Carl Lohse
Carl Lohse (* 24.10.1895 in Hamburg; † 03.05.1965 in Bischofswerda) war ein deutscher Maler des Expressionismus. Lange Zeit war er von der Kunstkritik weniger beachtet. Seit einigen Jahrzehnten wird seinem Werk verstärktes Interesse und hohe Anerkennung entgegen gebracht. Er gilt heute als einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus nach dem Ersten Weltkrieg.
Den größten Teil seines Lebens verbrachte er in Bischofswerda. Das hier zwischen 1919 und 1921 entstandene Frühwerk gilt als besonders bemerkenswert. Abstraktion und Vereinfachung sind bei Lohse auf die Spitze getrieben. Beeinflusst wurde sein Werk unter anderem von der Auseinandersetzung mit Werken von Vincent van Gogh. Thematisch befasste sich Carl Lohse vor allem mit Porträt- und Aktdarstellungen, aber auch mit Landschaftsdarstellungen und Darstellungen von Architektur und Arbeitsleben.
Neben seinem expressionistischen Werk finden sich auch sachlich beeinflusste Werke. Mit seinen eigenwilligen Landschaftsdarstellungen der Oberlausitz gelten Lohses Arbeiten auch als wichtiger Beitrag zur deutschen Landschaftsmalerei nach 1930.
Ein Großteil von Lohses Arbeiten befindet sich in Privatbesitz. Das Stadtmuseum in Bautzen besitzt die größte öffentliche Sammlung von Lohses bedeutendem Frühwerk. 2005 wurden diese 32 Werke für 270.000 Euro (davon 40.000 Euro von der Stadt selbst gestellt, der Rest von Sponsoren und Stiftern) in Abstimmung mit der Carl-Lohse-Galerie in Bischofswerda, die selbst nicht über die finanziellen Möglichkeiten verfügte, die Werke anzukaufen, aus Privatbesitz erworben. Damit ist ein wichtiger Teil von Lohses Werk wieder in seine Entstehungsregion zurückgekehrt.
Biographie: 1909-10 Durch die Förderung von Alfred Lichtwark Besuch der Staatlichen Gewerbeschule und der Malschule Arthur Siebelist in Hamburg.
1913-13 Studium an der Akademie in Weimar bei Albin Egger-Lienz und Fritz Mackensen. Beginn der Freundschaft mit Otto Pankok.
1913-14 Landaufenthalt mit Otto Pankok im oldenburgischen Dorf Dötlingen[1]. Besuch der Galerien in Holland, Erleben der Werke Vincent van Goghs.
1915-16 Kriegsdienst in Nordfrankreich. Erleben der Schlachten an der Somme.
1916-19 Gefangenschaft
1919 Rückkehr nach Hamburg
1919-21 Arbeitsaufenthalt in Bischofswerda. 1. Schaffensperiode, in der das expressionistische Frühwerk entsteht.
1920 Ausstellungsbeteiligung der "Dresdner Sezession. Gruppe 1919" in der Galerie Ernst Arnold in Dresden.
1921 Im April Personalausstellung in der Galerie Emil Richter in Dresden. Im Frühsommer Rückkehr nach Hamburg. Freischaffende Tätigkeit und Gelegenheitsarbeiten.
1925 Heirat mit Johanna Scheumann
1929-39 Umzug nach Bischofswerda. 2. Schaffensperiode. 1931 Personalausstellung in der Kunstausstellung Kühl in Dresden. 1935-37 Ostseeaufenthalte.
1939-45 Unterbrechung der künstlerischen Arbeit. Kaufmännische Tätigkeit und Einzug zum Volkssturm.
1946 Beteiligung an der 1. Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung in Dresden. Bis 1965 die 3. Schaffensperiode. Ausstellungsbeteiligungen in Dresden, Bautzen und Görlitz.
1951 Personalausstellung in Zittau, in deren Folge Carl Lohse den Angriffen der Formalismusdebatte ausgesetzt ist.
1958-59 Studienaufenthalte mit Erhard Hippold an der Ostsee.
1960 Personalausstellung in der Kunstausstellung Kühl in Dresden.
1965 Am 3. 5. in Bischofswerda verstorben.
1966 Gedächtnisausstellung in der Kunstausstellung Kühl und der Gallerie "Kunst der Zeit" in Dresden.
1980-81 Ausstellung in der Gemäldegalerie Neue Meister, Dresden und in Bischofswerda.
1985 Ausstellung anläßlich des 90. Geburtstages in der Kunstausstellung Kühl in Dresden.
1990 Gründung der Interessengemeinschaft "Carl Lohse" in Bischofswerda.
1993 Eröffnung der "Galerie Carl Lohse" im ehemaligen Bischofssitz in Bischofswerda.
1995 Ausstellung anläßlich des 100. Geburtstages in der Gemäldegalerie Neue Meister in Dresden.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Lohse, Carl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler des Expressionismus |
GEBURTSDATUM | 1895 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 1965 |
STERBEORT | Bischofswerda |
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