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Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Trikots
Heimtrikot
Auswärtstrikot
Trainerin
Silvia Neid, seit Juli 2005
Bilanz
288 Spiele
196 Siege, 36 Unentschieden, 56 Niederlagen
(Stand: 12. April 2007)
Rekordspielerin
Birgit Prinz (160)
Rekordtorschützin
Birgit Prinz (102)
Erstes Länderspiel
Vorlage:Flagicon Deutschland 5:1 Schweiz Vorlage:Flagicon
(Koblenz, Deutschland; 10. November 1982)
Höchster Sieg
Vorlage:Flagicon Deutschland 13:0 Portugal Vorlage:Flagicon
(Reutlingen, Deutschland; 15. November 2003)
Höchste Niederlage
Vorlage:Flagicon USA 6:0 Deutschland Vorlage:Flagicon
(Decatur (Georgia), USA; 14. März 1996)
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen: 4 (1991, 1995, 1999, 2003)
Bestes Ergebnis: Gewinner 2003
Europameisterschaft
Endrundenteilnahmen: 8
Beste Ergebnisse: Gewinner 1989, 1991, 1995, 1997, 2001, 2005
Olympische Sommerspiele
Endrundenteilnahmen: 3
Beste Ergebnisse: Bronze 2000, 2004

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen ist eine von der verantwortlichen Bundestrainerin getroffene Auswahl von deutschen Fußballspielerinnen.

Die deutsche Frauenfußballnationalmannschaft gehört zu den erfolgreichsten Frauen-Fußballnationalmannschaften der Welt. Die Frauen sind amtierende Weltmeister und sechsfache Europameister. Deutschland ist damit das erste und bisher einzige Land, welches sowohl mit den Frauen als auch mit den Männern Fußballwelt- oder Europameister war. Die Bundestrainerin ist seit Juli 2005 Silvia Neid, die Tina Theune-Meyer nach neun Jahren abgelöst hat.

Geschichte

Vorgeschichte

1955 beschloss der DFB auf seinem Verbandstag das Fussballspielen mit Damenschaften zu verbieten (damalige Begründungen: „...dass diese Kampfsportart der Natur des Weibes im wesentlichen fremd ist.“, „...Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden...“, das „Zuschaustellen des Körpers verletzte Schicklichkeit und Anstand...“). Erst am 30. Oktober 1970 wurde auf dem Verbandstag in Travemünde dieses Verbot aufgehoben. Es wurde außerdem eine gezielte Förderung des Frauenfußballs, zunächst auf unterklassiger Ebene, beschlossen. Während andere Verbände bereits in den Siebziger Jahren Nationalmannschaften gründeten tat sich beim DFB lange Zeit nichts. 1980 wurde es dann peinlich für den DFB. Der Verbandsfunktionär Horst R. Schmidt weilte mit der männlichen B-Jugend von Eintracht Frankfurt in Taiwan, als er eine Einladung für die inoffizielle Frauenfußballweltmeisterschaft in die Hand gedrückt bekam. Schmidt steckte die Einladung ein, verschwieg aber, das der DFB keine Frauen-Nationalelf hat. Um sich nicht völlig zu blamieren schickte der DFB einfach den amtierenden Meister SSG 09 Bergisch Gladbach nach Fernost, der das Turnier prompt gewann. Nun merkte der DFB, dass es Handlungsbedarf gab und gründete 1982 die Nationalmannschaft. DFB-Präsident Hermann Neuberger beauftragte Gero Bisanz, damals Trainerausbilder an der Sporthochschule Köln mit dem Aufbau der Mannschaft. Bisanz war erst skeptisch, nahm dann aber das Traineramt an. Da die UEFA die Europameisterschaft eingeführt hatte und für 1983 die ersten Qualifikationsspiele angesetzt waren drängte die Zeit. Innerhalb weniger Wochen führte der DFB mehrere Sichtungslehrgänge durch. [1]

1982 - 1987: Schwierige Anfangsjahre

Am 10. November 1982 fand dann das erste offizielle Länderspiel statt, Gegner war tradionsgemäß die Schweiz, gegen die auch die Herren ihr erstes Länderspiel bestritten hatten. Die deutsche Mannschaft bestand zum größten Teil aus Spielerinnen der SSG 09 Bergisch Gladbach. Das erste Länderspieltor erzielte Doris Kresimon in der 25. Minute. In der zweiten Halbzeit wurde die damals 17jährige Silvia Neid eingewechselt, die zwei Tore zum 5:1-Sieg beisteuerte. Neid sollte später Bundestrainerin werden.

Erste Nationalmannschaft:

Marion Isbert (36. Claudia Reichler) - Gaby Dlugi-Winterberg (52. Christel Klinzmann); Petra Landers; Monika Degwitz; Brigitte Klinz - Rike Koekoek (41. Silvia Neid, 2); Anne Trabant; Bettina Krug (47. Birgit Offermann) - Birgit Bormann (1); Doris Kresimon (1); Ingrid Gebauer (1, 47. Petra Bartelmann)[2]

Die erste Europameisterschaft fand ohne die deutsche Mannschaft statt. Bisanz wollte zuerst den Rückstand gegenüber den skandinavischen Ländern und Italien mit verstärkter Grundlagen- und Jugendarbeit wett machen. Ab 1985 verjüngte Bisanz das Team, was zunächst das Scheitern bei der Qualifikation zur Europameisterschaft 1987 bedeutete.

1988 - 1993: Die ersten Erfolge

Die Früchte der Arbeit wurden 1989 eingefahren. Erstmals konnte sich die deutsche Mannschaft für eine Europameisterschaft qualifizieren. Das Turnier 1989 fand im eigenen Land statt. Im Halbfinale traf man auf Italien. Im Elfmeterschießen wurde die Torfrau Marion Isbert zur Heldin, als sie erst einen Elfmeter parierte und dann selber verwandelte. Am 2. Juli 1989 traf die deutsche Mannschaft im Finale auf die favorisierten Norwegerinnen. 23.000 Zuschauer wollten das Spiel in Osnabrück sehen und auch das Fernsehen war erstmals live dabei. Die DFB-Elf spielte sich in einen Rausch und gewann mit 4:1 Toren. Dieser Sieg bedeutete den Durchbruch für den deutschen Frauenfußball. Silvia Neid führte im Mittelfeld Regie, in der Abwehr ging der Stern von Doris Fitschen auf und Heidi Mohr gehörte zu den weltbesten Stürmerinnen ihrer Zeit.

Europameister 1989:

Marion Isbert - Frauke Kuhlmann - Jutta Nardenbach; Sissy Raith - Andrea Haberlaß (Roswitha Bindl); Doris Fitschen (Angelika Fehrmann, 1); Silvia Neid; Petra Damm; Martina Voss - Heidi Mohr (1); Ursula Lohn (2) [3]

Zwei Jahre später konnte die deutsche Mannschaft ihren Titel erfolgreich verteidigen. In der Qualifikation konnte die DFB-Elf alle Spiele gewinnen. Im Halbfinale ging es wieder gegen Italien. Diesmal konnte die deutsche Mannschaft klar mit 3:0 gewinnen. Heidi Mohr (2) und Sissy Raith sorgten für die deutschen Tore. Am 14. Juli 1991 stand die deutsche Mannschaft im dänischen Aalborg erneut der norwegische Mannschaft gegenüber. Norwegen ging durch Hegstad in Führung. Heidi Mohr konnte ausgleichen, so das das Spiel in die Verlängerung ging. Noch in der ersten Halbzeit der Verlängerung Zur erfolgreichen Mannschaft gehörte Bettina Wiegmann, die bis heute einzige Ehrenspielführerin der Nationalmannschaft.

Europameister 1991:

Marion Isbert - Doris Fitschen - Jutta Nardenbach; Frauke Kuhlmann - Britta Unsleber (Gudrun Gottschlich); Silvia Neid (1); Petra Damm; Sissy Raith (Andrea Hengst) - Martina Voss (Katja Bornschein); Heidi Mohr (2); Bettina Wiegmann[4]

Im November des gleichen Jahres fuhr die deutsche Elf zur erstmals ausgetragenen Weltmeisterschaft in die Volksrepublik China. Nach Siegen über Italien, Taiwan und Nigeria sowie Dänemark erreichte die Bisanz-Elf das Halbfinale, wo sich die USA als zu stark erwiesen. Nach einer Niederlage gegen Schweden im kleinen Finale belegte Deutschland Platz vier.

Die Europameisterschaft 1993 wurde zur Enttäuschung. Im Halbfinale unterlag man Italien nach Elfmeterschießen und im kleinen Finale gab es eine Niederlage gegen Dänemark. Bisanz baute mit Steffi Jones, Maren Meinert, Birgit Prinz und Silke Rottenberg neue, hochtalentierte Spielerinnen in die Mannschaft ein und legte den Grundstein für die vielen kommenden Erfolge.

1994 - 2001: Seriensiege in Europa, Enttäuschung bei der WM und Olympia

1995 erreichte die Mannschaft wieder das Finale der Europameisterschaft. Zuvor wurden alle Qualifikationsspiele gewonnen. Bis zu den Halbfinalspielen gegen England blieb die deutsche Elf sogar ohne Gegentor! Das Finale am 26. März 1995 wurde im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern ausgetragen. Der Gegner aus Schweden ging früh in Führung. In einem packenden Spiel drehten die Deutschen durch Tore von Maren Meinert, Birgit Prinz und Bettina Wiegmann das Spiel. Die Schwedinnen konnten zwar noch den Anschlusstreffer erzielen, am Ende durften die Deutschen zum dritten Male jubeln.

Europameister 1995:

Manuela Goller - Ursula Lohn - Anouschka Bernhard; Birgit Austermühl - Bettina Wiegmann (1); Maren Meinert (1); Silvia Neid; Martina Voss (Pia Wunderlich), Dagmar Pohlmann - Heidi Mohr; Patrizia Grigoli-Brocker (Birgit Prinz, 1)[5]

Im Sommer 1995 fand in Schweden die zweite Weltmeisterschaft statt. Deutschland tat sich in der Vorrunde schwer. Nach einem knappen Sieg über Japan vergab man gegen den Gastgeber eine 2:0-Führung und verlor mit 2:3. Durch den abschließenden 6:1-Sieg über Brasilien wurde die deutsche Elf noch Gruppensieger. Im Viertelfinale gab es einen klaren 3:0-Sieg über England. Das Halbfinale gegen China wurde zu einer Nervenschlacht. Erst kurz vor Schluss gelang Bettina Wiegmann der entscheidende Treffer zum 1:0-Sieg. Doch mit dem ersehnten Weltmeistertitel sollte es nichts werden, denn die Norwegerinnen gewannen das Finale mit 2:0.

Ein Jahr später war Frauenfußball in Atlanta erstmals eine olympische Sportart. Bettina Wiegmann schoss im Eröffnungsspiel gegen Japan das erste olympische Tor. Nach dem Sieg über Japan folgte eine unglückliche Niederlage gegen Norwegen. Im letzten Gruppenspiel gab es nur ein Unentschieden gegen Brasilien, was zum Ausscheiden der deutschen Elf führte. Nach dem Turnier trat Gero Bisanz zurück. Unter seiner Regie wurde die deutsche Mannschaft eine der stärksten Nationalmannschaften der Welt. Seine Nachfolgerin wurde Tina Theune-Meyer, die seit 1983 Bisanz´ Assistenztrainerin war. Theune-Meyer sorgte für einen weiteren Generationswechsel. Silvia Neid beendete ihre Karriere, dafür sorgten junge Spielerinnen wie Ariane Hingst, Kerstin Stegemann oder Sandra Smisek für Aufsehen.

Zur ersten Bewährungsprobe wurde die Europameisterschaft 1997 in Norwegen. In der Qualifikation traf die DFB-Auswahl auf die Norwegerinnen, die in Deutschland gewannen und auf heimischen Terrain ein Unentschieden holten. Deutschland wurde nur Gruppenzweiter und musste gegen Island in die Relegation. Durch zwei klare Siege war Deutschland bei der EM dabei. Zunächst gab es Unentschieden gegen Italien und den Gastgeber. Durch einen 2:0-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Dänemark wurde noch das Halbfinale erreicht, wo Schweden mit 1:0 besiegt wurde. Im Finale traf die Theune-Meyer-Elf wieder auf Italien. Sandra Minnert und Birgit Prinz sorgten mit ihren Toren für den vierten Europameistertitel.

Europameister 1997:

Silke Rottenberg - Steffi Jones - Kerstin Stegemann; Doris Fitschen; Sandra Minnert (1) - Ariane Hingst; Maren Meinert (Claudia Klein); Bettina Wiegmann; Pia Wunderlich - Birgit Prinz (1) (Sandra Smisek); Monika Meyer (Claudia Müller) [6]

Mit Mühe qualifizierte sich die deutsche Mannschaft für die dritte Weltmeisterschaft in den USA. Zum Auftakt gab es ein glückliches Unentschieden gegen Italien. Es folgte ein problemloser 6:0-Sieg über Mexiko. Inka Grings erzielte dabei drei Tore, ein deutscher WM-Rekordwert. Im letzten Gruppenspiel gab es ein 3:3 gegen Brasilien. Der Ausgleichstreffer für Brasilien fiel erst in der letzten Minute und kostete den Gruppensieg. So traf man im Viertelfinale auf den Gastgeber. Trotz zweimaliger Führung scheiterte die deutsche Elf an den eigenen Nerven und verlor mit 3:2. Im folgenden Jahr feierte der DFB sein 100jähriges Bestehen. Zur Vorbereitung auf die Olympischen Sommerspiele 2000 veranstaltete der Verband ein Turnier mit den Nationalmannschaften der USA, Norwegens und Chinas. Mit drei Niederlagen belegte die deutsche Elf den letzten Platz. Bei der Olympiade lief es besser. In der Vorrunde schlug die deutsche Elf Australien, Brasilien und Schweden. Im Halbfinale scheiterte die deutsche Elf gegen Norwegen durch ein kurioses Eigentor von Tina Wunderlich. Im kleinen Finale sicherte sich die deutsche Mannschaft durch ein 2:0 über Brasilien die Bronzemedaille. Für den DFB war es die erste olympische Medaille seit 1988.

2001 qualifizierte sich die deutsche Elf erneut für die Europameisterschaft. Der DFB bewarb sich erfolgreich um die Ausrichtung des Turniers. In der Vorrunde gab es klare Siege gegen Schweden, Russland und England. Nach einem 1:0-Halbfinalsieg über Norwegen - den Siegtreffer erzielte Sandra Smisek mit einem sehenswerten Flugkopfball - stand die deutsche Auswahl wieder im Finale. Im Ulmer Donaustadion traf man erneut auf Schweden. Bei strömenden Regen entwickelte sich eine kampfbetonte Partie, die nach 90 Minuten keinen Sieger fand. Pünktlich zu Beginn der Verlängerung stoppte der Regen. In der 98. Minute schickte Maren Meinert Claudia Müller in Richtung schwedisches Tor. Müller schüttelte die schwedischen Abwehrspielerinnen ab und erzielte per Golden Goal den Siegtreffer, der Deutschland zum fünften EM-Titel verhalf. Doch der größte Erfolg sollte noch kommen.

Europameister 2001:

Silke Rottenberg - Kerstin Stegemann; Steffi Jones; Doris Fitschen; Ariane Hingst - Pia Wunderlich; Bettina Wiegmann; Renate Lingor; Birgit Prinz - Maren Meinert; Sandra Smisek(Claudia Müller, 1) [7]

2002 - 2005: Weltmeister Deutschland

Ohne Punktverlust qualifizierte sich die Theune-Meyer-Elf für die Weltmeisterschaft 2003, die wieder in den USA stattfand. Nach einer überzeugenden Vorrunde mit klaren Siegen gegen Kanada, Japan und Argentinien deklassierte die deutsche Elf im Viertelfinale die Russinen mit 7:1. Im Halbfinale wartete der Gastgeber auf die deutsche Mannschaft. Kerstin Garefrekes brachte die deutsche Mannschaft in Führung. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Silke Rottenberg über sich hinauswuchs. In den Schlussminuten sorgten Maren Meinert und Birgit Prinz für den 3:0-Sieg. Das Spiel gilt bei vielen Experten als das beste Frauenfußballspiel aller Zeiten.[8]. Im Finale stand die deutsche Mannschaft dem schwedischen Team gegenüber. Schweden ging nach 41 Minuten nach einem Abwehrfehler in Führung. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit erzielte Maren Meinert den Ausgleich. In der Verlängerung erzielte Nia Künzer per Kopfball den Siegtreffer und Deutschland war durch die Golden-Goal-Regel Weltmeister. Damit schaffte der DFB es als erster und bisher einziger Verband sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen den WM-Titel zu erringen. Mit diesem Triumph schaffte der Frauenfußball in Deutschland seinen endgültigen Durchbruch. Die Weltmeisterinnen wurden von tausenden begeisterter Fans in Deutschland willkommen geheißen.

Weltmeister 2003:

Silke Rottenberg - Kerstin Stegemann, Ariane Hingst, Sandra Minnert, Stefanie Gottschlich - Kerstin Garefrekes (76. Martina Müller), Bettina Wiegmann, Renate Lingor, Pia Wunderlich (88. Nia Künzer) - Maren Meinert, Birgit Prinz [9]

Das erste Spiel nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft war ein EM-Qualifikationsspiel gegen Portugal. Der 13:0-Sieg gegen die völlig überforderten Portugiesinnen ist bis heute der höchste Sieg der DFB-Auswahl. Im Folgejahr fuhr die Nationalelf zu den olympischen Spielen in Athen. Im ersten Gruppenspiel gab es einen überraschend hohen 8:0-Sieg über China. Birgit Prinz erzielte in diesem Spiel vier Tore. Im zweiten Gruppenspiel wurde Mexiko mit 2:0 geschlagen. Das Viertelfinale gegen Nigeria wurde zu einem harten Stück Arbeit. Die Führung der Afrikanerinnen konnte durch Tore von Steffi Jones und Conny Pohlers in einen Sieg umgewandelt werden. Im Halbfinale nahmen die USA erfolgreich Revanche für die WM ein Jahr zuvor. Die US-Girls gingen durch Kristine Lilly in Führung. Isabell Bachor konnte kurz vor Schluss noch die Verlängerung erzwingen, wo die USA den Siegtreffer erzielen konnten. Im kleinen Finale siegte Deutschland durch ein Tor von Renate Lingor gegen Schweden und sicherte sich die zweite deutsche Bronzemedaille.

2005 - heute: Neuaufbau und leichte Krisen

2005 fand die Europameisterschaft in England statt. Nach einen mühsamen 1:0-Auftaktsieg über Norwegen siegte die deutsche Mannschaft überzeugend gegen Italien und Frankreich. Im Halbfinale hieß der Gegner Finnland. Die Überraschungsmannschaft aus dem hohen Norden wurde durch drei schnelle Tore von Inka Grings (2) und Conny Pohlers überrascht. Nach dem Anschlusstreffer sorgte Birgit Prinz für die Entscheidung. Norwegen hieß der Gegner im Finale. Durch einen Doppelschlag durch Inka Grings und Renate Lingor ging die deutsche Elf in Führung. Dagny Mellgren erzielte kurz vor der Pause den Anschlusstreffer. Nach ca. einer Stunde sorgte Birgit Prinz für den entscheidenden Treffer zum 3:1-Endstand. Tina Theune-Meyer trat nach dem Turnier zurück und übergab an ihre bisherige Assistentin Silvia Neid.

Europameister 2005:

Silke Rottenberg - Kerstin Garefrekes; Ariane Hingst; Steffi Jones; Sandra Minnert - Britta Carlson (Sarah Günther); Inka Grings (1) (Sandra Smisek); Renate Lingor (1); Conny Pohlers - Anja Mittag (Petra Wimbersky); Birgit Prinz[10]

Mit Silvia Neid als Trainerin gewann die deutsche Elf 2006 erstmals den prestigeträchtigen Algarve-Cup. Die Mannschaft wurde wieder verjüngt und neue Spielerinnen wie Annike Krahn oder Célia Okoyino da Mbabi wurden trotz ihres jungen Alters zu Führungsspielerinnen. Die Qualifikation für die Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2007 in der Volksrepublik China wurde erfolgreich absolviert. Das Team von Silvia Neid gewann alle acht Spiele. Zum ersten Mal erhielt die deutsche Auswahl eine Prämie vom DFB für die erfolgreiche Qualifikation für ein großes Turnier. Die Mannschaft erhielt 200.000 Euro. Bei der WM 2007 trifft die deutsche Elf in der Vorrunde auf Argentinien, England und Japan.

Der Start ins WM-Jahr war dagegen wenig erfolgreich. Beim Vier-Nationenturnier in China Ende Januar reichte es nur zu drei torlosen Unentschieden gegen China, England und die USA und beim Algarve-Cup im März gab es in vier Spielen nur einen Sieg (gegen Dänemark) aber drei Niederlagen gegen Norwegen, Frankreich und Italien, so dass am Ende nur der 8. Platz belegt werden konnte. Dabei dominierte die Mannschaft in allen Spielen, konnte aber eine Vielzahl von Torchancen nicht verwerten. Das schlechte Abschneiden beim Algarve-Cup führte dazu, dass Deutschland im März 2007 nach mehr als dreieinhalb Jahren die Führung in der FIFA-Weltrangliste and die USA abgeben musste.

Im ersten Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft 2009 konnte dann aber wieder an die früheren Erfolge angeknüpft werden. Die Niederlande wurden mit 5:1 geschlagen. Am 22. August 2007 kehrt die Nationalmannschaft nach Koblenz zurück. Beim EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz wird die DFB-Elf ihr 25jähriges Jubiläum feiern.[11]

Die Mannschaft

Aktueller Kader

Stand: 8. Mai 2007

Trikotnr. Spielername Position Debüt Verein Länderspiele Tore
12 Nadine Angerer Torfrau 1996 1. FFC Turbine Potsdam 43 -
21 Ursula Holl Torfrau 2007 1.FFC Frankfurt 2 -
3 Saskia Bartusiak Abwehr 2007 1.FFC Frankfurt 1 -
17 Ariane Hingst Abwehr 1996 Djurgården Damfotboll 129 9
5 Annike Krahn Abwehr 2005 FCR 2001 Duisburg 25 -
4 Babett Peter Abwehr 2006 1. FFC Turbine Potsdam 10 -
24 Bianca Rech Abwehr 2002 FC Bayern München 17 -
2 Kerstin Stegemann Abwehr 1995 FFC Heike Rheine 158 5
7 Isabell Bachor Mittelfeld 2001 SC 07 Bad Neuenahr 23 3
23 Fatmire Bajramaj Mittelfeld 2005 FCR 2001 Duisburg 4 -
22 Linda Bresonik Mittelfeld 2001 SG Essen-Schönebeck 26 2
18 Kerstin Garefrekes Mittelfeld 2001 1. FFC Frankfurt 74 21
10 Renate Lingor Mittelfeld 1995 1. FFC Frankfurt 125 30
8 Sandra Smisek Mittelfeld 1995 1. FFC Frankfurt 115 27
26 Isabel Kerschowski Sturm 2007 1. FFC Turbine Potsdam - -
11 Anja Mittag Sturm 2001 1. FFC Turbine Potsdam 35 4
16 Conny Pohlers Sturm 2001 1. FFC Turbine Potsdam 57 24
9 Birgit Prinz (Mannschaftskapitän) Sturm 1994 1. FFC Frankfurt 160 102
15 Martina Müller Sturm 2000 VfL Wolfsburg 55 24
Trainerin Silvia Neid 2005

Bekannte ehemalige Spielerinnen

mit * gekennzeichnete Spielerinnen sind derzeit noch aktiv.

Ehrenspielführerinnen

Bettina Wiegmann wurde am 22. Oktober 2004 zur ersten Ehrenspielführerin der Frauen-Nationalmannschaft ernannt. Sie war lange Zeit mit 154 Einsätzen Rekordnationalspielerin des DFB (nun ist es Birgit Prinz) und hat vier Länderspiele mehr absolviert als Lothar Matthäus, der Rekordnationalspieler der Herren. Mit der Frauen-Nationalmannschaft wurde sie 2003 Weltmeister sowie 1991, 1995, 1997 und 2001 Europameister.

Rekordnationalspielerinnen

Folgende Spielerinnen haben mindestens 100 Länderspiele bestritten:[12]

Spiele Name Erstes Länderspiel (Datum/Gegner) Letztes Länderspiel (Datum/Gegner)
160 Birgit Prinz 27. Juli 1994 (Kanada) noch aktiv
158 Kerstin Stegemann 13. April 1995 (Polen) noch aktiv
154 Bettina Wiegmann 1. Oktober 1989 (Ungarn) 12. Oktober 2003 (Schweden)
144 Doris Fitschen 4. Oktober 1986 (Dänemark) 7. Juli 2001 (Schweden)
137 Sandra Minnert 28. Mai 1992 (Jugoslawien) noch aktiv
129 Ariane Hingst 27. August 1996 (Niederlande) noch aktiv
125 Martina Voss 3. Oktober 1984 (Finnland) 16. März 2000 (Niederlande)
125 Renate Lingor 25. Oktober 1995 (Slowakei) noch aktiv
123 Silke Rottenberg 7. April 1993 (USA) noch aktiv
115 Sandra Smisek 13. April 1995 (Polen) noch aktiv
111 Silvia Neid 10. November 1982 (Schweiz) 25. Juli 1996 (Brasilien)
111 Steffi Jones 3. Juli 1993 (Dänemark) 14. März 2007 (Italien)
104 Heidi Mohr 19. Mai 1986 (Norwegen) 29. September 1996 (Island)
102 Pia Wunderlich 7. Dezember 1993 (Russland) 1. März 2006 (China)

Rekord-Torschützinnen

Folgende Spielerinnen haben mindestens 25 Länderspieltore erzielt: [13]

Tore Elfmeter Name Erstes Tor Letztes Tor
102 1 Birgit Prinz 27. Juli 1994 (Kanada) noch aktiv
83 0 Heidi Mohr 27. Juli 1986 (Island) 29. September 1996 (Island)
51 14 Bettina Wiegmann 14. Oktober 1990 (Ungarn) 27. September 2003 (Argentinien)
48 0 Silvia Neid 10. November 1982 (Schwiez) 25. Oktober 1995 (Slowakei)
41 0 Inka Grings 28. Mai 1998 (Neuseeland) 20. Oktober 2005 (Schottland)
33 1 Maren Meinert 3. Juli 1993 (Dänemark9 12. Oktober 2003 (Schweden)
30 0 Patrizia Brocker (geb. Grigoli) 18. April 1992 (Italien) 28. Juni 1996 (Island)
30 6 Renate Lingor 14. Februar 1999 (Türkei) noch aktiv
27 0 Martina Voss 27. Juli 1986 (Island) 14. Oktober 1999 (Island)
27 0 Sandra Smisek 13. April 1995 (Polen) noch aktiv

Zwei Spielerinnen ist es bisher gelungen, in einem Länderspiel fünf Tore zu erzielen. Am 25. Oktober 2001 erzielte Conny Pohlers fünf Tore im Länderspiel gegen Portugal.[14] Ebenfalls gegen Portugal war Inka Grings am 7. Februar 2004 fünfmal erfolgreich.[15]

Erfolgreichste Elfmeterschützin ist Bettina Wiegmann mit 14 verwandelten Elfmetern. Ihr folgen Renate Lingor (6), Britta Unsleber (2) sowie Birgit Austermühl, Melanie Behringer, Linda Bresonik, Melanie Hoffmann, Maren Meinert und Birgit Prinz mit je einem Treffer vom Elfmeterpunkt. Das bisher einzige Eigentor der deutschen Nationalmannschaft unterlief Tina Wunderlich.[16]

Bisherige Trainerinnen und Trainer

Erfolge

siehe auch:

Länderspiele

Länderspiele 2007

Datum Spielort Gegner Anlass Ergebnis Torschützen
26. Januar 2007 Guangzhou (China) Vereinigte Staaten USA Vier-Nationen-Turnier 0:0
28. Januar 2007 Guangzhou (China) China Volksrepublik Volksrepublik China Vier-Nationen-Turnier 0:0
30. Januar 2007 Guangzhou (China) England England Vier-Nationen-Turnier 0:0
7. März 2007 Faro (Portugal) Norwegen Norwegen Algarve-Cup 1:2 Lingor (18.)
9. März 2007 Faro (Portugal) Frankreich Frankreich Algarve-Cup 0:1
12. März 2007 Vila Real de Santo António (Portugal) Danemark Dänemark Algarve-Cup 3:0 Mittag (16.), Cederkvist/ET (44.), Behringer (48.)
14. März 2007 Olhão (Portugal) Italien Italien Algarve-Cup 0:1
12. April 2007 Wattenscheid Niederlande Niederlande EM-Qualifikation 5:1 Torny (17.); Prinz (31.), Mittag (34.), Lingor (48./HE, 69.), Garefrekes (68.)
10. Mai 2007 Wales Wales Wales EM-Qualifikation
29. Juli 2007 Magdeburg Danemark Dänemark Freundschaftsspiel
2. August 2007 Gera noch nicht bekannt Freundschaftsspiel
23. August 2007 Koblenz Schweiz Schweiz EM-Qualifikation
30. August 2007 Mainz Norwegen Norwegen Freundschaftsspiel
10. September - 30. September 2007 China Weltmeisterschaft
28. Oktober 2007 Lübeck Belgien Belgien EM-Qualifikation
1. November 2007 Niederlande Niederlande Niederlande EM-Qualifikation

Länderspiele 2008

Datum Spielort Gegner Anlass Ergebnis Torschützen
8. Mai 2008 Belgien Belgien Belgien EM-Qualifikation
29. Mai 2008 Kassel Wales Wales EM-Qualifikation
2. Oktober 2008 Schweiz Schweiz Schweiz EM-Qualifikation

Länderspielbilanzen

Land Spiele S U N Tore
Argentinien 1 1 0 0 6:1
Australien 2 1 0 1 3:1
Belgien 4 1 2 1 4:5
Brasilien 5 3 2 0 14:6
China 22 9 5 8 39:29
Dänemark 16 10 3 3 36:15
England 16 15 1 0 46:10
Finnland 7 6 0 1 21:2
Frankreich 8 6 0 2 21:3
Irland 2 2 0 0 4:0
Island 10 10 0 0 46:3
Italien 23 12 6 5 38:17
Japan 5 5 0 0 14:5
Jugoslawien 1 1 0 0 3:0
Kanada 8 8 0 0 29:10
Kroatien 2 2 0 0 15:0
Mexiko 2 2 0 0 8:0
Neuseeland 2 2 0 0 12:1
Niederlande 14 8 4 2 31:11
Nigeria 4 4 0 0 12:2
Norwegen 27 12 4 11 45:40
Polen 4 4 0 0 21:1
Portugal 4 4 0 0 41:0
Russland 13 11 2 0 42:6
Schottland 4 4 0 0 17:1
Schweden 15 10 0 5 26:21
Schweiz 12 11 1 0 57:2
Slowakei 2 2 0 0 5:0
Sowjetunion 1 1 0 0 3:0
Spanien 1 1 0 0 6:0
Taiwan 1 1 0 0 3:0
Tschechien 2 2 0 0 9:0
Tschechoslowakei 4 3 1 0 9:1
Türkei 1 1 0 0 12:1
Ukraine 6 5 1 0 24:3
Ungarn 7 5 1 1 13:2
USA 25 6 3 16 25:51
Wales 2 2 0 0 24:0
Total 288 196 36 56 795:252

Spiele gegen Nationalmannschaften deutschsprachiger Länder

Alle Ergebnisse aus deutscher Sicht.

Schweiz

Datum Ort Ergebnis Anlass
1. November 1982 Koblenz 5:1
1. September 1983 Basel 2:0
1. Mai 1988 Pforzheim 0:0 EM-Qualifikation
1. Oktober 1988 Binningen 10:0 EM-Qualifikation
1. August 1991 Weil 3:1
5. Mai 1993 Waedenswil 1:0
25. September 1994 Weingarten 11:0 EM-Qualifikation
23. Mai 1995 Therwil 8:0
26. Mai 1999 Weil am Rhein 2:0
12. November 2005 Ulm 4:0 WM-Qualifikation
30. August 2006 Schaffhausen 6:0 WM-Qualifikation

Österreich

Bisher gab es noch keine Länderspiele gegen die österreichische Auswahl.

siehe auch

Quellen

  1. FF Magazin Nr. 20, Seite 8
  2. DFB.de: Spielbericht
  3. DFB.de: Spielbericht
  4. DFB.de: Spielbericht
  5. DFB.de: Spielbericht
  6. DFB.de: Spielbericht
  7. DFB.de: Spielbericht
  8. FF-Magazin Nr. 20, Seite 11
  9. DFB.de: Spielbericht
  10. DFB.de: Spielbericht
  11. DFB.de: [showUid=10891 25 Jahre Frauen-Nationalteam - Jubiläumsspiel in Koblenz]
  12. DFB.de: Rekordspielerinnen
  13. DFB.de: Rekordtorschützinnen
  14. dfb.de: Spielbericht
  15. dfb.de: Spielbericht
  16. dfb.de: Rekordtorschützinnen

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