Systematisierte Nomenklatur der Medizin
Die Systematisierte Nomenklatur der Medizin (SNOMED) ist die bedeutendste Nomenklatur der Medizin. Ziel ist es, medizinische Aussagen so zu indexieren, dass die inhaltlichen Elemente der Aussage vollständig erfasst sind, wodurch sehr spezielle Suchanfragen mit hohem Recall (Vollzähligkeit) und hoher Präzision (Relevanz) beantwortet werden können. Des weiteren existieren Querverbindungen zu Wissenssammlungen und Literaturdatenbanken. Weitere Vorteile sind die Entscheidungsunterstützung zum weiteren klinischen Vorgehen, der Grad der hohen Detaillierung und deren Sprachunabhängigkeit. Friedrich Wingert passte die Nomenklatur für den deutschsprachigen Raum an.
SNOMED II
SNOMED II enthält 7 Achsen mit jeweils eigenem systematischem Bezugssystem (Topographie T, Morphologie M, Ätiologie E, Funktion F, Krankheit D, Arbeit J, Prozedur P), innerhalb der Achsen sind die Deskriptoren hierarchisch strukturiert. Des weiteren enthält SNOMED II Synonyme und Querverweise auf andere Achsen. Die deutsche Fassung enthält etwa 81.000 Einträge.
Notation: Achsenbezeichner (bsp. T) und duodezimale, fünfstellige Zahl (wobei X = 10, Y = 11), (bsp. T8X500, F80000)
Weiterhin existieren Qualifier: FH (Familienvorgeschichte), CC (Hauptbeschwerde), SD (Verdachtsdiagnose), etc. (bsp. FH D73450)
Neben SNOMED II existieren noch Varianten SNOMED Reference Terminology (SNOMED RT) und SNOMED Clinical Terms (SNOMED CT)
Literatur
- Medizinische Dokumentation : Grundlagen einer qualitätsgesicherten integrierten Krankenversorgung / F. Leiner ; W. Gaus ; R. Haux. ... - 4. neubearb. und erw. Aufl. - Stuttgart [u.a.] : Schattauer, 2003 : Mit 6 Abb. und 12 Tab. ISBN 3-7945-2265-6