Balve
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Balve ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen und gehört seit der Gebietsstrukturreform zum Märkischen Kreis. Über viele Jahrhunderte war Balve eine Grenzfestung des katholischen Kurkölnischen Sauerlandes und der Grafschaft Arnsberg zugeordnet, mit der kommunalen Neugliederung im Jahr 1975 wurde sie allerdings ohne nennenswerte Widerstände Bestandteil des neugegründeten Märkischen Kreises. Die Stadt liegt inmitten bewaldeter Höhen unweit des Sorpesees, der als eine der schönsten Talsperren im Hochsauerlandkreis gilt. Als Stadtpatron wählten sich die Stadtoberen den Heiligen Johannes, dessen Gedenktag am 27. Dezember die Stadt Balve auch heute noch mit einer Feier im Altersheim feiert.
In früheren Jahrhunderten hatte die alte Hansestadt Balve aufgrund ihrer damals verkehrsgünstigen Lage und ihrer Märkte eine wesentlich größere Bedeutung in der Region als heute.
Die Balver Höhle zählt zu den wichtigsten Fundplätzen der Mittleren Altsteinzeit in Europa und gilt zugleich als die größte Kulturhöhle Europas. Sie liegt am Beginn des kulturell, historisch und geografisch bedeutsamen Hönnetals.
Geografische Lage, Verkehr
Der Höhenzug im Norden ist nach der Stadt benannt (Balver Wald) und grenzt an die Stadtgebiete von Hemer und Menden. Nach Osten wird das Stadtgebiet durch den Hochsauerlandkreis begrenzt. In südlicher Richtung befindet sich als nächste größere Stadt Plettenberg, gefolgt vom Kreis Olpe und dem Biggesee. Nach Westen führen die Verkehrsverbindungen nach Neuenrade und Werdohl. Die Hönne fließt auf 13,2 km Länge durch das Stadtgebiet.
Balve liegt verkehrsgünstig an der Bundesstraße 229 und der Bundesstraße 515. Hohes Verkehrsaufkommen und Schwerlastverkehr führen zu erheblichen Lärmbelastungen insbesondere in der Innenstadt. Ein kleiner Flugplatz befindet sich im Neuenrader Ortsteil Küntrop, der nächstgelegene Flughafen ist der Dortmund Airport.
Im öffentlichen Personennahverkehr ist Balve über die seit 1. April 1912 bestehende Hönnetal-Bahn an Unna, Fröndenberg, Menden und Neuenrade angebunden.
Der Busverkehr wird heute durch die Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG) und die Busverkehr Ruhr-Sieg (BRS) durchgeführt.
Die Ortsteile

Die Stadt Balve gliedert sich in die sieben Ortsteile Balve mit 5526 Einwohnern, Beckum mit 1296 Einwohnern, Eisborn mit 593 Einwohnern, Garbeck (mit Frühlinghausen, Höveringhausen und Leveringhausen) mit 2962 Einwohnern, Langenholthausen mit 989 Einwohnern, Mellen mit 644 Einwohnern ("schönstes Dorf im Märkischen Kreis 2005") und Volkringhausen mit 513 Einwohnern. (Stand: 30. Juni 2006).
Balve
In Balve findet alljährlich am 2. Adventssonntag ein Weihnachtsmarkt statt. Weitere Feste sind das Stadtfest sowie das Schützenfest, das in jedem Ortsteil gefeiert wird.
Garbeck
In Garbeck findet seit einigen Jahren ebenfalls am 3. Adventssonntag ein Weihnachtsmarkt statt.
Mellen
In Mellen findet alljährlich an einem Sonntag im November der Martinsmarkt statt.
Volkringhausen
In Volkringhausen findet jedes Jahr das "Maikranz-Aufhängen" und das "Adventskranz-Aufhängen" statt.
Stadtgeschichte

Entwicklung des Ortsnamens
Es gibt unterschiedliche Ansätze bei den Nachforschungen über den Ursprung des Namens der Stadt. Eine der - allerdings auf unsicher zu lokalisierende Sagen zurückgehende - Vermutungen ist, dass der Name auf den Hohlen Stein zurück geht, in dem die Zwerge aus der Thidrekssaga hausten, die Wieland das Schmieden beibrachten. Dieser Wohnort mit der Bezeichnung Ballowa (andere Schreibweisen sind u.a. Ballova, Ballofa) wird in der nordischen Sage erwähnt und könnte deckungsgleich mit der Balver Höhle sein. Nahe der Höhle wird eine Straße Am Hohlen Stein genannt. Die älteste schriftliche Erwähnung von Balve stammt aus der Vita Liudgeri III. Im Jahre 864 wurde ein einheimisches blindes Mädchen am Grabe des Liudger in der Krypta des Klosters Werden geheilt.
Ein Gut im Besitz des Sachsenherzogs Widukind (um 780 n. Chr.) wird Ballowa genannt und weist auf den späteren Namen der Stadt hin. Allerdings ist nicht klar, wo dieses Gut, das ebenfalls in der Vita Liudgeri erwähnt wird, gestanden haben soll.
Kreidezeit
Die Spuren früheren Lebens in der Region um Balve reichen weit zurück. So stießen Einheimische im Jahr 2002 auf Überreste von insgesamt acht identifizierten Spezies der Dinosaurier, die sämtlich in die Kreidezeit datiert werden können. Wissenschaftler schätzen das Alter der Knochen auf 140 Millionen Jahre.
Steinzeit
Älteste menschliche Siedlungsspuren aus der Umgebung Balves stammen aus der Altsteinzeit. In der Balver Höhle feierten bereits in der frühen Weichsel-Eiszeit zur Zeit der Neandertaler vor 100.000 bis 40.000 Jahren Jägergruppen, die im Hönnetal eiszeitliche Großsäuger, wie vor allem das Mammut jagten.
Auch in der Jüngeren Altsteinzeit wurden die Balver Höhle und auch andere Höhlen im Hönnetal, wie die Volkringhauser Höhle vor dem Hochglazial der Weichsel-Eiszeit, vor rund 35.000 bis 30.000 Jahren, von Jägergruppen des Aurignacien und Gravettien aufgesucht. Hier gehörten Mammuts, Wildpferde, Wollnashörner und Rentiere zu den beliebten Jagdzielen.
In der späten Weichsel-Eiszeit vor rund 12.000 Jahren waren es spezialisierte Rentierjäger, die in Balve ihre Lager aufschlugen. Im Holozän bewohnten Jäger und Sammler der Mittelsteinzeit die Höhlen um Balve. Sie errichteten auch auf den Flussterrassen der Hönne ihre Lager. In der Umgebung von Balve fanden sich in Höhlen und auf den Flussterrassen der Hönne Belege für eine Besiedlung in der Jungsteinzeit.
Bronzezeit
Hinweise auf germanische Ursprünge lassen sich in den Strassenbezeichnungen "Zum Thing" oder "Widukindplatz" finden. Außerdem wurden in den letzten Jahren die Grundmauern eines alten germanischen Einzelhofs in Garbeck freigelegt. Dieses Haus, erbaut an der höchsten Stelle im Areal des Hofes über der Hönne, stand in Ost-West-Richtung und verfügte über eine große Halle mit 17 m Länge und sechs Metern Breite, nur wenige Pfosten konnten noch mit Sicherheit erkannt werden. Von den Eingängen oder der inneren Aufteilung sind leider keine Spuren mehr vorhanden.
Und doch fanden die Mitarbeiter des Westfälischen Museums für Archäologie bei dieser Grabung bedeutende Beweise für die Handelsbeziehungen zwischen den Germanen, die hier zum Stamm der Sugambrer gehörten und den Römern. Ein typischer Gegenstand der Garbecker Grabung, der die Befunde für das frühe 1. Jahrhundert festschreibt, ist die Situla, ein pokalähnliches Gefäß.
Historische Zeit
Balve gehörte zum Herzogtum Sachsen, das aber 1180 von Friedrich Barbarossa nach einem Streit mit Herzog Heinrich dem Löwen aufgeteilt wurde.
Nun Teil des neuen Herzogtums Westfalen kam Balve 1368 mit der gesamten Grafschaft Arnsberg unter die Herrschaft des Kurfürstentums Köln, eine Bindung, die bis zur Säkularisation im Jahre 1803 Bestand haben sollte. In Grenzlage zur Grafschaft Mark blühte die Siedlung auf, nachdem ihr 1430 die Stadtrechte, das Marktrecht und die Gerichtsbarkeit verliehen wurden. Balve war Sitz eines kurkölnischen Amtsdrosten. Hier tat sich besonders Hermann von Hatzfeld während des Truchsessischen Krieges hervor, als Erzbischof Gebhard I. von Waldburg zum Calvinismus übergetreten war. In der St. Blasius Pfarrkirche ist heute noch ein über 400 Jahre altes Denkmal des damaligen Drosten zu entdecken.
Hexenprozesse
Traurige Berühmtheit erlangte Balve im 17. Jahrhundert (es war der Gerichtsbezirk des Amtes Balve) durch die Hexenverfolgung. Auf dem Galgenberg wurden zwischen 1590 und 1630 fast 300 als Hexen und Zauberer denunzierte Balver verbrannt. Allein im Zeitraum von 1628 bis 1630 wurden in den Balver Hexenprozessen 27 Verfahren durchgeführt. Etwa jeder 20. Bürger wurde wegen Hexerei hingerichtet.
Im nahen Arnsberg fand sich mit Heinrich von Schultheiß ein bekannter ´Hexentheoretiker´. Es wird berichtet, dass ein Attentat auf den berüchtigten Hexenjäger Kaspar Reinhards in Balve fehlschlug und die Täter hingerichtet wurden.
Im Gedenken an die Hexenverfolgung ließ die Balver Heimwacht im Jahr 2006 eine sogenannte Hexenstele an der Stelle errichten, an der die Opfer zu Tode gebracht wurden. Der Text lautet: "Hier starben durch Feuer, Schwert und Galgen ca. 300 Frauen und Männer...". Die Hexenstele befindet sich am Galgenberg.
Sieben große Stadtbrände in der Zeit zwischen 1584 und 1789 warfen die Stadtentwicklung immer wieder zurück. Steine von der ehemals beeindruckenden Stadtmauer, 7 Meter hoch, mit einer Länge von ca.900 Metern und zwei großen Toren wurde nach dem letzten Großbrand auf Beschluss des damaligen Rates zum Häuserbau verwendet.
Wechselnde Herren
Von 1803 bis 1806 war Balve Teil der Landgrafschaft (später Großherzogtum) Hessen-Darmstadt, anschließend des französischen Königreichs Westphalen. 1815 gelangte Balve an Preußen. Bis 1832 gehörte Balve zum Kreis Iserlohn, danach zum Kreis Arnsberg, seit 1975 zum Märkischen Kreis.
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Hauptstraße 1890
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Hauptstraße um 1900
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Hauptstraße 1903
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Vor dem Postamt
Wappen

Das Wappen der Stadt ist in der Mitte gespalten, links ein halbes schwarzes Kreuz auf Weiß, rechts ein weißer Adler, nach rechts blickend, auf Blau. Damit vereint die Stadt die Wappen der Grafschaft Arnsberg (Weißer Adler nach rechts blickend auf Blau) und des Erzbistums Köln (Schwarzes Kreuz auf Weiß) in sich. Das Wappen verleiht somit der Stadtgeschichte Ausdruck.
Das Wappen wurde erstmals offiziell am 24. Juni 1911 verliehen. Die Siegel der Stadt zeigen die Symbole bereits seit Jahrhunderten: Das älteste bekannte Siegel ist von 1462.
Nach der kommunalen Neuordnung im Jahr 1975, die mit einem Bruch der historisch gewachsenen Strukturen zum früheren Kreis Arnsberg einherging und auf starke Widerstände stieß, musste das Ortsrecht neu gefasst und damit auch das Wappen neu genehmigt werden. Dies geschah am 6. Februar 1976 anhand eines Entwurfes des Vorsitzenden des Kulturausschusses der Stadt Balve, des Grafikers Werner Ahrens, heute Vorsitzender der Balver Heimwacht. Die historische Nähe zum früheren Kurköln wird durch die Wappensymbole belegt, die sich von anderen Stadtwappen im Märkischen Kreises deutlich abheben. Der Wappenschild ist seit 1976 ein anderer als der abgebildete.
Das alte Wappen des ehemaligen Amtes Balve, das bis zum Jahr 1975 Gültigkeit hatte, wurde damit bedeutungslos. Es wurde in der oberen Hälfte durch eine Darstellung des Apostels Petrus mit Schlüssel und Buch ergänzt.
Religionen

Balve ist wie auch der überwiegende Teil des ländlichen Sauerlandes katholisch geprägt. In den letzten Jahrzehnten kam es aber auch hier zu Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur durch Zuzug von Arbeitnehmern, die in Balve selber und auch in den benachbarten Städten Arbeit fanden.
Die Religionszugehörigkeit der Balver ist wie folgt verteilt (Stand 30. Juni 2006):
Katholisch: 8280 Einwohner, Evangelisch: 2507 Einwohner und Sonstige: 1736 Einwohner.
Eingemeindungen
Mit der Gemeindereform im Jahr 1975 ging das ehemalige Amt Balve, zu dem unter anderen Enkhausen und Affeln und in früheren Jahren auch Hüsten gehörten, in der jetzigen Stadt Balve auf. Die Ortschaften Beckum, Eisborn, Garbeck, Frühlinghausen, Höveringhausen, Leveringhausen, Langenholthausen, Mellen und Volkringhausen wurden der Stadt Balve zugeordnet.
Einwohnerentwicklung

Bei der Einwohnerentwicklung muss zwischen dem ehemaligen Amt Balve und der Stadt Balve unterschieden werden. Das ehemalige Amt Balve erstreckte sich ursprünglich bis zu einem Teil des Sorpesees. Bis zur Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts lag auch das ehemalige Kirchspiel Hüsten im Bereich des Amtes.
Um 1800 hatte Balve ähnlich viele Einwohner wie etwa Dortmund - die sogenannte Hauptstadt Westfalens (Dortmund 1793: 4500 Einwohner).
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¹ geschätzt
² vermutlich nur Stadt. Soweit nicht anders angegeben, enthält die Tabelle die Einwohnerzahlen inklusive der Gemeinden. Die Zahlen von 1650 bis 1750 sind geschätzt. Es finden sich in offiziellen Quellen unterschiedliche Zahlen, so dass Publikationen geringe Abweichungen aufweisen können.
Politik und Stadtentwicklung
Gemeinderat
Der Balver Stadtrat besteht aus folgenden Fraktionen (2007):
CDU mit 19 Sitzen, UWG mit sieben Sitzen und SPD mit sechs Sitzen.
Bürgermeister
ehrenamtlich
- 1946 - 1956 Heinrich Stüeken (CDU)
- 1956 - 1969 Wilhelm Hake (CDU)
- 1969 - 1973 Albert Rapp (CDU)
- 1973 - 1989 Paul Lübke (CDU)
- 1989 - 1992 Johannes Waltermann (CDU)
- 1992 - 1999 Franz Kolossa (CDU)
hauptamtlich
- 1999 - 2004: Manfred Rotermund (CDU)
- 2004 - Hubertus Muehling (CDU)
Städtepartnerschaften
Eine lebendige, völkerverbindende Beziehung zwischen den Niederlanden und Frankreich wird über den Austausch mit den Partnerstädten von Balve gepflegt.
Heerde (Niederlande), seit 1978
Roussay (Frankreich), seit 1986
Regelmäßig besuchen sich Abordnungen der Kommunen, aber auch der Vereine und tauschen ihre Erfahrungen aus.
Kommunales Wirtschaftsgebiet
Balve bildet zusammen mit den Nachbarstädten Hemer, Iserlohn und Menden das Wirtschaftsgebiet "Nördlicher Märkischer Kreis" (Nordkreis), ein kommunaler Zusammenschluss zur besseren Koordination wirtschaftlicher Angelegenheiten der Region.
Stadtmarketing Balve
Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt wird seit einigen Jahren durch das sogenannte Stadtmarketing Balve gefördert.
Gewerbegebiete
Ausgewiesene Gewerbegebiete sind das Gewerbegebiet "Glärbach" im Stadtteil Balve und die Gewerbegebiete "Braukessiepen" und "Rötloh" im Stadtteil Garbeck.
Natur- und Denkmalschutz

Folgende Gebiete sind im Bereich der Stadt Balve unter Naturschutz gestellt:
Bollenberg | MK-017 |
Buchenwald am Löhen südlich von Eisborn | MK-036 |
Burgberg Wocklum östlich von Balve | MK-038 |
Hönnetal | MK-021 |
Orlebachtal östlich von Wocklum | MK-037 |
Einzelne Bäume stehen in Balve nicht unter Naturschutz. Somit konnte die etwa 200-jährige Linde am Kirchplatz (neben dem denkmalgeschützten Agatha-Bildstock) ohne eigenes behördliches Genehmigungsverfahren am 02. Juli 2006 gefällt werden. Weitere Fällungen alter Bäume am Kirchplatz folgten. Argumentiert wurde mit dem Zustand der Bäume (Zitat in der Presse[3]: „Vielleicht ist es doch das germanische Blut in unseren Adern, denn unsere Vorfahren erkannten in bestimmten Bäumen die Sitzorte ihrer Gottheiten. Die Romantik nahm das beherzt auf und brachte alles in eine gefühlige Seelenwelt“).
Katastrophen
Orkan Kyrill
Am 18. und 19. Januar 2007 wurde Balve von einer der schwersten Naturkatastrophen seit Menschengedenken, dem Orkan Kyrill, heimgesucht. Dabei wurden die Wälder um Balve, insbesondere der Balver Wald schwerstens in Mitleidenschaft gezogen. Viele Waldbestände, insbesondere in den Höhenlagen, wurden völlig zerstört und wirken heute wie "glatt rasiert". Menschen kamen bislang in Balve nicht zu Schaden.
Die Aufbauarbeiten werden Jahre benötigen, die Gefahr schwerer Waldbrände ist auf Jahre hin deutlich erhöht. Der Charakter der Wälder um Balve wird sich durch die zwangsläufig eintretende Naturverjüngung nachhaltig verändern.
Bildung, Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Balver Stadtmuseum neben der Luisenhütte zur Geschichte von Stadt und Umgebung.
Galerien
Kunstwerkstatt, Atelier und Galerie Piçáta in der Hauptstraße: Regelmäßige Ausstellungen, insbesondere von heimischen Malern.
Bauwerke und Kulturdenkmale
Historisches Stadtbild
Balve weist eine Vielzahl an interessanten Gebäuden auf. Regional typische, liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser prägen das Stadtbild.
Katholische Pfarrkirche
Das herausragendste, von Menschenhand geschaffene Gebäude ist die romanische Pfarrkirche der Gemeinde St. Blasius, die zu einer der bedeutendsten westfälischen Hallenkirchen gehört. Die heutige Pfarrkirche besteht aus zwei Teilen, der von Westen nach Osten gerichteten sogenannten Alten Kirche und dem Erweiterungsbau von 1910, der unter Dechant Franz Amecke errichet wurde. Die Gebeine von Franz Amecke sind in der Seitenkapelle begraben. Die Entstehungszeit des Turmes wird um 1480 angenommen. (Radiocarbon-Datierung C 14, Universität Köln, November 2006)
Der Entwurf des Erweiterungsbaus mit Oktogonkuppel wurde nach Norden ausgerichtet. Als Vorbild kann hier der Aachener Dom gelten. Der Architekt war Professor Joseph Buchkremer Dombaumeister aus Aachen. Von den Einheimischen wird die Kirche liebevoll als Dom des Sauerlandes bezeichnet.
Auf dem Husenberg steht die Pius IX. geweihte Pius-Kapelle, eingesegnet im Jahr 1877 durch Vikar Christoph Adrian, auf dessen Initiative der Bau der Kapelle zurückgeht.
Balver Höhle

Eine besondere Attraktion ist die Balver Höhle, eine riesige Tunnelhöhle, in der bis zu 2000 Menschen Platz finden. Sie ist als größte Kulturhöhle Europas archäologisch bedeutsam, und durch die im Jahr 1922 eingeführten Festspiele Balver Höhle über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Einem breiten Publikum wurde die Balver Höhle durch ihre Jazzfestivals unter der Leitung von Karlheinz Klüter und die seit 1991 regelmäßig stattfindende Reihe Märchen aus aller Welt unter der Leitung von Werner Traud zugänglich. Aber auch Vereine wie der Männerchor Balve nutzen die Höhle regelmäßig für ihre Veranstaltungen. Außerdem findet in der Balver Höhle seit über 160 Jahren das örtliche Schützenfest der St. Sebastianschützen statt.
Schloss Wocklum

Das auf ein Lehen des Bernd von Düngelen zurückgehende Schloss Wocklum im Orletal, ein Wasserschloss im Ortsteil Wocklum, ist durch seine Reitanlage international bekannt. Jedes Jahr findet dort das Reitturnier Balve Optimum statt, ein Ausscheidungsturnier vor Olympischen Spielen.
Luisenhütte Wocklum
Ebenfalls im Ortsteil Wocklum und im Besitz der Familie der Grafen von Landsberg-Velen ist die Luisenhütte, eine der ältesten Holzkohle-Hochofenanlagen Deutschlands, die 1758 den Betrieb aufnahm, diesen aber bald aufgrund der Konkurrenz aus dem Ruhrgebiet schließen musste.
In einem Nebengebäude der Luisenhütte wurde im Jahr 2006 das neue Museum für Vor- und Frühgeschichte eingeweiht.


Kulinarische Spezialitäten
Balve war durch sein Bier, das Balver Lüll, und seine Brezeln (auch Krengel genannt) bekannt. Außerdem herrschte eine rege Branntweinproduktion. Um 1830 gab es drei Weinschenken, 13 Branntweinschenken und zehn Wirtshäuser in Balve.
Weiter verfügte Balve über eine eigene Molkerei, deren Quarkproduktion einen guten Ruf hatte. Das Molkereigebäude wurde um 1900 errichtet und überspannte die Hönne. Die über 60jährige Tradition endete mit dem Zusammenschluss mit der Molkerei Iserlohn im Jahr 1966. In das Gebäude zog die Sparkasse.
Heute werden im Blick auf die traditionellen Backwaren beim alle zwei Jahre stattfindenden Stadtfest zur Eröffnung Brezeln an die Besucher verschenkt. Das berühmte Balver Lüll wird nicht mehr produziert und ist nahezu vergessen.
Mundart
Wie auch andernorts zu beobachten, wird die heimische Mundart (das "Platt kuiern") kaum noch gesprochen. In Balve hat es sich die Balver Heimwacht als örtlicher Heimatverein zur Aufgabe gemacht, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Balve gehört von jeher zum plattdeutschen Sprachraum und aktive Bürger kümmern sich um die Weitergabe dieser Tradition. Die Kinder an den örtlichen Grundschulen werden regelmäßig von Mitgliedern der Balver Heimwacht - hier tritt besonders der Balver Albin Köck hervor - in der Pflege der Balver Sprache unterrichtet (Balver Wahlspruch: "Säu faste ärre Balve" - "So fest wie Balve").
Balver Platt - Beispiele (Häu Duitz // Platt Duitz) |
- Häu Duitz = Platt Duitz
- ab = aff
- Abend = Owend
- ablenken = aff lenken
- Achse, auf der = op der Asse
- als ob = ärre wenn
- Alte, die = de Ölsk, de Ölsch
- an das = ant
- angenommen = annormen
- anprobieren = anprobaiern
- auch = äuk, äuck
- auf dem = op ´m
- Aufwand = werks
- aufzählen = afftiälen
- aus = iut
- ausdrücken = iut drücken
- bald = bolle
- Barbier = Babutz
- Bart = Bort
- bauen = büggen
- Bauer = Biuer (..."de Biuer kräug mit der Iuer öwwer de Muier")
- Baumberg = Baumbrigg
- Bäume = Bäum
- begucken = bekäiken
- bei = bey
- beieinander sitzen, zusammen sein = vey mochen liuter bey nayn sitten
- beinahe, bald = bolle
- Beine = Beyne
- besser = berter
- bestens = bestens
- besuchen = besaiken
- besucht = beseiket
- Bett = Berre
- bis = bit
- bißchen = bittken
- bist = bis
- bleiben = blaiwen
- bleiben sie = blitt se
- blieb = bläiw
- bloß = bläus
- breit = brait
- Brief = Braif
- bringe = brenk
- bringt = brenget
- Bruder = Bräuer
- Brust = Borst
- Buch = Bäuke
- Buche = Beake
- Büchse = Büxe
- Butter = Burter
- cleveres Mädchen = nutz daiern
- da = do
- dabei = dobey
- Dach = Dak
- dadurch = da dür
- dafür = daför
- damit = domet
- dann hättet ihr = dann härren ey
- darauf = darob
- darauf, hinauf = darop
- darf = draff
- darüber = do örwer
- das = dat
- das heißt = düt het
- dauernd = diuernd
- dazwischen = ter tüske
- deftig = däftig
- deine = deyne, däin
- dem = deärm
- den = deärn
- der = de, day
- dich = di
- die = day
- die = de
- die Berge = dai Biärge
- Diele = Dierle
- dies = düt
- diesen = dürsen
- dir = dey, di
- doppelt = dubbelt
- doppelt = duwwelt
- Dörfer = Dörpe
- dran = dran
- Dreikönige = Dreikünige
- du = diu
- du tust = daist
- dünn = dünne
- durch = dür
- durcheinander = dürein
- durchs = dürt
- Ecke = Eggsken
- eigentlich = eygentlich
- eilig = äilig
- ein = ayn
- einen = en
- einfach = eynfach
- Einfälle = Infälle
- eingeredet, vorgeschwätzt = för schwalt
- eingeschlafen = inslopen
- einzige = eynzige
- enorm = wahn
- Enten = Peylen
- er = he, hay (Satzanfang)
- er bleibt = blitt se
- er blieb = hey bläiw
- er hätte bleiben sollen = bläiwen mocht
- er haut sie tot = hey högget sey döut
- er liest gerade = ey es am Leisen
- er sieht = hey suit
- er sitzt = hey sittet
- erst = ais
- erst = äis
- erzählen = vertellen
- es = ert
- es geht = ert gaiert
- etwas = bat
- euch = ugg
- euch, mit = met uch
- eure = ugge
- fahren = faiern
- fährt = fäuert
- Farbe = Farwe
- fast = bolle
- fein = fine
- Fenster = Fenster
- fertig = ferrig
- fest = faste
- festgehalten = faste halt
- Feuer = Fuier
- Fleisch = Flais
- Fliegen = Flaigen
- Floh = Fläo
- Fohlen = Fürlen
- fort = fut
- Französisch = Franzoiske
- Frauen = Frowen, Frauluie
- frei = frög
- Fremde, in der = Frümde
- Fremder = Frümder
- Fremdworte = Frürmet wore
- Freund = Frönd
- frieren = fruiern
- frisst = friärtet
- früher = frögger
- Frühjahr = Fröyjohr
- fühlen = feylen
- für = för
- Fuß = Faute
- Gabel = Gaffel
- Gans = Gäus
- Gänse = Goise
- Gänsebraten = Gäusebroten
- gar nicht = gar nit
- Garten = Goren
- geben = girwen
- gebracht = bracht
- gedacht = dacht
- gefreut = frögget
- gegangen = gohn
- gehabt = hat
- geheiratet = heyrotet
- geheizt = gehiätet
- gehen = gohn
- gehen wir = go vey
- geholt = halt
- gehst du = gäiste
- geht = gaiht
- geht es = gäiert et
- gekonnt = konnt
- Gelegenheit = Gelergenheit
- gelernt = lornt
- gemacht = maket
- gemauert = muiert
- Gemüse = Gemaise
- genug = gnauch
- gerade = grade
- Geschmack = Geschmack
- Geschichten = Vertellekes
- geschrieben = schrierwen, schriäwen
- gesetzt = sat
- gestern = gistern
- gestürzt = stürtet
- gesund = gesund
- getauft = dofft
- getrunken = drunken
- gewundert = wünnert
- gibt = gafft
- gibt = girt
- glaube = gläuwe
- gleich = glaik
- Glück = Glücke
- große = gräute
- Grünzeug = Graintuich
- Gruß = Grius
- Grüße = Gruiße
- gucken = kaiken
- gut = gurt
- gute = gure
- habe = häwwe
- haben = häwwen, härren
- haben sie = hätt se
- haben wir = härre
- haben, wir = vey hät
- hacken = haggen
- half, das = dat bat (..."wat bat dat bat")
- halten = hallen
- Händler = Händler
- hast = härst
- hast = herst
- hat = härt
- hätte bleiben sollen = herr bläiwen mocht
- hättet = härret
- Haufen = Häupe
- Haus = Hius
- Heide = Haie
- heilig = heilig
- Heizung = Heizung
- helfen = barre
- helfen = helpen
- Herr, Gott = Härn
- herrlich = heärlich
- herum = rünne
- heulen = bläddern
- heut abend = von owene
- heut nachmittag = von numerach
- hier = hey
- hinten = ächten
- hoch = häuge
- Hochdeutsch = Häu Duitz
- hochhinaus wollen = huise hiniut wöll
- Hochzeit = Hochteyd
- hocken = hüarken
- Hof = Hiuf
- hoffe = horpe
- hoffen, wir = vey horpet
- Hönne = Hünne
- Hunde = Ruiers
- Hündin = tierwe
- ich = ik, irk
- ihm = erme
- ihn = erne
- ihr = er
- ihr = hey
- ihr (Plural, Nom) = ey, äy
- ihr musstet = eig mochen
- ihr seht = er sayt
- ihrem, mit = met erem
- im = ümme
- im Dampf/Mist liegen lassen = im Dampe leggen loten
- im Stich lassen = im Sterke lote
- immer = liuter
- in = en
- in dieser Zeit = en dürser Teyd
- in einem = en eynem
- in´s = int
- ins Bett gehen = de Berre
- irgend ein = irgen bierne
- ist = es
- Jacke = Wams
- Jahr = Johr
- Jahr = jo
- jammern, wir = vey jammert
- jeden = jäiden
- jedermanns Freund = en allermans Frönd (z.B. de Ruie)
- junge Gänse = Gössels
- Jungen = Junges
- Jüngster = Jüngsken
- Kälber = Kalwer
- kannst mir = kas mi
- kaputt = kapott
- Kirchturm = Kerktäuerm
- klar gemacht = kliar maket
- Köchelchen = Knörksken
- Körbchen = Körwken
- Korn = Korn
- Kost = Kost
- krepieren = aff gaihn
- Küken = Kuiken
- Kuratel = Kuratell
- kurz = kort
- lasst, lässt = let
- leider = layder
- Löffel = Lierpel
- mal = mol
- Mann = Menne
- Meer = Miäre
- Menden = Mennen
- Messer = Mess
- Minuten = Miniuten
- möglichst = mörglichst
- mundgerecht = münnekes mote
- nachholen können = no halen können
- nicht ausgehen (Feuer) = nit däut gohn
- nützlich machen = nutze maken
- oberste = örwerste
- ohne = orne?
- radikal aufgegessen = ratz op friärtet
- rauchen = schmoiken
- Regenwürmer = Riärgenwürmer
- Rippen zählen = riwen tellen
- rückwärts = ächter äs
- Rüde = Rierkel
- ruft an = raip an
- Runkelblätter = Runkelblaier
- Runkeln = Rummesket
- sag ihm = sech erme
- sagen = seggen
- sagte = seggt hey
- Sauerland = Siuerland
- schade = schah
- Schafe = Schope
- Scheiße = Schiärte
- Scheune = Schuier
- schlachten = slachten
- schlafen = slöpen
- schlagen (Bäume) = haggen
- schlucken = sliuken
- schmal = smal
- Schnee = Snäy, Schnäy
- schneien = sniggen (..."ert snigget und snagget, dat dait us nix, vey holle us alle wacker un fix" - Balver Dreikönigslied)
- schnell = fixe
- schön = schoin, feyn
- schrecklich = schrecklich
- schreiben = schräiwen
- schreien = bläddern
- schroh wie ein Zaun = schroh ärren tiun
- Schuldige = Schüllige
- Schule = Schaule
- Schürze = Schwärte
- Schwalben = Schalwen
- Schwester = Süster
- schwimmen = swemmen
- sehen = sayn
- sehr = wahne, liuter
- sein = säyn
- seinem = seynem
- selbst = selwes
- seltsam = spassig
- sich = serk/sirk
- sicher, sicherlich = siärker, siärkerlich
- sie = se
- sie (Plural) = say
- sie gehen = se got
- sie parkt ein = se pärket in
- sieht aus = suit iut
- sind = sint
- so = säu
- so dass = säu datt
- so ein = säun
- Socken = Söcken
- soeben = soerven
- sofort = forts
- soll man = söll me
- sollte = sollen
- sollten = sollen
- Sommer = summerdags
- sommertags = summerdags
- Sonne = Sunne
- sonnen = sunnen
- Sonntag = Sundag
- sonntags = sundages
- spät = late
- spazieren = spazaiern
- spielen = spierlen
- sprechen = kuiern, pappeln
- Sprichwort = Sprirkwort
- spülen = spailen
- ständig = liuter
- steht ihr gut = staiht äy guart
- sterben = aff gaihn
- Stunde = Stunne
- suchen = sayken
- Sülze = Sülte
- Sundern = Sonnern
- Suppe = Soppe
- Tische = Diske
- über = owwer, öwwer
- umsonst = umme süs
- umzubauen = ümme te buggen
- unterste = ünnerste
- verdreschen = drersken
- vielleicht = viellichte
- von selbst = van selwes
- wachsen = wassen
- warte mal = wachte mol
- warten = wachtet
- wehren = wiähren
- weil = wail
- weinen = greynen
- Weinen, dem ... nahe = greynens neye
- wem = biärme
- weniger = wenniger
- Werke = Wiärke
- werktags = werkeldages
- wie = är, ä
- wir sollten mehr fragen = vey mochen mähr frogen
- Woche = Wiärke
- Zeiten = teyen
- Ziegelei = Taigeley
- ziemlich = tiämlich
- zu schieben = tau schiuwen
- zuhause = te hayme
Leben in Balve
Gesundheitswesen
Balve besitzt viele Arztpraxen (Allgemeinärzte, Zahnärzte), sowie mehrere Apotheken. Ein Augenarzt hat sich seit einiger Zeit hier niedergelassen. Es fehlen derzeit vor allem Kinderärzte und Tierärzte. Weitere Spezialisten finden sich allerdings im nahen Umkreis innerhalb des Märkischen Kreises.
Ein Krankenhaus, das von der Katholischen Hospitalvereinigung im Märkischen Kreis betrieben wird, sowie eine Seniorenwohnanlage bieten auch für den stationären Aufenthalt entsprechende Kapazitäten.
Kirchengemeinden
In Balve gibt es folgende katholische Gemeinden:
Die katholischen Kirchengemeinden St. Blasius, St. Nikolaus Beckum, St. Antonius Eisborn, St. Barbara Mellen und St. Michael Volkringhausen. Diese bilden zusammen den Pastoralverbund Balver Land.
Die ebenfalls zu Balver Ortsteilen gehörenden Gemeinden Heilige Drei Könige Garbeck und St. Johannes Langenholthausen bilden sind mit den katholischen Kirchengemeinden der Neuenrader Ortschaften Küntrop, Affeln, Altenaffeln und Blintrop zum Pastoralverbund Oberes Hönnetal zusammengefasst.
Daneben gibt es noch eine Evangelische Kirchengemeinde, eine Neuapostolische Gemeinde und eine Freikirchliche Gemeinde.
Der Türkisch-Islamische Glaubenverein verfügt in Balve über einen eigenen Gebetsraum. Eine jüdische Gemeinde gab es bis zur Zeit des Nationalsozialismus in Menden.
Medien
Für Balve sind zwei Zeitungen mit einem bedeutenden Lokalteil relevant: Westfalenpost und Süderländer Volksfreund. Zusätzlich erscheint einmal monatlich das sogenannte Balver Echo, ein Anzeigenblatt, das kostenlos an die Haushalte verteilt wird.
Balve gehört zum Sendegebiet des Westdeutschen Rundfunks. Als Lokalradio ist Radio MK zu empfangen, dessen Redaktion aus Iserlohn sendet.
Der größte und traditionsreichste Verlag in Balve ist die Zimmermann Druck+Verlag.
Schulen, Bücherei
Das Schulsystem lässt als höchsten Abschluss die Mittlere Reife zu. Für weitere Schulformen finden sich Angebote in der Nachbarstadt Menden. Eine freie Waldorfschule ist in Neuenrade ansässig.
Die örtlichen Grundschulen sind die Gemeinschaftsgrundschule St. Johannes Balve sowie die Grundschulen in Garbeck, Beckum und Langenholthausen. Weiter gibt es in Balve die Städtische Hauptschule Am Krumpaul (Ganztagsschule) und die Städtische Realschule Am Krumpaul.
Eine private Musikschule befindet in Balve. Die musikalische Ausbildung wird ebenfalls von der städtischen Musikschule in Menden angeboten. Auch der Musikverein Balve und die örtlichen Grundschulen bieten eine Musikerziehung an.
Balve verfügt über eine städtische Bücherei, die von einem Förderverein tatkräftig unterstützt wird. Die Bücherei bietet auch unregelmäßig Kleinkunst für Kinder an.
Für die Kinder im Vorschulalter gibt es in Balve die konfessionell gebundenen Kindergärten der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde. Ein Vorkindergarten wird für Kinder ab zwei Jahren kostenpflichtig angeboten.
Sport, Aktivitäten
Unterschiedlichste Sportarten lassen sich in Balve aktiv betreiben. Der mitgliederstärkste Sportverein ist die Spielgemeinschaft Balve/Garbeck, in der Fußball gespielt wird.
Als Sportstätten wurden durch die Dreifachturnhalle am Krumpaul, die Turnhalle am Krumpaul, die Turnhalle in der Murmke und das Hallenbad in der Murmke errichtet. In nahezu jeder Ortschaft finden sich Sportplätze, die durch die jeweiligen Sportvereine gepflegt werden. Zusätzlich gibt es seit geraumer Zeit ausgewiesene Nordic-Walking-Strecken sowie ein Fitnesscenter im Gewerbegebiet Braukessiepen.
Kegelsport kann man in verschiedenen Gaststätten ausüben. Die Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve verfügt über eine eigene Schießsportabteilung, die einen Schießstand am Krumpaul betreibt. Aktiv wird auch der Dartsport betrieben. Eine private Karateschule ist auch auf Wettbewerbsebene sehr erfolgreich.
Für Wanderer sind in der bewaldeten Umgebung Wanderstrecken ausgewiesenen. Im benachbarten Sunderaner Ortsteil Amecke ist ein Golfplatz entstanden.
Die Freunde des Wassersports finden ihre Entsprechung in einem Schwimmverein, einem Tauchverein, einem Anglerverein und am nahegelegenen Sorpesee ist auch der DLRG beheimatet.
Wintersport kann auf dem Kohlberg in Neuenrade oder auf der Wilden Wiese betrieben werden. Ganz in der Nähe zum Skigebiet wurde auch die Bike Arena Sauerland konzipiert.
Persönlichkeiten

Ehrenbürger
- Hermann Schüler (* 10. August 1840, † ?. Juni 1926), jüdischer Kaufmann
- Franz Amecke (* 25. August 1861, † 18. Februar 1933), Dechant
- Wilhelm Boeddicker, Dechant
- Theodor Pröpper (* 26. Mai 1896, † 31. Juli 1979), Kirchenmusikdirektor
- Josef Pütter (* 13. Juni 1890, † 31. August 1982), Heimatforscher
- Dieter Graf Landsberg-Velen (* 17. Dezember 1925), Vizepräsident des NOK (Nationales Olympisches Komitee), Ehrenpräsident des Malteser Hilfsdienst Deutschland und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung
Söhne und Töchter der Stadt
- Franz Cramer (* 06. Juni 1740 in Balve, + 06. Februar 1796 in Köln), Benediktiner, Professor in Bonn.
- Franz Anton Höynck (* 23. August 1842 in Balve, + 17. Oktober 1920 in Paderborn), Geistlicher und Landesgeschichtsforscher.
- Dr. Joseph Grendel SVD (* 08. Januar 1878), 4. Generalsuperior der Steyler Missionare
- Franz Lenze (* Oktober 1910), Politiker (CDU), MdB von 1953 bis 1972
- Hermann Hering, Bürgermeister und Mitbegründer der Festspiele Balver Höhle
- Agatha Allhoff-Cramer (* 14. Oktober 1924, † 30. Oktober 2004), Ehrenvorsitzende der Festspiele Balver Höhle
- Thomas Pröpper (* 06. Oktober 1941), katholischer Dogmatiker und Fundamentaltheologe
- Franz-Georg Rips, (* 01. April 1949), Direktor des Deutschen Mieterbundes
- Brigitte Herrmann (* 04. November 1950), Politikerin (Die Grünen), MdL von 1995 bis 2005
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- 1922, Franz Hoffmeister († 1943), Student und Begründer des Sauerländer Heimatbundes
- 1949 - 1995, Hermann Wedekind, Regisseur
- Ursula Koschinsky, christliche bildende Künstlerin
Quellen
- ↑ a b c d e f g h i j www.balve-online.de: Zur Geschichte der Stadt und des Amtes Balve
- ↑ a b Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Gemeinden NRW, Ausgabe 2005
- ↑ Zitat Dr. Richter in der Ausgabe der Westfalenpost vom 3. Juli 2006
- Thomas Lindemann: Auswahlbibliografie Balve
- Heimat- und personengeschichtliche Quellen zur Geschichte der Stadt Balve
Literatur
- Hrsg. Theodor Pröpper, Balve - Buch vom Werden und Sein der Stadt, Herausgegeben zur 1000-Jahr-Feier im Jahr 1930, Zimmermann-Druck+Verlag, Balve (Neudruck durch den Arbeitskreis Rumänienhilfe der Kolpingsfamilie Balve), ursprünglich Breer & Thiemann (mit H. Menne), Hamm 1930
- Rainer Decker, Die Hexenverfolgungen im Herzogtum Westfalen (Westfälische Zeitschrift 131/132, 1981/1982, S. 339-386) (zu Hexenprozessen u.a. in Balve)
- Theo Bönemann: Balve, in: Der Märkische Kreis, Städte und Gemeinden in Westfalen, Band 10, herausgegeben von der Geographischen Kommission für Westfalen, Münster 2005
- Harald Polenz, Ausgegrabene Geschichte, Auf archäologischer Spurensuche im Hönnetal, Klartext Verlag, Essen 2005, ISBN 3-898614034
- Werner Ahrens, Balve und sein romanisches Erbe, Heimwacht Balve, Balve 2006, ISBN 3-89053-109-1