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Entscheidung unter Ungewissheit

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Als Entscheidung unter Unsicherheit bezeichnet man in der Entscheidungstheorie Entscheidungen, bei denen das Entscheidungssubjekt weiß, zwischen welchen Alternativen es sich entscheiden kann und ihm ebenfalls bekannt ist, welche Folgen die Entscheidung für eine Handlungsalternative haben wird, wenn einer der als möglich angesehen künftigen Umweltzustände eintritt. Was der Entscheider jedoch nicht kennt, sind die Wahrscheinlichkeiten, mit denen die für möglich gehaltenen Umweltzustände eintreten werden.

Entscheidungen unter Unsicherheit unterscheiden sich von Entscheidungen unter Risiko dadurch, dass bei letzteren die Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten bestimmter Umweltzustände als bekannt vorausgesetzt werden.

Entscheidungen unter Unsicherheit können rational nach unterschiedlichen Regeln gefällt werden:

  • die Maximin-Regel (Pessimistenregel); es wird hierbei nur das jeweils ungünstigste Ereignis betrachtet welches eintreten kann. Für dieses Ereignis wird die beste Alternative ausgewählt.
  • die MaxiMax-Regel (Optimistenregel): hier wird das günstigste Ereignis betrachtet und dafür die beste Entscheidungsalternative gewählt.
  • die Laplace-Regel: alle möglichen Ereigniseintritte erhalten die gleiche Wahrscheinlichkeit. Die Alternative die dann das beste Ergebnis verspricht wird ausgewählt.
  • die Hurwicz-Regel: erlaubt Kompromisse zwischen pessimistischen und optimistischen Entscheidungsregeln, weil der Entscheidungsträger dabei seine persönliche und subjektive Einstellung zur Unsicherheit zum Ausdruck bringen kann.
  • die Savage-Niehans-Regel: die Beurteilung der Alternativen basieren dabei nicht auf der unmittelbaren Grundlage der Ergebnisse, sondern aufgrund entsprechender Bedauernswerte. Man wählt diejenige Alternative, welche das potentielle Bedauern minimiert (Regel des kleinsten Bedauerns).