Zum Inhalt springen

Ohmsches Gesetz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Mai 2007 um 17:17 Uhr durch Cepheiden (Diskussion | Beiträge) (Feldstärke und Stromdichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als ohmsches Gesetz (auch Ohm’sches Gesetz oder Ohmsches Gesetz) – benannt nach seinem Entdecker Georg Simon Ohm – wird die Tatsache bezeichnet, dass der Spannungsabfall U über bestimmte elektrische Leiter, sogenannte ohmsche Widerstände, direkt proportional zu dem hindurchfließenden elektrischen Strom der Stromstärke I ist, also

.

Die Proportionalitätskonstante wird dabei als elektrischer Widerstand des Bauteils bezeichnet und mit R notiert, womit sich die Gleichung

ergibt. Um die Proportionalität von Spannung und Stromstärke bei konstantem Widerstand zu betonen, schreibt man auch

.

Durch diese Gleichung wird der ohmsche Widerstand, welcher dem elektrischen Widerstand entspricht, definiert.

Feldstärke und Stromdichte

Datei:Ohm'sches Gesetz.png
Zusammenhänge im ohmschen Gesetz

Den Widerstand eines Materials kann man bezüglich den geometrischen Abmessungen des Materials darstellen:

wobei die Länge und die Querschnittsfläche des betrachteten Leiters und der spezifische elektrische Widerstand ist. Zusätzlich gilt:

wobei der Eigenvektor in Betrachtungsrichtung und bzw. die Vektoren der Breite bzw. Höhe des betrachteten Flächenelements ist (siehe Abbildung).

Dadurch lässt sich das ohmsche Gesetz folgendermaßen ausdrücken:

Mit

Fehler beim Parsen (Konvertierungsfehler. Der Server („/media/api/rest_“) hat berichtet: „Cannot get mml. upstream connect error or disconnect/reset before headers. reset reason: connection termination“): {\displaystyle {\vec {E}}={\frac {U}{\vec {l}}};\ {\vec {J}}={\frac {I}{\vec {A}}}}

folgt daraus die Gleichung

mit

Hierbei ist die elektrische Feldstärke, die elektrische Stromdichte und der spezifische elektrische Leitwert. Die elektrische Stromdichte wird hierbei in der Literatur auch mit oder bezeichnet.

Der spezifische elektrische Leitwert  – und folglich auch der spezifische elektrische Widerstand  – sind von der Feldstärke bzw. der Stromdichte abhängig. Ist diese Abhängigkeit im Betriebsbereich des Materials vernachlässigbar gering, so spricht man von einem linearen Leiter bzw. einem linear wirkenden Leiter.

Mikroskopische Betrachtungsweise / maxwellsche Materialgleichung

In einer mikroskopischen Betrachtung wird das ohmsche Gesetz durch die lineare Abhängigkeit zwischen dem Stromdichte-Vektorfeld und dem elektrischen Feldstärke-Vektorfeld beschrieben, also

.

In isotropen Materialien ist der Tensor durch einen Skalar approximierbar und es gilt:

.

Wenn man die Bewegung freier Elektronen wie die ungeordnete Molekülbewegung eines Gases betrachtet, kann man Konstanz der elektrischen Leitfähigkeit plausibel machen. Die Zähldichte der Elektronen ist dann innerhalb des Leiters konstant. Die mittlere Geschwindigkeit der Elektronen ist

.

Die mittlere Wegstrecke zwischen zwei Stößen an Ionen im Metall wird in einer typischen Zeit zurückgelegt:

In dieser Zeit erfahren die Elektronen eine Beschleunigung durch das angelegte E-Feld mit

,

wobei die Elementarladung und die Elektronenmasse ist. Die Elektronen erreichen somit eine Driftgeschwindigkeit mit . Setzt man dieses in die Gleichung für ein, erhält man:

Fehler beim Parsen (SVG (MathML kann über ein Browser-Plugin aktiviert werden): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „http://localhost:6011/de.wikipedia.org/v1/“:): {\displaystyle \sigma = \frac{j}{E} = \frac{n\,e\,v_d}{E} = \frac{n\,e\,a\,\tau_s}{E} = \frac{n\,e^2\tau_s}{m_e} = \frac{n\,e^2\lambda}{m_e\,\bar v}} .

Die Größen und hängen nur von der Geschwindigkeitsverteilung innerhalb der „Elektronenwolke“ ab. Da die Driftgeschwindkeit aber ca. 10 Größenordnungen kleiner ist als die mittlere Geschwindkeit , ändert sich die Geschwindkeitsverteilung durch das Anlegen eines E-Feldes nicht und und sind konstant und somit der ganze Ausdruck für .

Gültigkeitsbereich

Im Allgemeinen ist der Widerstand von mehreren Faktoren wie z. B. der Temperatur oder Stärke eines äußeren Magnetfeld abhängig. Obige Herleitung zeigt auch, dass das Gesetz wahrscheinlich nicht mehr gilt, wenn die Frequenz eines angelegten E-Feldes in die Nähe der Größe gelangt oder größer wird als das Inverse der mittleren Zeit zwischen zwei Stößen (siehe Plasmafrequenz).

Spezielle Legierungen, z. B. Konstantan. haben einen in weiten Bereichen nahezu temperaturunabhängigen Widerstand.

Nicht erfüllt ist das ohmsche Gesetz z. B. für Halbleitermaterialien, bei denen gerade dieses ausgenutzt wird.