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Thalamotomie

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Die Thalamotomie ist eine Stereotaktische Hirnoperation, die die Lobotomie vollständig abgelöst hat. Durch Koagulation von Kerngebieten des Thalamus werden sonst unbeeinflussbare Schmerzen therapiert. Indikationen sind Schmerzen in den Armen, am Hals oder im Gesicht, sowie zentrale Schmerzen, die im Thalamus selbst entstehen. Phantomschmerzen nach Amputationen, die manchmal auch eine psychogene Ursache haben, sind häufig vom Rückenmark aus zu beheben, lassen sich aber hier und da im Thalamus beeinflussen. Bei der Unterbrechung dorsomedialer Verbindungen zum Frontalhirn handelt es sich nicht eigentlich um eine Schmerzoperation, sondern um einen psychochirurgischen Eingriff. Man bezweckt damit, den Patienten seinem quälenden Zustand gegenüber abzustumpfen. Diese Form der Thalatomie wird nur selten als Ultima ratio durchgeführt.

Der Ausdruck Koagulation (von lat. coagulatio (Gerinnung)) bezeichnet allgemein die Ausfällung, Ausflockung oder Gerinnung eines Stoffes. In der Medizin bezeichnet dieser Begriff die Gerinnung von gelösten Stoffen (mit Flüssigkeitsabgabe) durch chemische oder physikalische Faktoren (z.B. Blutgerinnung durch Enzyme, Elektrokoagulation durch Wärmeentwicklung, Chemokoagulation durch Säuren)