Altneu-Synagoge
Die Altneu-Synagoge in der Prager Josefstadt (tschechisch Staronová synagoga) ist die älteste erhaltene Synagoge in Europa.

Die Altneu-Synagoge wurde um die Mitte des 13. Jahrhunderts im frühgotischen Stil erbaut. Ursprünglich hieß sie "Neue" oder "Große" Synagoge im Gegensatz zu einem älteren, nicht erhaltenen Bethaus. Ihr Hauptraum ist heute das einzige Beispiel des mittelalterlichen Synagogentyps, der von der ursprünglich romanischen Synagoge in Worms (aus dem 12. Jahrhundert) und der ehemaligen frühgotischen Synagoge in Regensburg repräsentiert wird. Der Saal wird von sechs fünfkappigen Gewölbejochen über zwei achtkantigen Pfeilern überspannt. Der Sage nach sollten auf dem Dachboden die Überreste des Golem aufbewahrt worden sein.
Die Altneu-Synagoge ist neben der Hohen und der Jerusalemer Synagoge eine der drei Synagogen in Prag, in denen bis heute jüdische Gottesdienste abgehalten werden. Die nahe gelegene Klaus- und die Maisel-Synagoge dienen hingegen als religiöse Museen.
Über die Herkunft des Namens "Altneu" bestehen verschiedene Legenden. Die Bezeichnung soll sich von dem hebräischen Wort altnai herleiten, was „unter der Bedingung, dass“ bedeutet. Engel sollen bei der Erbauung der Altneu-Synagoge Steine vom Tempel in Jerusalem zur Verfügung gestellt haben, „unter der Bedingung, dass“ sie bei Ankunft des Messias und der Wiedererrichtung des Tempels wieder herausgegeben werden sollten. Nach einer anderen Deutung allerdings habe man, als der Boden für den Bau der Synagoge ausgehoben wurde, die Überreste einer noch älteren Synagoge gefunden. Auf dem Fundament der „alten“ wurde sodann die „neue“ Synagoge erbaut.