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Kaiserschnurrbarttamarin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kaiserschnurrbarttamarin
Kaiserschnurrbarttamarin (Saguinus imperator)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Ordo: Primaten (Primates)
Vorlage:Subordo: Trockennasenaffen (Haplorhini)
Vorlage:Infraordo: Neuweltaffen (Platyrrhini)
Vorlage:Familia: Krallenaffen (Callitrichidae)
Vorlage:Genus: Tamarins (Saguinus)
Vorlage:Species: Kaiserschnurrbarttamarin
Wissenschaftlicher Name
Saguinus imperator
(Goeldi, 1907)

Das Kaiserschnurrbarttamarin (Saguinus imperator) ist eine Primatenart aus der Familie der Krallenaffen. Seinen Namen verdankt es der (angeblichen) Ähnlichkeit mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II., das Artepitheton imperator war zunächst als Witz gedacht, wurde aber zum wissenschaftlich anerkannten Namen.

Verbreitung

Kaiserschnurrbarttamarins leben im südwestlichen Amazonasbecken, in Ostperu, Nordbolivien und in den westbrasilianischen Bundesstaaten Acre und Amazonas.

Beschreibung

Das Fell der Kaiserschnurrbarttamarins ist überwiegend grau gefärbt, mit gelblichen Sprenkel auf der Brust. Die Hände und Füße sind schwarz, der Schwanz braun. Herausragend ist jedoch der lange, weiße Schnurrbart, der sich auf beiden Seiten über die Schultern hinaus erstreckt. Die Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 24 bis 26 cm, dazu kommt noch ein 35 cm langer Schwanz. Ihr Gewicht beträgt rund 300 bis 400 g.

Lebensweise

Diese Primaten sind Bewohner der tropischen Regenwälder, sie finden jedoch nicht nur tief im Wald, sondern auch in offenen baumbestandenen Gebieten. Sie sind tagaktive Tiere, die den Großteil ihres Lebens mit schnellen, sicheren Bewegungen und weiten Sprüngen auf den Bäumen verbringen.

Kaiserschnurrbarttamarins leben in Gruppen von zwei bis acht Tieren zusammen. Das älteste Weibchen führt die Gruppe, zu der auch mehrere geschlechtsreife Männchen gehören können, an. Die gegenseitige Fellpflege spielt eine wichtige Rolle für die Kontakte innerhalb der Gruppe. Die Tiere vergesellschaften sich oft mit anderen Tamarinarten wie dem Braunrückentamarin. Sie verständigen sich untereinander durch Schreie und helfen sich damit, Räuber frühzeitig zu erkennen.

Nahrung

Kaiserschnurrbarttamarins sind wie alle Tamarins Allesfresser, die sich von Früchten, Insekten und Baumsäften ernähren. Zusätzlich nehmen sie auch Vogeleier und kleine Wirbeltiere (zum Beispiel Echsen und Baumfrösche) zu sich. Aufgrund ihres geringen Gewichts können sie Beute am äußeren Ende von Ästen erreichen, die schwereren Primaten nicht zugänglich sind.

Fortpflanzung

Kaiserschnurrbarttamarins leben polyandrisch, das heißt das geschlechtsreife Weibchen paart sich mit allen Männchen der Gruppe. Nach 140 bis 145 Tagen Tragzeit bringt es zwei - selten ein oder drei - Junge zur Welt. Alle männlichen Tiere, der Vater steht ja nicht fest, helfen bei der Geburt und kümmern sich, unterstützt von den jüngeren Gruppenmitgliedern, um die Jungtiere. Sie tragen sie und bringen sie der Mutter nur zum Säugen. Mit rund drei Monaten werden sie entwöhnt und gegen Ende des zweiten Lebensjahres sind sie geschlechtsreif. Ihre Lebenserwartung beträgt über 15 Jahre.

Gefährdung

Zu den natürlichen Feinden der Kaiserschnurrbarttamarins zählen kleinere Katzen, Greifvögel und Schlangen. Die Hauptbedrohung ist jedoch die Vernichtung ihres Lebensraumes, der Regenwälder. Mehrere Zoos beteiligen sich an Zuchtprogrammen zum Schutz dieser Tiere.

Die IUCN betrachtet den Kaiserschnurrbarttamarin allerdings als "nicht gefährdet".

Abbildungen