburtstag die „Goldene Ehrennadel“. Auch von der Schwalbe wurde er 1995 mit einer „Goldenen Ehrennadel“ ausgezeichnet.

Von 1963 bis 1988 war Speckmann Sachbearbeiter des Kompositionsteils der Deutschen Schachzeitung und führte dies nach der Vereinigung des Blattes mit SchachReport dort bis 1991 fort.

Speckmann forderte vor allem in den 1960er Jahren Lösungsturniere von der FIDE.

Von 1961 bis 1982 schrieb Speckmann mehrere Abhandlungen über Schachkomposition für die Deutsche Schachzeitung. Er verfasste auch mehrere Bücher alleine und als Co-Autor. Dabei schrieb er vor allem über die „neudeutsche Schule“. Weiters übersetzte Speckmann mehrere Bücher aus der russischen Sprache. In seinen letzten Lebensjahren überarbeitete Speckmann frühere eigene Bücher. Er veröffentlichte auch das erste deutsche Internet-Schachkompositionsbuch.

Speckmann verfasste mehrere tausend Schachkompositionen, darunter 1718 Miniaturen (also Stücke mit maximal sieben Steinen). Er erfand mehrere Märchenschachfiguren, unter anderem den Superbauer.

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Hilfe zur Umstellung auf die neue Syntax gibt es unter Vorlage:Schachbrett/Konvertieren



Lösung:
1. Ke2-d3 Lc3-a1
2. Sd7-e5!! (Hinlenkung) f6-f5!
3. Se5xc6+ Ka5-b5
4. Sc6-d4+ Kb5-c5
5. Sd4-b3+ mit Doppelangriff auf den Kc5 und den La1. Nachdem der La1 fällt, marschiert der Bh6 durch und Weiß gewinnt.

Dieses Stück ähnelt einer Idee von Anatole Mouterde (siehe dazu bei Paul Heuäcker), fügt jedoch eine Springergabel hinzu.

Privates

Speckmann war ab 1939 als Richter in Zivilsachen tätig. Von 1946 an richtete er am Oberlandesgericht Hamm. Im Jahr 1976 wurde Speckmann pensioniert. Speckmann verfasste von 1952 bis 1954 zwei und von 1968 bis 1974 weitere zweiunddreißig juristische Abhandlungen.

Im Jahr 1947 heiratete Werner Speckmann Irma Meyer, mit der er bis zu seinem Tod verheiratet blieb. Als er mit ihr am 23. Februar 2001, an dem er noch problemschachlich an seinem Computer gearbeitet hatte, das gemeinsame Frühstück einnahm, ereilte ihn der Sekundentod. Er hinterließ neben seiner Frau auch zwei Kinder, Lothar und Susanne. Lothar Speckmann ist seit 2005 ebenfalls als Richter tätig.

Dies und das

  • Werner Speckmann war um Pfingsten 1984 mit Hemmo Axt und Laszlo Lindner mit der Metro in Richtung Montmartre unterwegs, als ihm sein Portemonnaie gestohlen wurde. Nachdem dieses auf den Gleisen – ohne Geld – wiedergefunden wurde, wurde auch Lindner bedrängt. Dieser konnte jedoch seinen Geldbeutel verteidigen. Später wurde erneut von Unbefugten an Speckmanns Mantel gegriffen.
  • 1986 geriet Werner Speckmann bei einem Aufstieg auf den Wendelstein bei Brannenburg ins Straucheln, was jedoch ohne gefährliche Folgen blieb.

Werke (Auswahl)

  • Werner Speckmann: Strategie im Schachproblem. 1959
  • Franz Palatz, Wilhelm Massmann, Werner Speckmann, Karl Fabel: Kleinkunst im Schachproblem, Band 2. Walter Rau Verlag, 1963
  • Werner Speckmann: Das logische Schachproblem. 1965
  • Werner Speckmann: Schachminiaturen mit schwarzer Dame.
  • Werner Speckmann: Im Rückblick.
siehe auch bei den Weblinks