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Fachkraft für Schutz und Sicherheit

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Fachkraft für Schutz- und Sicherheit (FaSuS) ist seit September 2002 in Deutschland ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Die Ausbildung dauert drei Jahre und erfolgt im dualen Berufsausbildungssystem. Die schulische Ausbildung ist in der Regel im Blockunterricht. Des Weiteren besteht die Möglichkeit eine zweijährige Umschulung mit gleichwertigem Inhalt zu machen, ein Novum in der deutschen Sicherheitsgeschichte. Die Ausbildung beinhaltet im Blockunterricht an den Berufsschulen 880 Unterrichtseinheiten, die Umschulung in den zwei Jahren beinhaltet einen theoretischen Unterricht von 2160 UE.

Die Fachkraft für Schutz und Sicherheit ist ein erweiterter Ersatz für die Werkschutzfachkraft. Ihre Aufgabe ist es, zur öffentlichen Sicherheit und Ordnung beizutragen, indem sie Personen sichern, Objekte, Werte und Anlagen schützen, insbesondere durch präventive Maßnahmen und soweit erforderlich durch Gefahrenabwehr.

Fachkräfte für Schutz und Sicherheit sind Privatpersonen und können nur im Rahmen der Jedermannsrechte handeln, sie haben keine Hoheitsrechte!

Berufsbild

Fachkräfte für Schutz und Sicherheit arbeiten eng mit der Polizei zusammen und sind in Sicherheitsabteilungen von Bahnhöfen und Verkehrsgesellschaften des öffentlichen Nahverkehrs und in Flughafenbetrieben tätig. Dort übernehmen sie Personen-, Reise- und Handgepäckkontrollen. Sie planen und führen Maßnahmen der Sicherung und präventiven Gefahrenabwehr durch. Beurteilen Gefährdungspotentiale und leiten Sicherheitsmaßnahmen ein. FaSuS identifizieren Wirkungsweise und Gefährdungspotenzial von Waffen. Überprüfen die ordnungsgemäße Funktion von Schutz- und Sicherheitseinrichtungen und leiten bei Mängeln Maßnahmen ein. Fachkräfte für Schutz und Sicherheit ermitteln, klären auf und dokumentieren sicherheitsrelevante Sachverhalte und überprüfen und überwachen die Einhaltung objektbezogener Schutz- und Sicherheitsvorschriften, insbesondere Arbeitsschutz, Brandschutz, Umweltschutz und Datenschutz.

Ausbildungsschwerpunkte

Schwerpunkte der Ausbildung sind:

  • Schutz und Sicherheit
  • Situationsgerechtes Verhalten und Handeln
  • Umwelt- und Brandschutz
  • Rechtsgrundlagen für Sicherheitsdienste
  • Leistungen von Sicherheitsdiensten
  • Kommunikation und Kooperation
  • Sicherheitstechnische Einrichtungen und Hilfsmittel
  • Maßnahmen der ersten Hilfe
  • Ermittlung, Aufklärung und Dokumentation
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
  • Planung und betriebliche Organisation von Sicherheitsdienstleistungen

Die Irrtümer der Ausbildung:

Ein großer Irrtum ist, das Fachkräfte für Schutz und Sicherheit im Personenschutz/Begleitschutz tätig sind. Der Personenschutz/Begleitschutz ist eine Zusatzausbildung, die von geschultem Personal gelehrt wird.

Ebenso ist es ein Irrtum, das Fachkräfte für Schutz und Sicherheit, eine Ausbildung an der Schusswaffe haben. Dies ist ebenfalls eine Zusatzausbildung und wird nur dann ausgebildet, wenn Bedarf besteht (Wer die Waffensachkundeprüfung ablegen will, braucht einen einwandfreien Leumund und muss psychisch dafür geeignet sein).

Selbstverteidigung und Nahkampf gehören auch nicht zwingend zur Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit dazu.

Perspektiven

  • Nach einer einjährigen Berufserfahrung als Fachkraft für Schutz und Sicherheit ist die Weiterbildung zum Meister für Schutz und Sicherheit möglich.
  • Weitere Fortbildungsmöglichkeiten sind durch verschiedene Studienangebote der Fachschulen, Fachhochschulen und Universitäten gegeben.