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Neuro-Linguistisches Programmieren

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Neurolinguistische Programmierung bzw. Neurolinguistisches Programmieren - kurz NLP - abgeleitet von: Neuro (die Nerven), Linguistik (Sprache) und Programmierung (zielgerichtete Anordnung von Informationsabläufen)

Die NLP befasst sich mit Kommunikation und versteht sich selbst als Teilbereich der Psychologie. Sie erweitert die therapheutischen Möglichkeiten eines psychologischen Beraters, wird aber nicht breit angewandt. Auf Kritik an einzelnen Anwendern wird unter Kritk ausführlich eingegangen.

Methode

Wie andere psychologische Ansätze auch, geht die NLP davon aus, dass menschliches Verhalten durch innere Prozesse strukturiert wird. Dabei stellt die Methode sog. "NLP-Formate zur Verfügung, denen gemeinsam ist, dass sie sich an der Stärkung von inneren Ressourcen orientieren und sich, im Gegensatz beispielsweise zur Psychoanalyse, weniger mit der Vergagnenheit des Klienten befassen.

Anders als bei schwerpunktmäßig analytischen Methoden bezieht sich die NLP in Konfliktfeldern inter- oder intrapersoneller Ursache also nicht auf die Historie des Menschen, sondern vor allem an seinen eigenen Fähikgeiten und seiner Imagigationskraft. Diese Ressourcen werden zur Überwindung von Problemen, Schwellenängsten, Blockaden oder Störungen gezielt angesprochen.

Die NLP geht davon aus, dass innere Prozesse dadurch gestört werden können, dass äußere Reize bestimmte Empfindungen auslösen, welche durch innere Bilder oder Gefühle überlagert sind.

Ein Beispiel: Eine Person bekommt ein Geschenk und freut sich darüber. Die Freude wird jedoch beeinträchtigt durch eigene innere Vorbehalte, weil die beschenkte Person annimmt, dass der Schenkende an das Geschenk Erwartungen verknüpft (z.B. Gegenleistungen). Durch diesen inneren Widerspruch entstehen Blockierungen, die in der NLP dadurch aufgehoben werden, dass der NLP-Berater die Inhalte der inneren Bilder gemeinsam mit dem Klienten zu verändern versucht. Da er dies nicht per Direktion sondern mit Fragen schafft, fühlt sich der Klient nach dem Gespräch, ganz so als wäre er von selbst auf die Lösung gekommen, was ja auch im gewissen Sinne stimmt.

Ein sehr zentrales Instrument im NLP ist die erlernbare Fähigkeit zum Gegenüber Rapport (einen Draht) herzustellen. Rapport wird duch die intuitive Anwengung von Führung und Anpassung im Gespräch hergestellt. Zwei Elemente bilden den "Rapport" in der NLP: Pacing spiegelt den Kommunikationspartner bewusst und basiert auf der Erkenntnis, dass wenn sich Menschen gut verstehen, sie sich angleichen (Tonfall, Lautstärke, Körperhaltung, Distanz) und Leading gibt bewusst neue körpersprachliche oder tonale Signale. Dabei muss dies nicht im selben Augenblick geschehen, sondern kann auch zeitversetzt ablaufen.

Eine Übersicht der Betrachtung von menschlichen Mustern in der NLP sind die sog. Meta-Programme, welche unsere z.T. unbewussten Entscheidungsprozesse begleiten. Die eigentliche Arbeit in der NLP läuft entlang klar vorgegebener Handlungs- und Gesprächsformeln ab. Ein sog. NLP-Format enthält somit Anweisungen, die den Beratungsprozess qualifizieren. Das Instrument zur Prüfung auf soziale oder systemische Verträglichkeit ist ebenfalls vorgegeben und wird Öko-Check genannt. Die Zukunftsabfrage auf Kogruenz mit den eigenen Wünschen hat ebenfalls eine bestimmte Form und heißt Future-Pace.

Die wichtigsten Bestandteile im laufenden Prozess sind die Autosuggestion, das Dissoziieren, das Ankern und das Reframing.

Wissenschaftliche Herleitung

NLP basiert auf 5 einander ergänzenden Methoden sowie einer aus der Verbindung resultierenden Grundannahme:

  • Die auf William James zurückgehende Theorie der sinnesspezifischen Repräsentationssysteme als Grundbausteine der Informationsverarbeitung und des subjektiven Erlebens.
  • Die Kybernetik der Theorie des Geistes von Gregory Bateson, insbesondere der logischen Ebenen des Lernens und der Unified Field Theory als Weiterentwicklung von Robert Dilts.
  • Das Modell einer grundsätzlichen Zielorientierung menschlichen Handelns (Miller, Galanter, Pribram).
  • Die Transformationsgrammatik von Noam Chomsky und die darauf aufbauenden und unter dem Einfluss der Postulate von Alfred Korzybski und Glasersfeld durch Bandler und Grinder weiterentwickelten Modelle der Sprache.
  • Die sozial-kognitive Lerntheorie von Albert Bandura mit dem von Bandler und Grinder weiterentwickelten Modelling-Ansatz.
  • Die aus der Praxis des Modellierens von Perls, Satir und Erickson resultierende Grundannahme der Existenz funktionalautonomer Persönlichkeitsanteile mit bewussten und unbewussten Prozesskomponenten.

Auf der Basis dieser Theorien sowie der ständigen Weiterentwicklung der Psychologie wird die NLP regelmäßig durch Konzepte aus der Praxis erweitert.

NLP ist als wissenschaftlich fundiertes Psychotherapieverfahren anerkannt.

Die Wirkungsweise von NLP wurde von 1994-1996 in einer Wirksamkeitsstudie an der Uni Wien wissenschaftlich nachgewiesen. Eine weltweite Forschungsdatenbank ist bekannt und in den Fußnoten verlinkt. Die Europäische Gesellschaft für Psychotherapie (EAP) hat die Gesellschaft für Neurolinguistische Psychotherapie (EANLP) als Vollmitglied aufgenommen und auf europäischer Ebene NLP als gleichwertige Psychotherapiemethode zur Psychoanalyse, Verhaltenstherapie und Systemischen Therapie anerkannt.

Seit der Anerkennung von NLP als Psychotherapie-Methode zeigt sich immer größeres Interesse am NLP auch im Therapiebereich. In Deutschland erkennt die Kassenärztliche Vereinigug grundsätzlich nur die Psychoanalyse sowie die Verhaltenstherapie an.

Wahrnehmungskanäle des Menschen

Der Mensch nimmt die Umwelt mit seinen Sinnen war.

  1. visuell (mit den Sehsinn)
  2. akustisch (mit dem Hörsinn)
  3. haptisch (mit dem Tastsinn)
  4. kinästhetisch (mit der Tiefensensibilität)
  5. olfaktorisch (mit dem Geruchssinn)
  6. gustatorisch (mit dem Geschmackssinn)

Zur besseren Merkfähigkeit in bewusst mehrkanaliger Kommunikation hat die NLP eine Abkürzung aus den Anfangsbuchstaben der wichtigsten Sinne geprägt: VAKOG steht hier für "visuell", auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch und gustativ". Die haptische Wahrnehmung wird der Kinästhetik zugewiesen. Mit diesem "Kunstwort" ist es möglich schnell zu überprüfen, ob man eine Botschaft für verschieden geprägte Menschen dennoch effektiv sendet bzw. auf welchen Kanälen das Gegenüber bevorzugt agiert.

Zumeist nutzen Menschen einen oder zwei bevorzugte Sinneskanäle. Oft sind dies starke visuelle und teilweise akustische oder stark kinästhetische und leicht visuelle Repräsentation.

Diese Prägung (Repräsentation) hat Auswirkungen auf die Höhe des Informationsverlustes bei einer ungerichteten Ansprache. Bestimmte Gerüche, Bilder, Wörter oder Gesten sind bei Menschen häufig mit ganz bestimmten Gedanken oder Gefühlen verknüpft. Vielleicht kennen Sie jemanden mit einem bestimmten Parfüm. Sobald Sie es riechen, werden Sie an diese Person denken. Die Technik des Ankerns versucht diese Gedankenverknüpfungen bewusst zu speichern. Nicht nur Gedanken lassen sich so "verankern", sondern auch Gefühle. Werden bei Glücksgefühlen bewusst bestimmte Gesten eingeübt, so lassen sich diese Gefühle später wieder mit dieser Geste abrufen.

In der therapeutischen Arbeit oder der praktischen Personalentwicklung korrespondiert das NLP u.A. mit dem Sub-Modell der sog. Vier Ohren von Schulz von Thun, der die Wahrnehmungsdimensionen unserer Sprache auf einfache Weise in 4 Bereiche einteilt.

  • Der sachliche Inhalt einer Botschaft
  • ihr apellaitver Aspekt
  • der Bereich einer sog. Kontaktvergewisserung in der Beziehungshierarchie zwischen den Gesprächspartnern
  • die Selbstoffenbarungsebene, auf welcher der Sender etwas über seine Werte, (An-)Triebe und sein Selbstwertgefühl mitteilt

In Verbindung mit diesem und anderen anerkannten Modellen, nutzt der NLP-Therapeut jeweils das für den Klienten hilfreichste NLP-Format. Der Klient kann im Laufe der Sitzung einiger NLP-Formate durch den Berater auch in eine leichte Trance geführt werden, das hängt ganz von Ziel und Ressourcen ab.

Andere Formate des NLP nutzen das Reframing oder die Konklusion paradoxer Sichtweisen um den Klienten aus unangenehmen Sichtweisen heraus zu entwicklen. Grundlage des NLP ist die These, dass hinter jedem Ergebnis eine (oft unbewusste) Strategie steht, so dass auch einem "Misserfolg" eine Planung zugrunde liegt.

Das Bewusstseit des Klienten wird dazu genutzt auf der Basis von zuvor visualisierten oder beschriebenen Zielen neue Strategien zu entwickeln. Da diese sich nach R. Bandler im Denken, also im Gehirn abspielen, geht es nun darum Menschen beizubringen, wie sie mit ihren vorhandenen Ressourcen neue, hilfreiche Verhaltensweisen entwickeln können.

Ein anderes bekanntes Insrument aus der NLP zur Identifizierung bestimmter intrapersoneller Vorgänge ist die Analyse der Augenstellung des Klienten im Dialog. Je nachdem wo die Augen hinschauen, wenn jemand etwas überlegt, lässt sich daraus schließen, mit welchem Sinne eine Person besonders angesprochen wird, wenn sie mit sich selbst im "innernen Dialog" ist.

Geschichte

Richard Bandler und John Grinder gelten als Begründer der NLP. Sie untersuchten explizit die Verhaltensweisen von besonders erfolgreichen Therapeuten, Unternehmern, Künstlern und Wissenschaftlern, um herauszufinden, was ihnen gemeinsam ist. Sie beobachteten, dass sie allesamt sprachliche Verhaltensmuster an den Tag legten, die sich auf bisher noch nicht näher bezeichnete Weise ähnelten.

Anfang der 70er-Jahre pubizierten ihre empirischen Studie menschlicher Wahrnehmung und Informationsverarbeitung als Methode und entwickeln darin auch Therapievorschläge. In der Folge formten sie das Meta-Modell der Sprache, welches zwischen der Oberflächenstruktur und einer Tiefenstruktur (vergl. Eisbergtheorie) unterscheidet.

Sie machten diese Differenzierungen nachvollziehbar und schufen das Modell der gedanklichen (Neuro) und sprachlichen (Linguistischen) Programmierung. Dabei ist der Begriff "Programmierung" in keinem Fall manipulativ zu verstehen, da sämtliche Interventionen des Behandlers oder NLP-Trainers unter Abfage eines "Check-Verfahrens" im Gespäch, mit den ethischen und moralischen Werten des Klienten oder Teilnehmers abzustimmen sind.

Ehtik und Vorannahmen

Ein zentrales Element der NLP sind die NLP-Vorannahmen, welcher jeder ausgebildete NLP´ler zu beachten hat. In Zusammenhang mit dem Ehtik-Kodex der [Dachverbände], in denen klar vor therapeutischer Intervention gewart wird, sowie in Verbindung mit dem Öko-Check ist es einem seriös ausgebildeten NLP-Berater, der sich an die Bestimmungen und seine Lehrinhalte hält, nicht möglich mit der lehrbuchmäßig angewendeten Methode Klienten psyschisch zu verletzten oder zu schädigen.

Leider werden Opfer von Scharlatanen, die sich NLP-ler nennen, immer wieder mit der Methode in Verbindung gebracht und lösen z.T. heftige Kritik aus. Es muss daher davor gewarnt werden, sich an einen nicht zertifizierten NLP-Berater für therapeutische Hilfe zu wenden. Nur ausgebildete Psychologen können therapeutische Interventionen angemessen durchführen! Die Nebenwirkungen von unqualifiziert angewendeter NLP-Methodik kann schwere psychische Schäden verursachen, da die Elemente der NLP z.T. hochwirksame Veränderungsprozesse auslösen können. Wenn diese nicht sorgfältig bedacht sind, kann nicht mehr von NLP gesprochen werden, da der individuelle Kontext des Klienten für die Mehtode immer an zentraler Stelle steht!

Kritik und Reaktion

Kritik

Die NLP-Kritik - darunter Ärzte- wendet u.a. ein:

Die NLP sei kein Teilgebiet der Psychologie, sondern der Esoterik.

Der Verkauf der Ausbildung an NLP-Ausbildungsinstituten erfolge marktschreierisch und die Programme enthielten die Meta-Botschaft, ein Seminarteilnehmer solle sich auch zum Trainer weiterbilden lassen. NLP (das aus der Hypnotherapie von Erickson hervorging) werde seit 1984 von Grinder/Bandler als Trademark-geschützte Therapie und Kommunikationstechnik verkauft

Der Umstand, dass der Gesetzgeber zum Wohl des Patienten auf den offenen Markt im Gesundheitssektor weitgehend verzichtet hat wird umgangen. Diese Beschränkung soll neben der jahrelangen Ausbildung und der ethischen Grundhaltung der Ärzteschaft dazu beitragen, dass nicht in erster Linie das Gewinnstreben herrscht, sondern das Recht eines jeden auf qualitativ hochstehende medizinische Versorgung.

Die Vorannahmen des NLP seien extrem idealistisch. So würden die Reaktionen eines Philanthropen gem. der Regel, dass einzig das Feedback wichtig ist, auch unethische Handlungen rechtfertigen. Dieser würde ja viel positiver auf solche Handlungen reagieren, als der konservative Mensch. Auch die Vorannahme, dass jedes Verhalten eine positive Absicht birgt, ist nicht mit der Möglichkeit der Feststellung von "niederen Motiven" im strafrechtlichen Rahmen vereinbar.

Master und Trainer könnten kaum echten, wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesene Erfolge, die unabhängig von den Vertretern von NLP verifiziert wurden, vorweisen. In Untersuchungen über die Repräsentationssysteme von Patienten schnitt die Theorie jedenfalls schlecht ab.

NLP-Schülern würden wirksame Techniken versprochen werden, im Fall des Fehlschlages jedoch als "Modell" deklariert.

NLP sei Psychotherapie nach "Rezeptform", die - wie kommerziell vermarktete Esoterik - Therapieformen - durch Einsatz von Laientherapeuten eine Gefahr für den Patienten darstellten. Die Institute verlangten keine psychotherapeutische Qualifikation.

Apologetik

Viele, aber bei weitem nicht alle Ärzte lehnen die NLP ab. Aus Sicht der Befürworter kennen die meisten Ärzte die Methode nur vom Hören-Sagen und beschäftigen sich nicht damit.

Aufgrund der wissenschaftlichen Verifizierung mit Hilfe von Wirkunsnachweisen bei gleichzeitig fehlender Falsifizierung, gilt die NLP als Parawissenschaft. Sie ist weder Zauberei, noch Hexenkult oder "Geheimlehre" (übers. Esoterik). Diese Kritik wird von vielen als unangebracht angesehen.

Die Tatsache, dass auch Laien psychologische Beratung verkaufen dürfen, stellt kein Seriösitätskriterium an sich dar, da diese ja nicht als Ärzte auftreten, sondern als Berater ohne Hochschulausbildung. Dürften Ärzte werben, würden oder müssten sie wahrscheinlich ebenso "marktschreierisch" auftreten um im Wettbewerb zu bestehen.

Da die Berufsbezeichnungen "Psychologischer Berater", "NLP-Berater", NLP-Trainer" etc. nicht gesetzlich geschützt sind, nehmen sich tatsächlich auch unseriöse Berater der Methode an und bieten sie (ohne Qualifikationsnachweis) am Markt an, oft neben esoterischen Lehren bzw. okkulten Praktiken. Selbst Vergleiche mit den Methoden und Versprechungen von Scientology werden gelegentlich nicht gescheut. Wobei es die Frage ist, ob einer Methodensammlung an sich ein bestimmtes gesellschaftliches Verhalten innewohnen kann.

Daraus allerdings abzuleiten, dass die NLP eine menschenverachtende Lehre sei, ist bei näherer Betrachtung der Inhalte absurd. Die "therapeutischen" Grundlagen (z.B. die Herleitung oder der Öko-Check) liegen offen vor und die Ausbildungen sind weitgehend einheitlich. Die NLP ist zudem kein in sich abgeschlossenes System, sondern offen für neue NLP-Formate und wird im Laufe der Zeit ergänzt. NLP-Formate sind Open Content, d.h. ihre innere Abfolge ist nicht gesetzlich geschützt und kann von Jedermann adaptiert und weitereintwicklet werden. Ein Umstand, der der NLP in den Händen von "schwarzen Schafen allerdings tatsächlich bereits erheblichen Schaden zugefügt hat.

Die NLP ist kein Verfahren zur Theraphie oder Rechtfertigung von Straftätern. Die Vorannahmen der NLP basieren auf einem humanistischen Weltbild, so wie auch andere psychologische Hilfsmodelle (z.B. die Themenzentrierte Interaktion). Für die Behandlung von schweren psychischen Defekten verweist die NLP auf die Psychoanalyse oder andere, umfassendere Methoden. Allerdings hat die NLP durchaus die auch diesen Schulen z.T. innewohndende Frage nach der "positiven Absicht hinter einer Handlung" übernommen.

Tatsächlich sind die Standesverbände der kassenärztichen Vereinigungen in Deutschland aufgrund einer fehlenden fundierten wissenschaftlichen Grundlage nicht bereit, Methoden anzuerkennen, die in dem ihnen zugewiesenen Rahmen durchaus in anderen Ländern, europaweit oder in den U.S.A. längst akzeptiert sind und angewendet werden. Diese Diskussion hat die Homöopathie ebenfalls erlebt, bevor sie von den gesetzlichen Krankenkassen zu einem Teil in die Liste der erstattungsfähigen Heilmethoden aufgenommen worden ist.

Bei einer Betrachtung der NLP-Ausbildung an Instituten, die einem der großen Dachverbände angehören, wird auch deutlich, dass kein verantwortungsbewusster NLP-Lehrtrainer die elementarsten Grundtechniken der NLP wie z.B. den Öko-Check zur Absicherung der Verträglichkeit von Klientenwünschen mit NLP ignoriert.

Möglicherweise hat der Kritiker, dem ein Erfolg mit NLP versagt bleibt aufgrund innerer Konflikte, selbst keine Möglichkeit, NLP anzuwenden. Dies kann vor allem dann vorkommen, wenn die zumeist sensible und empfindliche innere Balance eines Menschen (auch in zunächst scheinbar unerwünschten Verhaltensweisen) durch oberflächlich angewendete NLP-Methoden schlussendlich doch nicht "gestört", also "erfolgreich" verändert wird. Dies zu erkennen, ist vor allem Sinn und Zweck des Öko-Check.

Eine verkürzte Beantwortung von Kritk an der NLP aufgrund erfolgloser Anwendung mit einer Aussage wie "selbst schuld" entspricht von daher in keinem Fall dem Nivau eines zertifizierten NLP-Beraters. Viele der eigentlichen NLP-Formate fragen immer wieder nach der möglichen Zukunft, nach einer Veränderung, und die dafür entwickelte Mehtode in der NLP hat den eigenen Fachbegriff Future-Pace.

Möglich ist auch, dass die, im amerikanischen unverfängliche, Wortwahl "Programmierung" der Begründer für die Wiederholbarkeit erkannter Abläufe im menschlichen Gehirn, über 30 Jahre lang mit dafür gesorgt hat, dass Vorbehalte gegenüber der Methode gerade in Deutschland nur langsam abgebaut wurden. Die Angst vor "Manipulation", selbst unter ärztlicher Aufsicht im Rahmen erwünschter Veränderungsprozesse, ist dafür sicher mit ein Grund.

Aufgrund der anfangs fehlenden Reputation hat sich die Methodik zunächst hauptsächlich in Wirtschaftsbereichen etabliert, da dort die effektive, weil extrem schnell wirksame Persönlichkeitsentwicklung zur Überwindung innerer Konflikte weniger dogmatisch angenommen wurde. In vielen Personalentwicklungsabteilungen ist die NLP heute Bestandteil der betrieblichen Aus- und Fortbildung.

Es grenzt an Polemik, das Streben nach Umsatz seitens nicht-ärztlicher Berater zu ächten, während die einem Werbeverbot unterliegende Ärzteschaft in der Praxis natürlich Gewinne anstrebt, obwoh dies durch den Gesetzgeber nicht mit der Erlaubnis zu Werbung in den Medien unterstützt wird. Ärzte nutzten dazu heute Recall-Verfahren, Gemeinschaftsräume mit Heilpraktikern, Internetseiten mit neutraler Praxisinformation etc. Ausgebildete Psychologen oder Psychiater mit NLP-Zusatzqualifikation finden sich inzwischen auch in Deutschland immer häufiger, da die der NLP zugrunde liegenden Modelle zum großen Teil Elemente der klassischen therapeutschen Arbeit enthalten und verbinden.

Ausbildung

Die NLP-Ausbildung ist international uneinheitlich geregelt, da die Methode offen für Erweiterungen ist. Es haben sich jedoch internationale und nationale Verbände etabliert, die vergleichbare Ausbildungsrichtlinien erlassen haben.

Insbesondere sind die Grundausbildungsstufen weitgehend einheitlich vorgeschrieben:

  • NLP-Practitioner (Grundlegende Formate, 130 Zeitstunden)
  • NLP-Master-Practitioner (Weiterführende Formate und Arbeit mit Gruppen/Systemen, 130 Zeitstunden)
  • NLP-Trainer (Vertiefung der Arbeit mit Gruppen/Systemen, min. 2 Jahre Erfahrung als Anwedner, 130 Zeitstunden)
  • NLP-Lehrtrainer (Nachweis eigener Theraphie, min. 500 St. Ausbildertätigkeit mit NLP, Kenntnisse in min. zwei weiteren Methoden, Nachweis der Assistenz bei NLP-Ausbildungen)

Daneben gibt es Ausbildungen als NLP-Therapheut und als Dipl.-Coach NLP.

In Deutschland sind der DVNLP und die DG-NLPt organisiert, in der Schweiz der HANLP, in Österreich der ÖDV-NLP. International ist der INLPTA-Verband führend.

Siehe auch: