Hennes Weisweiler
Hennes Weisweiler (* 5. Dezember 1919 in Lechenich bei Köln; † 5. Juli 1983 in Aesch bei Zürich) war ein deutscher Fußballtrainer.
Weisweiler begann seine Karriere als Spielertrainer beim 1. FC Köln, wo er seine aktive Fußballerlaufbahn Anfang der 1950er Jahre beendete. Nach ihm wurde der Geißbock (das Maskottchen des 1. FC Köln) Hennes benannt. Als Assistent von Sepp Herberger übernahm er an der Sporthochschule Köln die Trainerausbildung von 1954 bis 1969.
1964 wurde er hauptverantwortlicher Trainer beim damaligen Regionalligisten Borussia Mönchengladbach. Er führte die junge talentierte Mannschaft bereits in seiner ersten Saison in die Bundesliga. Im Kader der ersten Bundesligasaison standen bereits die Säulen für spätere Erfolge: Berti Vogts, Günter Netzer und Jupp Heynckes. Weisweiler entdeckte immer wieder neue Talente für seinen Klub und schnell sprach man von der s. g. Fohlen-Elf, eine Bezeichnung, die Borussia Mönchengladbach bis heute geblieben ist.
Seine junge Mannschaft etablierte sich schnell im Oberhaus des deutschen Fußballs und 1970 wurde er zum ersten Mal deutscher Meister. Mit diesem Titel begann die legendäre Zeit der Rivalität der beiden besten deutschen Fußballvereine der 1970er Jahre: Borussia Mönchengladbach und FC Bayern München. Ihre Trainer bestimmten den Stil des deutschen Fußballs: Hennes Weisweiler in Mönchengladbach und Udo Lattek in München. Lattek wurde 1975 dann auch folgerichtig Weisweilers Nachfolger am Bökelberg. Bis dahin verteidigte Weisweiler 1971 den deutschen Meistertitel, fügte 1973 den DFB-Pokalsieg hinzu und zum Abschied stand er auf dem Höhepunkt seiner Zeit in Mönchengladbach mit dem dritten deutschen Meistertitel und dem Sieg im UEFA-Pokal.
1975 wechselte er dann nach Spanien zum FC Barcelona. Der eigenwillige Don Hennes fühlte sich jedoch nie so richtig wohl beim Traditionsverein in Barcelona und arbeitete in ständigen Konflikten mit dem Präsidenten und dem größten holländischen Star Barcelonas: Johan Cruyff. Nach nur einem Jahr kehrte er in die Bundesliga zurück zum 1. FC Köln.
Die erste Saison in Köln 1976 stand im Zeichen des Streits mit der Kölner Legende und ebenso streitbaren Star wie Cruyff in Barcelona: Wolfgang Overath. Overath beendete seine Laufbahn zum Ende Saison. Weisweiler gewann den DFB-Pokal.
Er formierte eine neue Mannschaft um Torhüter Toni Schumacher, Mittelfeldspieler Heinz Flohe und dem neuen Torjäger Dieter Müller und gewann 1978 die bis heute letzte deutsche Meisterschaft vom 1. FC Köln. Weisweiler selbst beendete mit diesem Titel die von ihm eingeleitete Ära von Borussia Mönchengladbach und qualifizierte sich erneut für den Europapokal der Landesmeister, ein Titel, der ihm noch fehlte.
Die Mannschaft des 1. FC Köln konnte sich bis ins Halbfinale erfolgreich im Europapokal der Landesmeister 1979 durchsetzen und spielte gegen den englischen Meister Nottingham Forest im Hinspiel in Nottingham 3:3. Der Weg ins Finale schien für Weisweilers Truppe bereitet, doch verlor man unglücklich beim Rückspiel im Müngersdorfer Stadion mit 0:1.
Während der Saison 1979/1980 war die rheinische Ehe zwischen 1. FC Köln und Hennes Weisweiler dann beendet und neuer Trainer in Köln wurde der DFB-Trainer Karl-Heinz Heddergott. Weisweiler wechselte in die USA zu Cosmos New York. Nach der Rückkehr aus den USA trainierte er noch in der Schweiz bei Grasshoppers Zürich. Weisweiler, der im Alter von 60 Jahren noch einmal geheiratet hatte und Vater eines 22 Monate alten Sohnes war, starb an Herzversagen im Alter von 63 Jahren.