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Kurt Pastenaci

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Kurt Pastenaci (* 28. September 1894 in Gilge, Kreis Labiau in Ostpreußen; † 8. Februar 1961 in Berlin) war ein wissenschaftlicher Schriftsteller und Historiker.

Lebenslauf

Am 28. September 1894 wurde Kurt Pastenaci als Sohn des Pfarrers und späteren Oberregierungsrates Theodor Pastenaci in Gilge geboren. 1921 heiratete er die Pfarrerstochter Gertrud Henkys (* 16. August 1891, † 24. August 1981), mit der er zwei Söhne hatte.

Er studierte an der Universität Königsberg Pr. Philosophie, Geschichte und Vorgeschichte (germanische, alt assyrische, indische usw.). Infolge der Geldschwierigkeiten der Inflation arbeitete er bei der Presse und wurde 1923 Redakteur der "Königsberger Allgemeinen Zeitung" (Feuilleton). 1925 wurde der zum Chefredakteur der Tageszeitung "Der Jungdeutsche" nach Berlin berufen. 1930 gründete er mit Ernst Lemmer zusammen die Deutsche Staatspartei, die später von dem nationalsozialistischen Regime aufgelöst wurde. Die Tageszeitung "Der Jungdeutsche" erlag dem Verbot. Die Folge für Kurt Pastenaci waren Verhaftungen, Verhöre, Haussuchungen usw. und schwere wirtschaftliche Schädigungen. Er stellte sich auf die Arbeit eines freien Schriftstellers um und baute seine Universitätsstudien aus.

Er schrieb eine Reihe Jugendbücher über vorgeschichtliche Ausgrabungen (Thienemann Verlag -Stuttgart) und geschichtliche Romane, die zum Teil beschlagnahmt oder andererseits verfälscht und mit Vorworten versehen, von nazistischen Verlagen aufgekauft wurden, im Zuge der Anullierung vieler damaliger Verlage. Als „politisch unzuverlässig“ und „wehrunwürdig“ angesehen, erhielt er für seine Arbeiten größtenteils kein Honorar, das erst nach dem "Endsieg" gezahlt werden sollte. Er arbeitete damals eng mit Geheimrat Katzenberger, dem späteren Konsul in Dublin, und Ernst Lemmer zusammen.

1944 wurde Pastenaci als Volkssturmmann (er war im ersten Weltkrieg, den er mit anschließendem Grenzschutz Ostpreußens sechs Jahre als Offizier mitmachte) eingezogen und geriet im Kampf um Berlin in russische Gefangenschaft, aus der er im November 1945 wegen Krankheit entlassen wurde.

Er begann, neben anderer schriftstellerischer Tätigkeit, eine Weltgeschichte zu schreiben im Hinblick auf den Ursprung und des Zusammenwachsens der Kulturen. 1949 verbrannten davon zwei fertige Bände im Manuskript, denn während der Blockade Berlins fiel ein Luftbrückenflugzeug auf seine Wohnung und zerstörte einen beachtlichen Teil seiner Karteien und die Bibliothek. Diesen Verlust konnte er niemehr überwinden.

1951 übernahm er die Redaktion der Zeitschrift „Die Nachbarschaft" als Nachfolger des verstorbenen Arthur Mahraun, die er bis zu seinem Tode leitete.

1956 wurde Kurt Pastenaci Dozent an den Volkshochschulen Schöneberg, Charlottenburg und Kreuzberg, wo er mehrere hundert Vorträge über „Vergleichende Kulturgeschichte“ hielt. Die Bilder für das Epidiaskop entnahm er seinen Sammlungen. Es waren für jeden Vortrag je 100-120 Abbildungen. Wegen seiner schweren Herzkrankheit, reduzierte er in letzter Zeit die Vorträge, und sprach nur noch in Charlottenburg.

Nebenbei liefen in seinem Hause Vorträge und Seminare über "Grundlagen der Politik". Sein Bestreben war, die Geschichte und Weltgeschichte für die Gegenwart fruchtbar zu machen. Er arbeitete zuletzt an einem Werk über vergleichende Kulturgeschichte.

Am 8. Februar 1961 starb er im Alter von 66 Jahren an einer langjährigen Herzerkrankung in Berlin.

Werke

Jugendbücher (Auswahl)

  • Das Königsgrab von Seddin (1942)
  • Der goldene Fisch
  • König Ra der Wandale
  • Der Herr des Erzes (1954)
  • Herzog Bojo (1939)
  • Der Goldschatz von Eberswalde (1937)

Sonstige Schriften

  • Von der Freihheit eines deutschen Menschen (1933)
  • Volksgeschichte der Germanen (1936)
  • Das viertausendjährige Reich der Deutschen (1940)
  • Die Kriegskunst der Germanen (1941)
  • viertausend Jahre Ostdeutschland (1942)
  • Diagnose unserer Zeit (1951)

Nicht gedruckte Manuskripte

  • Utopie der Weltherrschaft
  • Die Friedenswerke der Welt
  • Die großen Denker des Abendlandes
  • Die Geschichte der Höhlenbilder