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Nikolsburger Platz

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Gänseliesel

Der Nikolsburger Platz liegt im Berliner Stadtteil Wilmersdorf. An ihm münden die Landhaus- und die Nikolsburger Straße. Die Trautenaustraße kreuzt ihn.

Nikolsburger Platz mit Gänselieselbrunnen

Er wurde 1870 von Johann Anton Wilhelm von Carstenn-Lichterfelde als südwestlicher Repräsentations- und Schmuckplatz eines städtebaulichen Ensembles zwischen Prager-, Nürnberger-, Fasanenplatz entworfen. Ab 1876 hieß er Magdeburger Platz, 1888 wurde er in Nikolsburger Platz (heute Mikulov, Tschechien) umbenannt. Der Name erinnert an den Vorfrieden von Nikolsburg am 26. Juli 1866, der den Deutschen Krieg zwischen Preußen und Österreich beendete.

Zur Jahrhundertwende erhielt er eine Grünanlage mit hölzernen Bänken, 1910 einen von Cuno von Uechtritz entworfenen Bronzebrunnen, der eine Gänseliesel mit Gans darstellt. Im gleichen Jahr wurde am Rande des Platzes das Cäcilien-Lyzeum des Architekten Otto Herrnring fertiggestellt, das den Platz bis heute dominiert.

1940 wurde der Brunnen von den Nationalsozialisten für die Rüstung eingeschmolzen. Während der 1960er Jahren legte das Gartenbauamt auf dem Platz Hochbeete im Schachbrettmuster an. Harald Haacke schuf 1988 eine Nachbildung des historischen Gänselieselbrunnens. 1999 wurde die Grünanlage mit Sitzbänken und Stauden in Anlehnung an die historische Struktur neu gestaltet.

In den 1920err Jahren lebten in den umliegenden Straßen viele Künstler und Intellektuelle, darunter George Grosz, Vladimir Nabokov, Andrei Bely und Marina Zwetajewa. Erich Kästner verewigte den Platz 1928 in seinem Kinderbuch Emil und die Detektive: Dort wurde die Verfolgung des Mannes im steifen Hut geplant und ein ständiger Bereitschaftsdienst unterhalten.

Literatur

  • Fred Oberhauser, Nicole Henneberg: Literarischer Führer Berlin: Mit zahlr. Abbildungen, Karten und Registern. Insel-Verlag, Frankfurt a.M, Leipzig 1998, ISBN 3-458-33877-2

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