Instinkt
Das Wort Instinkt, wörtlich Naturtrieb, wird oft im übertragenen Sinne für „ein sicheres Gefühl für etwas“ verwendet und bezeichnet Verhaltensweisen, die ohne reflektierte Kontrolle ablaufen.
Herkunft des Begriffes
Im 18. Jahrhundert aus lateinisch instinctae naturae gebildet, vom Verb instinguere hineinstechen, anstacheln, antreiben abgeleitet.
Das Adjektiv instinktiv bedeutet „vom Instinkt geleitet, trieb-, gefühlsmäßig“. Es wurde im 19. Jahrhundert aus dem Französischen instinctif übernommen.
Verwendung in der Wissenschaft
Seit dem Mittelalter wird der Instinkt als Ausdruck des göttlichen Hauches betrachtet. Bis in die 1930er Jahre hielten deshalb die Vitalisten den Instinkt einer naturwissenschaftlichen Forschung weder zugänglich noch bedürftig.
Charles Darwin (1871) versteht unter Instinkthandlungen Verhaltensweisen, die vollkommen ohne Erfahrung schon beim erstmaligem Ausführen beherrscht werden.
Konrad Lorenz (1950): „Als einen Instinkt oder Trieb bezeichnen wir ein im ganzen spontan aktives System von Verhaltensweisen, das funktionell genügend einheitlich ist, um einen Namen zu verdienen.“
Nikolaas Tinbergen (1956) definiert Instinkt als einen hierarchisch organisierten Mechanismus im Nervensystem, der auf bestimmte innere und äußere, vorwarnende, auslösende und richtende Impulse anspricht und sie mit koordinierten, lebens- und arterhalternden Bewegungen beantwortet.
Die moderne Psychologie und Biologie (Ethologie) vermeidet weitgehend diesen ungenauen und schwammigen Begriff und ersetzt ihn durch angeborenes Verhalten. Das Instinktzentrum spielt noch als Symbol für funktionale Zusammenhänge, deren physiologische Grundlagen noch nicht geklärt sind, eine Rolle. Mit zunehmender Erkenntnis über die Arbeitsweise des Gehirns wird aber auch dieser Begriff immer weniger verwendet.