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Digg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Digg ist ein Anbieter von Social Bookmarks, der sich auf jede Art von Nachrichten spezialisiert hat. Verweise auf Neuigkeiten (Blog-Einträge, Pressemitteilungen oder Nachrichten) werden von Benutzern mit Titel, Beschreibung und Kategorie eingestellt und von anderen Benutzern mit Hilfe des Verweises „digg it!“ als positiv bewertet. Ein Verweis kann auch als Spam oder in anderer Hinsicht als problematisch bewertet werden, er wird dann „begraben“ (bury). Eine Interaktion über einen eigenen Blog ist ebenfalls möglich.

Wegen der Popularität dieses Dienstes wurde er bereits mit Slashdot verglichen [1]. Diese Konkurrenz führt zu Anbietern wie diggdot.us, die neben Digg und Slashdot häufig markierte Lesezeichen von del.icio.us aggregieren. Ebenfalls ein Effekt von Digg ist, dass besonders kleine Webseiten durch einen „erfolgreichen“ Digg-Verweis schnell von Anfragen überflutet werden und Offline gehen (man spricht dann auch vom „Digg-Effekt“). Dagegen gibt es mittlerweile die Möglichkeit, „gediggte“ Webseiten über Mirrors verfügbar zu machen und die Originalseite zu entlasten.

Probleme

Digg ist ein Geschäftsmodell, welches auf der sozialen Dynamik der Webgemeinschaft aufbaut. Das inhärente Risiko von usergesteuertem Inhalt wurde in den Tagen um den 3. Mai 2007 offenbar, als die HD-DVD AACS processing key Nummer auf der Seite gepostet wurde.

Digg wurde daraufhin von der HD-DVD Trade Group schriftlich aufgefordert, die Referenzen auf den AACS Schlüssel zu entfernen [2]. Die Seite wurde daraufhin mit Einträgen, die diese Nummer in der Beschreibung enthielten oder auf Webseiten, die diese Nummer publizierten, überflutet [3].

Am 3. Mai kapitulierte Digg und kündigte offiziell an, Posts, die diese Nummer enthielten oder auf sie verlinkten, nicht mehr zu löschen, und beugte sich somit dem Druck der aufgebrachten Internet-User, obwohl sie damit eventuell rechtliche Konsequenzen zu befürchten haben. Im Laufe der Eskalation wurde die Sequenz so weit verbreitet, dass sie kaum noch als Geheimnis bezeichnet werden kann - Domains, die die Sequenz im Namen enthalten, wurden registriert, T-Shirts wurden gedruckt [4], und viele Blogger streuten den Key wahllos in ihre Blogposts ein. Herkömmliche Zeitungen berichteten über die Geschichte, und die Nummer avancierte zu einem neuen Internet-Phänomen.

Quellen

  1. Michael Arrington: Digg is (almost) as big as Slashdot. 9. November 2005.
  2. User revolt at Digg.com shows perils of Web 2.0
  3. Geeks will not be silenced: Digg riot in full effect
  4. HD DVD The Code Shirt