Klaus Steinmetz
Klaus Steinmetz (* 1959) ist ein ehemaliger V-Mann der Landesbehörde für Verfassungsschutz Rheinland-Pfalz.
Biographie
Steinmetz unterhielt seit den frühen achtziger Jahren Kontakte zur Autonomen Szene in mehreren Städten und Regionen Deutschlands, so zum Beispiel nach Hamburg, dem Rhein-Main-Gebiet und Saarbrücken und beteiligte sich an mehreren Demonstrationen. In seiner Heimatstadt Kaiserslautern wirkte er in einer undogmatischen Sponti-Gruppen mit, neben seinem Studium der Lebensmittelchemie. Im Jahr 1984 nahm er seine Tätigkeit als V-Mann bei der Verfassungsschutzbehörde Rheinland-Pfalz auf und versorgte diese mit Informationen aus der „autonomen/antiimperialistischen Szene“. 1989 brach Steinmetz mit einem Komplizen in ein Autohaus in Ingelheim ein, wurde jedoch am Tatort geschnappt. Das Amtsgericht Bingen verurteilte ihn zu einer achtzehnmonatigen Haftstrafe, ohne Bewährung. Dieses erste Urteil wurde anschließend vom Landgericht Bingen aufgehoben und Steinmetz wurde stattdessen rechtskräftig zu einer Strafe von zwölf Monaten auf Bewährung verurteilt.
1991 war Steinmetz soweit in die linksextremistische Szene eingebunden, dass er Kontakt zum näheren Umfeld der RAF bekam. Über einen Bekannten erhielt er im Februar 1992 eine Einladung nachParis, wo er am 26. Februar 1992 auf Birgit Hogefeld traf. Durch diesen Kontakt, wurde es den Strafverfolgungsbehörden erstmalig möglich, einen V-Mann an die sog. Kommandeoebene der RAF heranzuführen.
Steinmetz traf Hogefeld ein weiteres Mal in Boppard am Rhein und vom 14.-17. April 1993 in Cochem an der Mosel. Dabei begegnete er einer männlichen Person, die er als Wolfgang Grams identifizieren konnte. Kurz darauf kam es zum Treffen in Bad Kleinen, bei dem diesmal BKA und GSG-9- Beamte vor Ort waren. Im Verlauf dieses Treffens wurden Birgit Hogefeld festgenommen, sowie RAF-Mitglied Wolfgang Grams und der GSG-9- Beamte Michael Newrzella erschossen. Auch Steinmetz wurde auf dem Bahnhof Bad Kleinen vorübergehend festgenommen, dann jedoch freigelassen und seinem V-Mann-Führer ausMainz übergeben. Über die Rolle Steinmetz war zunächst nichts bekannt; in den Medien wurde er als ein weiteres Mitglied der RAF vermutet, dass in Bad Kleinen verhaftet werden konnte. Aufgrund der mysteriösen Umstände des Todes von Wolfgang Grams konnte seine Identität aber der Öffentlichkeit nicht mehr vorenthalten werden. Damit scheiterte auch die Absicht des Verfassungschutzes, ihn weiter als V-Mann einzusetzen.
Nach Bekanntwerden der Spitzel-Tätigkeit, veröffentlichten RAF-Sympathisanten aus Wiesbaden einen „Alternativen Steckbrief“ gegen Steinmetz und verteilten ihn europaweit. Es verdichteten sich Anzeichen eines möglichen Racheaktes gegen den ehemaligen V-Mann.
Klaus Steinmetz musste ab August 1993 untertauchen und befindet sich seither im Zeugenschutzprogramm des Landesamtes für Verfassungsschutz Rheinland-Pfalz.
Personendaten | |
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NAME | Steinmetz, Klaus |
KURZBESCHREIBUNG | V-Mann der Landesbehörde für Verfassungsschutz Rheinland-Pfalz |
GEBURTSDATUM | 1959 |