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Historismus

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Der Ausdruck Historismus bezeichnet in der Stilgeschichte eine Stilrichtung des ausgehenden 19. Jahrhunderts, bei der man auf ältere Stilrichtungen zurückgriff und diese nachahmte. Dies geschah oft recht wahllos. Priorität wurde dabei einem gewissen Alter und sehr viel Pomp zugeschrieben.

Einen großen Einfluss übte dabei die Romantik aus. In Deutschland bildete Schinkel zunächst einen ausgeprägten Klassizismus aus. Mit den 1830er Jahren begannen die typischen Mischbauten

So sollten u.a. viele Säulen, Medusaköpfe und Akantusblätter einem „historische“ Atmosphäre erzeugen, man schreckte nicht zurück, Elemente verschiedener Epochen in einem Bauwerk zu kombinieren.

Nach diesem Muster entstanden ganze Stadtbezirke in München oder Wien die Ringstraße.

Historistische Baustile sind die Neurenaissance in England und Frankreich, auch in Deutschland (KlenzePalais Leuchtenberg).

Weitere Historistische Bauwerke in Deutschland:

Nach 1870/71 breitet sich in Deutschland allgemein ein Eklektizismus genannter Stil aus.

Ebenso zählen Neoromanik und Neobarock (Wilhelminischer Stil) zu den historistischen Baustilen. Letzterer findet in der Pariser Oper, dem Brüsseler Justizpalast und dem Berliner Reichstag seine Höhepunkte.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kommt es zu neohistoristischen Strömungen, die sich in Neoklassizismus, Neojugendstil oder Neoexpressionismus ihren Ausdruck suchen.