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Saljut

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Saljut (russisch: Салют Salut, Ehrensalve, Gruß) war die Bezeichnung für einen sowjetischen Raumstationtyp.

Nachdem die USA die Sowjetunion im Wettlauf zum Mond geschlagen hatten, entwickelten sich die Raumfahrtprogramme der beiden Supermächte in unterschiedliche Richtung. Während die USA zur Entwicklung von preiswerteren Transportsystemenen (wiederverwendbares Space Shuttle) drängten, begannen die Sowjets mit der Entwicklung von Raumstationen für eine dauerhafte menschliche Präsenz im Weltraum.

Die Stationen der Reihe Saljut trugen dabei wesentlich zur Erforschung der Technologie bei, die für einen langfristigen Weltraumaufenthalt nötig sind. Die letzten beiden Salut Stationen (6 und 7) bestanden aus drei zylindrischen Sektionen. Die Bugsektion hat einen Durchmesser von ungefähr 2 m und war mit einem angesetzten Kopplungsstutzen ausgestattet. Die mittlere Sektion (circa 3 m Durchmesser) und die Hecksektion (4,15 m Durchmmesser und 4 m lang) stand den Raumfahrern als Lebensraum und für wissenschaftliche und technische Geräte zur Verfügung. An der Hecksektion war außerdem ein Treibwerk für Bahnmanöver und ein weiterer Kopplungsstutzen angebracht. Weiterhin waren an der mittleren Sektion drei größere Solarpaneele angebracht. Die Gesamtlänge der Stationen betrug etwa 15 m, die Masse rund 20 t. Für ihren Start wurde eine Proton-Trägerrakete eingesetzt.

Saljut 1

Saljut 1 wurde am 19. April 1971 gestartet und war die erste Raumstation. Sojus 10 führte nur ein Kopplungsmanöver mit der Station durch. Die einzigen Kosmonauten, die sich an Bord aufhielten, war die Besatzung von Sojus 11, die aber bei der Rückkehr wegen eines geöffneten Luftventils ums Leben kam. Insgesamt wurde Saljut 1 23 Tage genutzt und verglühte am 11. Oktober 1971 in der Atmosphäre. Die Gesamtlänge der Stationen betrug etwa 13 m, die Masse rund 18,9 t. Saljut 1 bestand im wesentlichen aus einer leeren Almaz-Hülle, vielen Sojus-Bestandteilen, u.a. das komplette Servicemodul am Heck, und eingebauten wissenschaftlichen Experimenten.

Saljut 2

Saljut 2 war nur dem Namen nach eine Saljut Station, ansonsten aber eine Almaz Raumstation, wurde am 3. April 1973 gestartet und stürzte bereits am 28. Mai des gleichen Jahres ab, ohne dass eine Mannschaft an Bord gewesen wäre.

Saljut 3

Der Start von Saljut 3 fand am 24. Juni 1974 statt. 16 Tage lang wurde die Raumstation von der Besatzung von Sojus 14 genutzt. Der Flug von Sojus 15 musste wegen Problemen abgebrochen werden. Am 24. Januar 1975 trat Saljut 3 wieder in die Erdatmosphäre ein. Saljut 3 war ebenfalls nur vom Namen her eine Saljut Station, in Wirklichkeit aber eine Almaz Raumstation.

Saljut 4

Saljut 4 wurde am 26. Dezember 1974 gestartet. Bis zum Absturz am 2. Februar 1977 wurde sie von den Besatzungen von Sojus 17 und Sojus 18 insgesamt 93 Tage genutzt. Unter anderem wurden Laser-Ortungsversuche durchgeführt.

Saljut 5

Saljut 5 war die letzte unter dem Namen Saljut geflogene Almaz Raumstation, startet am 22. Juni 1976 und blieb bis zum 8. August 1977 im Orbit. Die Besatzungen von Sojus 21 und Sojus 24 blieben insgesamt 67 Tage an Bord. Eine weitere Mission, Sojus 23, schlug jedoch fehl.

Saljut 6

Salut 6 wurde gestartet am 29. September 1977 und war die erste wiederauftankbare Raumstation. Daher hatte sie eine längere Nutzungsdauer und konnte fast 5 Jahre im All bleiben, bis sie am 29. Juli 1982 verglühte. Insgesamt 16 Mannschaften besuchten Saljut 6. Mit ihr begann auch das Interkosmos-Programm, bei dem auch Kosmonauten aus befreundeten Nationen einen Weltraumaufenthalt bekamen, unter anderem der erste Deutsche im Weltall, Sigmund Jähn, der am 26. August 1978 startete. Insgesamt war die Station an 685 Tagen besetzt.

Saljut 7

Der Start von Saljut 7 war am 19. April 1982. 10 Besatzungen taten von 1982 bis 1986 auf der Station Dienst. Der längste Aufenthalt betrug 237 Tage. Nach dem Start des ersten Moduls der neuen Raumstation Mir starteten keine weiteren Kosmonauten mehr zu Saljut 7.

Am 5. Februar 1991 trat die Raumstation in die Erdatmosphäre ein.

Siehe auch: Russische Raumfahrtbehörde