Zum Inhalt springen

Punk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. September 2003 um 03:22 Uhr durch Diftong (Diskussion | Beiträge) (total umgeschrieben und erweitert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


  1. Punkmusik
  2. Punk. Jugendkultur, die Mitte der 1970er in Großbritannien entstand.

Herkunft des Wortes

Punk bedeutet auf englisch verfault, niederträchtig, miserabel (rotten), wertlos. Der Punk-Veteran Donny the Punk hat erklärt, dass das Wort Punk von einem Slangausdruck für Vergewaltigungen im Gefängnis kommt ("I punked that kid"). Ein Punk ist in diesem Zusammenhang das Opfer.

Der Ursprung des Punk liegt in den Siebzieger Jahren des 20. Jahrhunderts. Punk war die Reaktion auf die sich auflösende Hippie-Bewegung, in deren Nachwehen die ersten Bands durch rein kommerzielle Strategien in die Hitparaden gepusht wurden. Welches die erste Punkrock-Band war, darüber lässt sich streiten. Genannt werden in dem Zusammenhang, oder als Vorläufer The Velvet Underground, eine Band um Andy Warhol, die schon in den 1960ern aktiv waren, The Stooges, Iggy Pop, The New York Dolls oder auch Patty Smith. All diese Bands kommen aus den USA.

Von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird die langsam entstehende Punk-Kultur 1976 in England, als die Sex Pistols mit ihren Singles ("Anarchy in the UK", und 1977 "God Save The Queen") Furore machen. Zeitgleich schiessen aber viele andere Bands aus dem Boden, und die Punk-Bewegung diversifiziert in fast ebensoviele Richtungen, wie Anarchopunk, Oi Punk, Fun Punk, und viele mehr. Eine etwas mehr auf den Massengeschmack ausgerichtete Nachfolgebewegung war New Wave.

Trotzdem gibt es gemeinsame Merkmale, die typisch sind für die Punk-Kultur: Punk bringt seine Kritik durch Punkmusik, den Kleiderstil, aber auch Fanzines und eine bestimmte Grafik (Collagen und Comics-Zeichnungen) zum Ausdruck. Punk betont das Hässliche und will provozieren. Er stellt sich gegen die Gewohnheiten, die herrschende Klasse, die Konsumgesellschaft, das Bürgertum und gegen Snobismus. Durch seine strikte Anti-Haltung und einer Lebensart von "Anarchie und Chaos", wendet er sich gegen das ihm vorgelebte hierachische Gesellschaftssystem. Für den Punk gibt es keine Zukunft (Schlagwort: "No Future"), somit ist auch die oft körperschädigende Lebensart der Punks zu erklären.

Dass soviel "Anti" trotzdem von der Mode vereinnahmt werden konnte, überraschte in den frühen 1980ern nicht nur die Punks selber. Viele Leute sind der Ansicht, dass alle Punks, die nach der ersten Welle kamen, nur noch modische Nachahmungen sein könnten, und den Kernsatz des "alles neu, so wie es noch nie war" der anfänglichen Punkbewegung, oder die im Punk oft verkörperten politischen Ansichten (zB. Anarchie) gar nicht mehr erfüllen können. Demgegenüber steht der auch heute noch anzutreffende Slogan: "Punk's not dead".