Hohenkrähen
Hohenkrähen | |
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Der Hohenkrähen im Sommer 2004 | |
Höhe | 644 m ü. NN |
Lage | Baden-Württemberg, Deutschland |
Gebirge | Hegau |
Koordinaten | |
Typ | Kegelberg |
Gestein | Phonolith |
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Der Hohenkrähen aus Süd-Ost (2006) | |
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Der Hohenkrähen um 1900 | |
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Ansichtskarte von 1897 |
Der Hohenkrähen ("Krayen") ist ein Berg vulkanischen Ursprungs nördlich von Singen (Hohentwiel) im Hegau.
Lage und Umgebung
Der Berg liegt zwischen den Dörfern Duchtlingen, Schlatt unter Krähen und Mühlhausen auf der Gemarkung Duchtlingen.
Höhe
Der Gipfel des Hohenkrähen hat eine Höhe 644 m ü. NN. Es handelt sich um einen circa 200 Meter hohen Kegel aus Phonolith, auf dem sich eine Burgruine befindet. Von der Ruine Hohenkrähen aus hat man eine gute Aussicht auf den Hohentwiel, den Mägdeberg und das westliche Bodenseegebiet.
Geschichte
Besiedlung
Durch Einzelfunde lässt sich für den Hohenkrähen eine Besiedlung seit der Jungsteinzeit belegen. Römer und Alemannen nutzten den Berg als Kultstätte.
Zwischen 1180 bis 1190 wird die Errichtung der Burg Hohenkrähen datiert – sie wurde vom Adelsgeschlecht der Friedinger errichtet. Die erste urkundliche Erwähnung der Lehnsherren „de Craien“ ist für 1191 nachgewiesen. Der Hohenkrähen ist zu dieser Zeit österreichisches Lehen. Im Dreißigjährigen Krieg wird die Burg vom Festungskommandanten des Hohentwiel Konrad Widerholt niedergebrannt. Ab diesem Zeitpunkt ist die Burg Hohenkrähen eine Ruine und wird nicht mehr genutzt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde auf dem Hohenkrähen eine Flakbatterie installiert.
Nach vielen Besitzerwechseln pachtete die Pfadfinderschaft Grauer Reiter die Ruine seit 1956 von Graf Douglas Freiherr von Reischach. Die Burg Hohenkrähen wird seither als „Jugendburg“ genutzt.
Die Legende vom Poppele
Viele lokale Überlieferungen handeln von einem „Burgvogt und Raubritter“ Popolius Maier, der als Burggeist Poppele in zahlreichen Sagen vorkommt und eine wichtige Rolle in der Singener Fastnacht spielt. Die Legende weist auf die vorchristliche kultische Bedeutung des Hohenkrähen hin. Ein Feldkreuz am Fuße des Berges soll vor dem Einfluss des Geistes schützen.
Botanisches
An botanischen Raritäten beherbergt der Phonolithkegel: Graues Fingerkraut, Bleicher Schöterich (Erysimum crepidifolium), Berg-Steinkraut, Festknolliger Lerchensporn, Finger-Zahnwurz (Dentaria pentaphyllos), Gelber Salbei (Salvia glutinosa) und Berg-Lauch (Allium senescens). Der Berg war komplett und ist heute noch teilweise mit Lindenwald bedeckt.