Gitarre
Gitarren gehören zur Gruppe der Saiteninstrumente. Es gibt verschiedene Arten von Gitarren, abhängig von der Musik die damit gespielt werden soll. Grundsätzlich kann man zwischen akustischen und elektrischen Gitarren unterscheiden.
Akustische Gitarren
Bei akustischen Gitarren entsteht der Ton durch zupfen oder schlagen der Saiten. Der Hohlkörper im Korpus der Gitarre verstärkt den Ton.
Seit einiger Zeit gibt es auch so genannte elektroakustische Gitarren. Das sind akustische Gitarren mit eingebautem Tonabnehmer. Man kann also den Ton über einen Verstärker ausgeben lassen.
Konzertgitarre
Die Konzertgitarre ist üblicherweise mit 6 Nylonsaiten bespannt.
Folk- und Westerngitarre
Diese weit verbereitete Art ist aus Holz und hat 6 Saiten (sehr selten auch 7) die meist aus widerstandfähigem Stahl bestehen.
Die Grundtöne der 6 verschieden dicken Saiten sind E - A - D - G - H - E, d.h. jede Saite ist 5 Halbtöne höher als die darunterliegende (Ausnahme: die H-Saite ist 4 Halbtöne höher als die G-Saite).
Besonders ausschlaggebend für den Klang ist das Material und die Qualität der Holzplatte, welche den Saiten zugewandt ist ("Decke"). Diese wird für einen perligen, harten Klang meist aus Zedernholz hergestellt (z.B. spanische Gitarrenmusik) und für einen eher singenden, weichen Klang aus Fichtenholz (z.B. romantische Musik).
Elektrische Gitarren
Die elektrische Gitarre (E-Gitarre) hat 6 Saiten, selten auch 12 (zwei Hälse mit je 6 Saiten). Seit einigen Jahren werden auch 7-saitige E-Gitarren angeboten, deren Tonumfang durch meist durch eine zusätzliche Baßseite um eine Terz nach unten ggü. der üblichen Bauform mit 6 Saiten erweitert wurde.
Die Saitenschwingungen bei elektrischen Gitarren werden über elektrische Tonabnehmer (Pick Ups) abgenommen und elektronisch verstärkt wiedergegeben werden. Der Korpus einer E-Gitarre besteht meist aus massivem Holz ("Solid Body"), es gibt aber auch E-Gitarren mit einem Akustikgitarren ähnlichen Hohlkörper.
Das bis heute vorherrschende Prinzip der Abnahme der elektrischen Signale geht auf die 30ger Jahre des 20. Jahrhunderts zurück: Permantmagneten werden direkt unterhalb der schwingenden Saiten aus Stahllegierungen montiert. Die Permanentmagneten sind mit einer Spule umwickelt. Schwingungen der Saiten führen zu Störungen des Magnetfeldes, die wiederum einen Strom in der Spule induzieren. Dieses schwache Signal wird einem Verstärker zugeleitet.
Die erste E-Gitarre mit massivem Korpus wurde von Leo Fender 1949 unter dem Namen "Broadcaster" auf den Markt gebracht und dann recht bald in "Telecaster" umbenannt. Diese Gitarre ist bis heute unverändert von Fender als Original und einer inzwischen unübersehbaren Reihe von anderen Herstellern als Kopie erhältlich. Die berühmtesten und in der Stückzahl am meisten verbreiteten E-Gitarren sind die 1952 erstmals vorgestellte "Les Paul" von Gibson und die 1954 vorgestellte "Stratocaster" von Fender. Auch diese Modelle werden bis heute hergestellt.
Das Musikinstrument E-Gitarre besteht bei genauerer Betrachtung aus dem eigentlichen Instrument und dem Verstärker, da dieser einen erheblichen Anteil an der Klangformung hat. Augenfällig wird dies an Hand des Klanges, der entsteht, wenn Röhrenverstärker übersteuert werden. Die in die Übersteuerung getriebenen Röhren erzeugen einen singenden, lebendigen Ton, der die moderne Populärmusik geprägt hat. Seit den 60ger Jahren des 20. Jahrhunderts gibt es Effektgeräte auf Halbleiterbasis, die den Klang übersteuerter Elektronenröhren nachempfinden. Dennoch ist bis dato das Lager der Puristen vorherrschend, nach deren Ansicht ein "echter Vollröhrenverstärker" in der musikalischen Darbietung bislang nicht übertroffen wurde. Dass dennoch eine relativ große Anzahl von Gitarrenverstärkern auf Halbleiterbasis verkauft wird, liegt an den geringeren Kosten dieser Bauweise.
E-Bass
Ein E-Bass ist wie eine akustische Bassgitarre, nur elektronisch verstärkt.
Halbresonanz- und Jazzgitarre
Halbresonanz- und Jazzgitarre besitzen 6 Saiten.
Spieltechniken
Grundsätzlich wird unterschieden zwischen Picking und Strumming. Beim Picking werden die Saiten angeschlagen, wozu entweder die Finger oder ein Plektrum verwendet wird. Auf diese Weise ist Melodiespiel möglich. Beim Strumming werden mehrere Saiten gleichzeitig angeschlagen, in der Regel mit dem Plektrum. So lassen sich Akkorde spielen.
Hilfsmittel: Kapodaster, Plektrum, Bottleneck
Siehe auch: Musikinstrument, Zupfinstrument