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S-Zug Brüssel

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In der belgischen Hauptstadt Brüssel plant die Bahngesellschaft SNCB/NMBS eine Modernisierung des Vorortszugsystems und dessen Vermarktung als Réseau Express Régional (RER) (französisch) oder Gewestelijk ExpresNet (GEN) (flämisch). In deutschen Versionen der Internetpräsenz der Bahngesellschaft wird von der: „S-Bahn Brüssel“ gesprochen.[1]

Gründe

Im Raum Brüssel verkehren täglich 365.000 Pendler, für die außerhalb des engeren Stadtzentrums zur Zeit nur ein unzureichendes ÖPNV-Angebot mit Vorortszügen, vergleichbar den deutschen RegionalBahnen, existiert. Da viele dieser potentiellen Kunden heute mit dem eigenen PKW fahren, kommt es regelmäßig zu Staus und Parkplatzproblemen: Brüssel droht im Verkehr zu ersticken, von den Umweltproblemen ganz zu schweigen.

Planung

Die geplante RER soll auf weitgehend eigenem Gleiskörper und mit eng vertaktetem Fahrplan nicht nur die Hauptstadtregion Brüssel erschließen, sondern auch bis in die benachbarten Provinzen Wallonisch Brabant und Flämisch Brabant in den Regionen Wallonien und Flandern reichen. Außerdem soll die Anbindung des internationalen Flughafens Brüssel in Zaventem verbessert werden. In Anderlecht wird ein Umsteigebahnhof mit direkter Anbindung an die dortige U-Bahn errichtet. Die erforderliche Verzahnung mit der Brüsseler Metro steckt noch in den Kinderschuhen, ein gemeinsamer Liniennetzplan (Netzspinne) ist bisher nicht erschienen und ein gemeinsamer Verkehrsverbund ist ebensowenig Realität.

Bis 2012 sind neun Bahnlinien mit ergänzenden Buslinien geplant, die zur Hauptverkehrszeit im 15-Minuten- oder im 30-Minuten-Takt verkehren sollen. Ferner sind ein vereinfachtes und einheitliches Tarifsystem, der Ausbau des Park-and-Ride-Angebotes sowie die Anschaffung leistungsfähiger Elektrotriebwagen geplant.

Diese neun Bahnlinien werden auf verschiedenen Streckenführungen strahlenförmig das Stadtzentrum umschließen. Dazu müssen fünf so genannte „Schlüsselstrecken“ viergleisig ausgebaut werden:

sowie das als „Diabolo“ bezeichnete Projekt

  • Brüssel – Mecheln (mit zusätzlicher Anbindung des Brüsseler Flughafens)

Realisierung

Der offiziell erste „symbolische Spatenstich“ erfolgte am 23. August 2006. Einige Ausbaumaßnahmen wurden bereits 2004 begonnen und sind ebenfalls Bestandteil dieses ehrgeizigen Projektes. Im Zuge des Ausbaus der internationalen Verbindungsstrecke für Hochgeschwindigkeitsverkehr (HGV) von Frankreich über Brüssel nach Deutschland und in die Niederlande – auch vor dem Hintergrund der Entwicklung Brüssels zur Hauptstadt der Europäischen Union – konnten bereits erste Verbesserungen erreicht werden.

Nach Fertigstellung 2012 sind von der SNCB/NMBS folgende Linienverläufe vorgesehen:

Linie Strecke Eröffnung Länge [km] Stationen
1 Zottegem / Grammont ↔ Brüssel ↔ Arenberg 2012 99,9 37
2 Nivelles ↔ Brüssel ↔ Neue Universität Löwen 2012 99,9 31
3 Braine-Alliance ↔ Nationalflughafen ↔ Löwen 2012 99,9 19
4 Grammont [↔ Brüssel] ↔ Malines 2012 99,9 33
5 Alost ↔ Bockstael [↔ Brüssel ↔ Jette] 2012 99,9 18
6 Braine–Le-Comte ↔ Brüssel ↔ Termonde 2012 99,9 23
7 Halle ↔ Vilvorde 2012 99,9 16
8 Alost ↔ Brüssel ↔ Neue Universität Löwen 2012 99,9 18
9 Villers-la-Ville ↔ Ottignies ↔ Wavre 2012 99,9 9

Für einen Liniennetzplan (franz.) siehe hier

  1. Zur RER Brüssel (dt., niederl., franz. und engl.)

Siehe auch