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Eberhard Schlotter

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Eberhard Schlotter (* 3. Juni 1921 in Hildesheim) lebt und arbeitet als international anerkannter Maler und Graphiker in Spanien und Deutschland.

Biographie

Kindheit, Schule, Ausbildung, Krieg (1921-1945)

Schlotters Eltern waren der Bildhauer und Gewerbelehrer Heinrich Schlotter (+ 16. Juni 1886, † 4. Mai 1964) und Irene Schlotter, geb. Noack (* 28. Februar 1898, † 18. Mai 1987); die drei Geschwister Georg, Gotthelf und Johanna Irene ergriffen auch künstlerische bzw. kunsthandwerkliche Berufe.

Schon während der Schulzeit in Hildesheim zeichnete und malte Schlotter. 1936/37 konnte er als Hospitant in die dortige Handwerks- und Gewerbeschule eintreten und Radieren (Kaltnadel) und Aquatintatechnik bei Wilhelm Maigatter lernen.

Er lernte 1939-41 an der Akademie der bildenden Künste in München die Prima-Malerei; am Max-Doerner-Institut erwarb er gründliche Materialkenntnisse. 1941 beteiligte er sich als jüngster Künstler an der Großen Deutschen Kunstausstellung in München; seine Werke erregten Mißfallen bei nationalsozialistischen Parteikadern und er wurde nur wenig später im Oktober 1941 als Frontkämpfer nach Russland eingezogen. 1944 wurde er schwer verwundet. Im Lazarett lernte er Dorothea von der Leyen (* 18. Mai 1922) kennen, die er am 30. August 1944 heiratete.

Nach 1945

Ende August 1945 wurde er aus amerikanischer Kriegsgefangenenschaft entlassen; er kehrte nach Darmstadt zurück. In den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg gewann er Anschluß an die moderne Malerei des 20. Jahrhunderts: er besuchte zahlreiche Ausstellungen und las Kunstzeitschriften, in denen Maler wie Cézanne, Matisse, Braque und Picasso dem deutschen Publikum bekannt gemacht werden.

Ab 1950 bekam Schlotter im südhessischen Raum öffentliche Aufträge für Kunst am Bau (Wandmalereien und Mosaiken): z.B. 2 Fresken in Darmstadt, Viktoriaschule, 1951.

1952 unternahm er eine erste Spanienreise.

Er war von 1955 bis zu seinem Austritt 1957 Vorsitzender der Neuen Darmstädter Sezession. 1955 half er dem Schriftsteller Arno Schmidt und dessen Frau Alice beim Umzug nach Darmstadt. Seit dieser Zeit war er als einer der wenigen mit Schmidt bis zu dessen Tod († 1979) befreundet; Schlotter erarbeitete zahlreiche Porträts des Schriftstellers.

1956 reiste die Familie Schlotter nach Spanien, dort in Altea (Alicante) kauften sie ein Bauernhaus und 1957 zogen sie zeitweilig dorthin um. 1958/59 schuf er den bilderzyklus Eine Großfamilie, eine Allegorie auf die verlogenen Menschen der Gegenwart. Diese Thematik findet eine Fortsetzung in den Triptychen der folgenden Jahre.


Preise

  • 1953 Ströher Preis


Eberhard-Schlotter-Stiftung Celle

Die Eberhard-Schlotter-Stiftung Celle, gegründet 1993, besitzt einen umfangreichen Bestand an Werken des Künstlers; Teile davon sind im Bomann-Museum in Celle zu sehen.


Bildnerische Werke (Auswahl)

Gemälde

  • Große Sitzende, 1949
  • Fassaden, 1956
  • Bilderzyklus Eine Großfamilie, 1958-59
  • Abgesang, 1993

Kunst am Bau

  • 2 Fresken in der Viktoriaschule, Darmstadt, 1951.
  • Decken- und Wandmalereien im Kurhaus, Bad Nauheim, 1952.

Ausstellungen

Ausstellungen in Celle

  • 1992 Eberhard Schlotter. "... und mittendrin Celle"
  • 1993 Eberhard Schlotter. "Stationen"
  • 1994 Eberhard Schlotter. "Al fondo negro"
  • 1995/96 Eberhard Schlotter. "Jugend - Krieg - Aufbruch"
  • 1996 Eberhard Schlotter. "75 Aquarelle" Ausstellung anläßlich seines 75. Geburtstages
  • 1996 Eberhard Schlotter "Don Quijote"
  • 1999 Eberhard Schlotter. "Ölbilder. Eine Auswahl aus dem frühen Werk"
  • 2000 Eberhard Schlotter. "Faust - Aspekte"
  • 2001 Eberhard Schlotter. "Leere Bilder"
  • 2002 Eberhard Schlotter. "Neue Leere Bilder"
  • 10. Mai - 21. September 2003 Eberhard Schlotter. "Die Metzgerfamilie"

Weitere Ausstellungen

  • 1989/90 Hildesheim/Gotha: Eberhard Schlotter / Arno Schmidt. »gemEinsame Wege«

Literarische Werke

Briefe

  • Arno Schmidt/Der Briefwechsel mit Eberhard Schlotter (BA, Briefedition Bd. 3).

Literatur

  • Eberhard Schlotter. 50 Zeichnungen. 1937 bis 1980, Hildesheim 1981.
  • Eberhard Schlotter. Zeichnungen, Hildesheim 1987.
  • Eberhard Schlotter. Malerei 1941-1986, Darmstadt 1987.
  • Eberhard Schlotter. Werkverzeichnis der Radierungen III. 1978-1996, 1997.
  • Eberhard Schlotter und Arno Schmidt. Viele gemEinsame Wege, Hildesheim 1989.
  • Eberhard Schlotter. ...und mittendrin Celle, 1992.
  • Eberhard Schlotter. Stationen, 1994
  • Eberhard Schlotter. Jugend - Krieg - Aufbruch, 1995/96
  • Eberhard Schlotter. Leere Bilder, 2001.
  • Eberhard Schlotter. Die Metzgerfamilie, 2003.