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Computerzeitschrift

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Computerzeitschriften sind Zeitschriften, die sich in der Regel mit Themen zu Hard- und Software von Computern beschäftigen. Sie enthalten aber auch Artikel über verwandte technische Themen wie z. B. Digitalfotografie, Multimedia oder über digitale Daten betreffende politische Diskussionen. Daneben gibt es spezialisierte Zeitschriften insbesondere über Computerspiele und das Internet. Die ersten Computerzeitschriften sind als Beilagen zu Elektronik-Zeitschriften entstanden.

Auflagenentwicklung in Deutschland

Die Computerzeitschriften bilden ein Marktsegment, das zuerst von der zunehmenden Interaktivierungstendenz profitierte, weil sich eine immer größere Zahl von Lesern in die zunehmend komplexeren Computer, Programme und Online-Services einarbeiten mussten. Um die Jahrtausendwende kam dann noch die sogenannte Jahr-2000-Problematik dazu, mit einem deutlich gesteigerten Informationsbedürfnis in den Jahren 1999 bis 2000. Ab dem Jahr 2001 brach jedoch das Leserinteresse kontinuierlich ein, weil die Themen zunehmend von Internet-Magazinen abgedeckt wurden.

So wurden im Jahr 2006 zum ersten Mal mehr Computer-Zeitschriften-Exemplare unverkäuflich remittiert (also von den Händlern zurückgegeben, im Normalfall dann vernichtet) als im Einzelverkauf wirklich einen Kunden gefunden haben.

Hier die Zahlen im Trend (Quelle: IVW, Jahresdurchschnittsauflagen)

2001 5.150.023 Exemplare Einzelverkauf / 3.552.891 Exemplare Remission

2002 4.634.299 Exemplare Einzelverkauf / 3.189.531 Exemplare Remission

2003 4.224.694 Exemplare Einzelverkauf / 3.364.646 Exemplare Remission

2004 4.117.755 Exemplare Einzelverkauf / 3.296.770 Exemplare Remission

2005 3.734.877 Exemplare Einzelverkauf / 3.444.744 Exemplare Remission

2006 3.066.143 Exemplare Einzelverkauf / 3.114.215 Exemplare Remission

Seit 2001 - dem Jahr in dem Crossmedia und Konvergenz thematisiert wurden, ist die Einzelverkaufsauflage damit um über 2 Mio. Exemplare gesunken - dies bedeutet einen Verlust in Höhe von 40 %. Im gleichen Zeitraum konnte der Anteil an unverkäuflichen Zeitschriften nur um 12 % reduziert werden.

Anzeigenentwicklung in Deutschland

Eine Haupterlösquelle für die Computerzeitschriften sind die werblichen Inserate von Händlern, Herstellern und Serviceunternehmen. Händler inserieren zunehmend in Preisvergleichsseiten sowie direkt in den Suchmaschinen wie Google, Yahoo und MSN. Die Hersteller konzentrieren sich auf interaktive Werbeformen wie Webcasts und Whitepaper-Integrationen, ihre Hausmessen und andere Branchenevents.

Die werbetreibende Industrie reagiert auf diesen lang anhaltenden Negativtrend und buchte bereits 2005 und 2006 Zeitschriften nur noch verhalten. Dieser Effekt setzt sich auch 2007 fort, wie der Verband der Zeitschriftenverleger dokumentierte: "Für die Zeitschriften begann das Werbejahr 2007 sehr zurückhaltend. Im Vergleich zum Vorjahr bilanzierten die Publikumszeitschriften im Januar 2007 bei den Anzeigenseiten ein Minus von 4,5 Prozent. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten Zentralen Anzeigenstatistik (ZAS) des VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger hervor."

Es gibt jedoch Segmente, in denen das Haptische und Lifestyle eine große Rolle spielen, diese zeigen Zugewinne: "Überdurchschnittliche Anzeigenzuwächse verbuchten im Januar dagegen die monatlichen Frauenzeitschriften (9,1 Prozent), die Wohn- und Gartenzeitschriften (9,5 Prozent), die Reisemagazine (17,8 Prozent) sowie die Elternzeitschriften (9,5 Prozent)."

Zukunft des Marktsegments

Das Marktsegment ist sowohl im Vertriebsmarkt als auch im Anzeigenmarkt einer ständig zunehmenden Segmentierung unterworfen und muss sich mit stetig steigenden Druckkosten, Vertriebskosten und sinkenden Einnahmen auseinandersetzen. Die steigenden Reichweiten von Onlinemedien und die Tatsache, dass im Jahr 2006 mehr als 58 Prozent der Arbeitnehmer einen Computer für ihre Arbeit verwenden erzeugen zunehmenden Veränderungsdruck. Dies kommt auch im Bewusstsein der Redaktionen an. Der letzte Chefredakteur von PC Professionell äußert sich dazu in seinem Relaunchblog:

"Alles, was in einer Zeitschrift steht, ist ein paar Wochen alt. Layout, Produktion, Druck, Auslieferung an den Kiosk - das dauert viel zu lange verglichen mit der Geschwindigkeit des Internets ... Online und Print sind einfach zwei verschiedene Medien mit jeweils spezifischen Stärken und Schwächen. Wir wollen uns mit der neuen PC Professionell auf die Stärken von Print konzentrieren und dem Leser das bieten, was Online nicht kann oder nicht tut."

Am 17.4.2007 schloss sich der neue Eigentümer der Zeitschrift (das Investmenthaus 3i) dieser Erkenntnis an und gab das Ende des Mutterverlages Volnay GmbH bekannt. Diese Zeitschrift wird zusammen mit der Internet Professionell mit der Ausgabe 6/2007 nach 16 Jahren eingestellt. Zudem wurde die Abonnentendatenbank trotz deutlicher Proteste der Abonnenten bereits weiterverkauft an den WEKA-Verlag - vorbehaltlich einer Zustimmung des Kartellamtes.

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