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The Cure

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The Cure ist eine englische Band, die von Robert Smith und Laurence ("Lol") Tolhurst gegründet wurde. Die Anfänge der Formation lassen sich bis zum Jahr 1976 in das südenglische Crawley zurückverfolgen.

Bandgeschichte

Von 1978 bis 1982 - Die düsteren Jahre

Im Jahr 1978 steht die Band bestehend aus dem 1959 geborenen Robert Smith (Gesang und Gitarre), Porl Thompson (Gitarre), Michael Dempsey (Bass) und Laurence ("Lol") Tolhurst (Schlagzeug) zunächst unter dem Namen "Easy Cure" beim Hansa-Label unter Vertrag, der jedoch schnell wieder gelöst wird. Chris Parry bietet der Band einen Vertrag unter seinem eigenen Label "Fiction Records" an. Die Band, inzwischen ohne Thompson, willigt ein und ändert zudem ihren Namen in The Cure.

1979 veröffentlichen The Cure ihr erstes Album "Three imaginary Boys". Die Band probiert hier noch verschiedene Stilrichtungen aus. Prinzipiell steht es zwischen dem Punk der 70er Jahre und dem New Wave der 80er Jahre. Die erste Single "Killing an arab", die nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun hat, sondern nach der Lektüre von "The Stranger" des Existentialisten Albert Camus entstand, wird von der Musikzeitschrift New Musical Express (NME) zur Single der Woche erhoben und machte den berühmten DJ John Peel auf die Band aufmerksam. "Three imaginary Boys" erreichen Platz 44 der englischen Charts. Es folgt die eingängige Rock-Single "Boys don't cry", die bereits von den songschreiberischen Qualitäten Smiths kündet. Die dritte Single ist "Jumping Someone's Elses Train" und handelt von Leuten, die sich immer nach der neuesten Mode richten. Anfang 1980 schiebt Fiction noch das Album "Boys don't cry" nach, das im Gegensatz zu "Three imaginary Boys" alle drei Singles enthält.

Für das nächste Album hat Robert Pläne, die bei dem Bassisten Dempsey auf Widerstände stoßen, woraufhin letzterer die Band verlässt. Dafür kommt Simon Gallup an den Bass sowie Mathieu Hartley an das Keyboard. Anfang 1980 erscheint "17 Seconds", das stilistisch wesentlich geschlossener ist als das Vorgängeralbum. Es ist recht minimalistisch und kalt instrumentiert; der Hörer bekommt ein Gefühl, als ob er in einem abgedunkelten, kahlen Raum sitzt. Die Single "A Forest" wird live immer wieder gegenüber der Studio-Version ausgedehnt und mit Improvisationen angereichert. Live verwendet Sänger Smith inzwischen Lippenstift, was zu seinem Markenzeichen wird. Außerdem hilft Smith bei der Band Siouxie & The Banshees als Gitarrist aus.

1981 erscheint das dritte Album "Faith"; der Keyboarder Hartley hat die Band inzwischen verlassen. Nach Angaben von Smith sind es Todesfälle in seinem Umkreis, die zur depressiven Grundstimmung des Albums führen. Der Tod und der Glauben sind wiederkehrende Themen des Werks. Die Single "Primary" ist ein poppiger, treibender Song über Unschuld und das Älterwerden. Seit dieser Zeit prägt ein sechsseitiger Fender Bass (eine um eine Oktave tiefer gestimmte Gitarre) viele Songs von The Cure.

Das 1982er Album "Pornography" stellt einen Höhepunkt in diesem Teil der Geschichte von The Cure dar. Hypnotisierende Bass-Lines, schwebende Keyboards, elegische Gitarren-Riffs und die Verwendung einer Drum-Machine prägen diese Platte. Die Texte sind von Symbolen durchzogen und wohl überwiegend unter Drogeneinfluss entstanden. Der Drogenmissbrauch und das anstrengende Tourleben zollen schließlich ihren Tribut: es kommt zum Streit zwischen Smith und Gallup, die beiden trennen sich und es sieht nicht danach aus, als ob "The Cure" noch weiter existieren wird.

Von 1983 bis 1987 - Die Hinwendung zum Pop

Doch es kommt anders. Radikal ändert sich der Sound von The Cure. Es folgen einige recht poppige Singles wie "Let's go to bed", "The Walk" und das jazzige "The Lovecats", die alle zusammen auf dem Album "Japanese Whispers" vereint werden. Auf den darauf ebenfalls enthaltenen B-Seiten der Singles muss die sonnig-fröhliche Stimme teilweise jedoch wieder einer etwas ernsteren Stimmung Raum lassen.

Auf das Live-Album "Concert" folgt das Album "The Top", das Smith, Tolhurst, der schwarze Schlagzeuger Anderson und der Bassist Thornally einspielen. "The Top" experimentiert mit einer Reihe von Stilmitteln wie arabisch beeinflussten Melodien und Marsch-Rhythmen. Es ist sicherlich das "exotischste" Album, das unter dem Namen "The Cure" erschienen ist.

Zwischendurch veröffentlicht Smith mit dem Banshee-Mitglied Steve Severin unter dem Namen "The Glove" ein Album, das nach dem nächtelangen Genuss von Horrorvideos entstand.

Und wieder drehte sich das Rad der Bandbesetzung. Heraus kam die Konstellation Smith, Porl Thompson (Gitarre), Gallup (wieder zurück am Bass), Boris Williams (Schlagzeug) und Tolhurst (Keyboards). 1985 veröffentlichten sie das Album "The Head on the door", das sie mit den Singles "Inbetween Days" und "Close to me" weltweit im so genannten Mainstream bekannt machte.

Das darauf erscheinende "Standing on the beach" beinhaltet alle bis dahin erschienen Singles. Die Kassettenversion enthält außerdem alle zugehörigen B-Seiten. Die Kassettenversion von "Faith" enthielt übrigens das 23-minütiges Instrumental "Carnage Visor"; auf der B-Seite der Kassette von "Concert" gab es "Curiosity - Cure Anomalies", eine Reihe von bemerkenswerten Live-Version und zwei unveröffentlichte, nur live gespielte Songs.

1987 veröffentlichen The Cure das Doppel-Album "Kiss me kiss me kiss me", welches eine stilistische Vielfalt bei hoher Qualität bildet: vom gitarrenlastigen Opener "Kiss", über das balladeske "How beautiful you are", dem Saxophon-getriebenen "Icing sugar", dem funkigen "Hot Hot Hot" zur perfekten Pop-Single "Just like heaven" reicht das Repertoire und darüber hinaus.

Von 1988 bis 1999 - Höhepunkt der Karriere und Konsolidierung

Im Jahr darauf heiratet Smith seine langjährige Freundin Mary Poole.

Im Jahr 1989, Smith wird 30, kommt das wohl stärkste Album von The Cure heraus: "Disintegration". Stilistisch geschlossen und melancholisch getränkt schaut Smith zurück und auch nach vorn. Singles wie "Pictures of you", "Lullaby", "Love Song" und das treibende "Fascination Street" stürmen die Charts. Tolhurst steht zwar noch im Booklet, legt aber wohl kaum noch Hand an. Dafür kommt Roger O'Donnell in die Band. Später verlassen jedoch sowohl Tolhurst als auch O'Donnell die Band. Dafür kommt der langjährige Roadie Perry Bamonte ans Keyboard. Von der Tour zum Album kommt später das Live-Album "Entreat" heraus.

1991 erscheint "Mixed Up", ein Doppel-Album mit Remixen diverser Cure-Songs.

Ein Jahr später veröffentlich die Band das "Wish"-Album. Es ist wesentlich rockiger als "Disintegration"; das Spektrum reicht vom gitarrenlastigen Opener "Open", über Pop-Singles wie "High" und dem Party-Song "Friday I'm Love" zur federleichten Ballade "To Wish Impossible Things".

Dann wird es eine Weile ruhiger um die Band. Williams und Thompson gehen und hinterlassen eine Lücke. (Thompson spielt zunächst als Gitarrist bei Page und Plant) Für Thompson wechselt Bamonte von den Tasten an die Gitarren, ein neuer Schlagzeuger wird per Anzeige gesucht.

Dies ist auf dem nächsten Album "Wild Mood Swings" zu verfolgen: die verschiedenen Songs werden mit verschiedenen Drummern eingespielt. Schließlich entscheidet sich die Band für den jungen Cooper. Das Album selbst wird gemischt aufgenommen. Wieder gibt es eine gewisse Breite, vom bohrenden "Want" über die Pop-Single "Mint Car", der Ballade "Bare" zum nachdenklichen "Jupiter Crash".

Ab 2000 - Ein neuer Start

Im Jahr 2000 veröffentlicht die Band ein neues Album: "Bloodflowers". Smith wird 40 und wieder hält er Rückschau und fragt sich, was da kommen mag. Musikalisch gibt es mehr akustische Gitarren zu hören. Und wer The Cure kennt, sollte auch nicht über die Spiellänge von über 11 Minuten des Songs "Watching me Fall" verwundert sein. Es ist diesmal kein Album, auf dem sich Hit-Singles befinden, sondern das sich weitestgehend kohärent gibt. Und die Tour macht der Band soviel Spaß, dass sie weitere Pläne schmieden...

Ende 2001 beendet The Cure mit "Greatest Hits" den Plattenvertrag mit Fiction/Polydor. Die Platte stellt nach Aussagen Smiths einen Kompromiss dar: Seine Plattenfirma hätte sie sowieso früher oder später herausgebracht. Da sie noch unter Vertrag standen, hatten sie wenigstens Mitspracherechte. So finanzieren sie die Bonus-CD, die Akustik-Versionen der Hits enthält, selbst, um den Fans einen Mehrwert zu bieten.

Im Juni 2003 erscheint die DVD "Trilogy", die den Mitschnitt eines Live-Konzerts in Berlin enthält, bei dem die drei Alben "Pornography", "Disintegration" und "Bloodflowers" in voller Länge und chronologischer Reihenfolge gespielt wurden. Die Band benutzt dabei zumeist die Instrumente, die zum Einspielen der Originalaufnahmen genutzt wurden.

Zur gleichen Zeit unterschreiben The Cure einen Vertrag bei "I AM Records", dem Label des Produzenten Ross Robinson, der als Entdecker und Förderer von Bands wie Korn und Limp Bizkit gilt. Dass vor allem junge Bands wie Interpol oder Mogwai The Cure in Interviews immer wieder als großen Einfluss bezeichnen führt gegen Ende des Jahres zu einem regelrechten Hype um die Band, wohl auch ein Grund, dass Robert Smith im Oktober den "Inspirational Award" der britischen Musikzeitschrift "Q" entgegennimmt - und bei der Verleihung Standing Ovations erfährt. Zwischendurch findet er noch die Zeit, um an verschiedenen Nebenprojekten teilzunehmen, so zum Beispiel dem Dance-Remake des Cure-Klassikers "A Forest" von Blank & Jones.

Anfang 2004 beginnen die Aufnahmen für das neue Album in London, das ebenfalls von Ross Robinson produziert wird. "The Cure", erschienen im April 2004, wird trotz aller Voraussagen von Smith ein klassisches Cure-Album mit der typischen Mischung aus epischen, düsteren Rocksongs und eher poppigem Material, wie die beiden Singleauskopplungen "The End of the world" und "Taking off". Während der darauffolgenden Festivaltour spielen The Cure auf den größten Open-Airs Europas und starten danach Ihr eigenes Festival in den USA - "Curiosa". Zum Line-Up, das von der Band selbst ausgewählt wurde, gehören unter Anderem Interpol, Muse, Auf Der Maur, Mogwai und Thursday. Die Bands spielen in 25 Städten abwechselnd auf zwei Bühnen. Danach gibt die Band noch vier umjubelte Konzerte in Mexico, die in Rekordzeit ausverkauft sind.

Im September 2004 schließlich erhalten The Cure von MTV den ICON-Preis, mit dem Künstler für Ihren großen Einfluß auf die Popkultur gewürdigt werden. Zur Zeremonie in London spielen unter Anderem die Deftones und Blink 182 auf.

Diskografie

Studioalben

  • 1979: Three Imaginary Boys
  • 1980: Boys Don't Cry
  • 1980: Seventeen Seconds
  • 1981: Faith
  • 1981: Happily Ever After (Seventeen Seconds und Faith auf einem Album - Veröffentlichung nur in den USA)
  • 1982: Pornography
  • 1983: Japanese Whispers
  • 1984: The Top
  • 1985: The Head on the Door
  • 1987: Kiss Me Kiss Me Kiss Me
  • 1989: Disintegration
  • 1992: Wish
  • 1996: Wild Mood Swings
  • 2000: Bloodflowers
  • 2004: The Cure

Compilations

  • 1986: Staring at the Sea - The Singles (Compilation der Singles von 1978-1986)
  • 1991: Mixed up (Compilation mit Remixes von The Cure)
  • 1997: Galore - The Singles 1987-1997 (Compilation der Singles 1987-1997)
  • 2001: Greatest Hits (CD und DVD) (Compilation der Singles 1978-2001 zzgl. 2 neuer Tracks)
  • 2004: Join The Dots: B-sides & Rarities 1978-2001 (The Fiction Years) (Box Set mit den B-Seiten der Singles)

Livealben

Ehemalige Bandmitglieder

  • Andy Anderson (Schlagzeug und Perkussion) - 1983 bis 1984
  • Michael Dempsey (Bass und Gesang auf dem Titel Foxy Lady) - 1976 bis 1979
  • Matthieu Hartley (Keyboard) - 1979 bis 1980
  • Porl Thompson (Gitarre, Keyboard, Saxophon) - 1977 bis 1978 und 1984 bis 1992
  • Phil Thornalley (Bass)- 1984 bis 1985
  • Laurence Tolhurst (Schlagzeug) - 1976 bis Dezember 1989
  • Boris Williams (Schlagzeug und Perkussion) - 1984 bis 1994