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Vandalen

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Die Wandalen oder auch, Vandalen, Vandili, Vanduli, Vandali sind ein ostgermanisches Volk.

Der Name leitet sich von "die Beweglichen" ab. Die Wandalen waren das Hauptvolk der Kultgenossenschaft der Lugier, bestehend aus zwei Stämmen, den Asdingen (bzw. Hasdingen) und den Silingen. Ursprünglich stand die Bezeichnung Wandalen für eine größere Gruppe von Völkern.

Der Begriff Vandalismus für blinde Zerstörungswut (Duden) geht auf die Vandalen zurück, die angeblich auf ihrem Wege nach Afrika fleißig plünderten und zerstörten. Die Begriffsprägung geht auf eine Schrift katholischer Mönche gegen ihre wandalische, arianische Glaubenskonkurrenz zurück (Kann jemand einmal die Ur-Quelle heraussuchen?).

Geschichte der Wandalen

  • Der Ursprung der Wandalen liegt in Jütland / Südwest-Schweden / Nord-Dänemark. Hierauf weist der lateinische Name Vindula für Vendsyssel, das Gebiet nördlich des Limfjords, hin.
  • um 100 v. Chr. setzten sie über die Ostsee über und ließen sich an der Weichsel- und Odermündung nieder
  • später ließen sie sich in Schlesien nieder (der Name Schlesien leitet sich von einem der beiden Hauptstämme der Wandalen, den Silingern ab)
  • Mitte des 4. Jahrhunderts: Überschwemmungen der Oder zerstörten einige Dörfer der Wandalen - daraufhin wanderte ein Teil aus und ließ sich in Ungarn nieder
  • um 375: die vor den Hunnen fliehenden Goten drängten die Wandalen nach Westen
  • 406 setzen die Wandalen mit den nicht-germanischen Alanen und den Sueben über den Rhein und plündern Gallien.
  • 409 Einfall in Spanien; der Name W-Andalusien erinnert noch heute an die Herrschaft der Wandalen
  • 429 dringen die hasdingischen Wandalen zusammen mit Silingen und Alanen unter König Geiserich von Südspanien aus nach Nordafrika vor und erobern die dortigen römischen Provinzen. Karthago wird Hauptstadt. Auch die Balearen, Korsika, Sardinien und Sizilien (455) werden erobert.
  • 454 Besetzung und Plünderung Roms
  • ebenfalls 454 Konfiszierung katholischer liturgischer Gegenstände, und Kirchenschließungen
  • 474 der oströmischen Kaiser Zeno erkennt die Herrschaft der Wandalen in Nordafrika an
  • 477 Geiserich stirbt und Hunerich wird König
  • 484 Gundamund wird König
  • 24. Februar 484: ein Dekret verlangt den Übertritt aller Katholiken zum Arianismus bis zum 1. Juni; anschließend Verfolgungen
  • 496 König Gundamund wird durch Thrasamund abgelöst
  • 523 König Hilderich erlaubt den Katholizismus
  • 534 endet die Herrschaft der Wandalen in Nordafrika mit der Eroberung des Gebiets durch den byzantinischen Kaiser Justinian. König Gelimer geht ins Exil.


Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur

Den Asdingen standen anfangs zwei, später nur noch ein aus adligem Geschlecht stammende Könige vor. Sie waren mit den Sueben verschwägert. Die Wandalen wurden um 350 zu arianischen Christen.